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WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit

Titel: WoW 06 - KdA 1 - Die Quelle der Ewigkeit
Autoren: Richard A. Knaak
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während wir fort sind.«
    Krasus auch nur ein paar Sekunden lang zuzuhören, erinnerte Rhonin daran, wie oft der uralte Drachenmagier für ihn gedacht hatte, ohne die eigene Entscheidung des jungen Zauberers abzuwarten.
    Der junge Zauberer folgte der großen, schlanken Gestalt zum Eingang der riesigen Höhle. Dass Krasus sein Allerheiligstes seit dem Krieg mit den Orcs an einen anderen Ort verlegt hatte, war Rhonin bekannt, nicht aber, wohin er gezogen war. Jetzt sah der Mensch, dass die Höhle eine vertraute Kette von Bergen überblickte, die gar nicht so weit von seinem eigenen Zuhause entfernt lag. Im Unterschied zu ihren düsteren Gegenstücken in Kalimdor, besaßen diese Berge eine majestätische Schönheit und vermittelten nicht das Gefühl von Angst.
    »Wir sind ja fast Nachbarn«, merkte der Mensch trocken an.
    »Ein Zufall. Aber ein Zufall, der es mir ermöglichte, dich hierher zu bringen. Hätte ich versucht, dich von der Höhle meiner Königin aus zu rufen, wäre die notwendige magische Arbeit sehr viel aufwändiger gewesen, und ich möchte so viel von meiner Kraft erhalten wie nur irgend möglich.«
    Sein Tonfall nahm Rhonin alle Feindseligkeit. Er hatte noch nie so viel Sorge in Krasus' Stimme gehört. »Du sprachst von Nozdormu, dem Aspekt der Zeit. Ist es dir gelungen, wieder mit ihm in Kontakt zu treten?«
    »Nein … und darum müssen wir alle nur erdenklichen Vorsichtsmaßregeln beachten. Um genau zu sein, wir dürfen keine Magie benutzen, um uns an unseren Zielort zu begeben. Wir werden fliegen müssen.«
    »Aber wenn wir keine Magie benutzen, wie können wir dann …?«
    Krasus' ausgestreckte Arme begannen bereits, sich zu verwandeln. Sie entwickelten Schuppen und Krallen, während der Körper des Drachenmagiers schnell in Höhe und Breite wuchs und ledrige Flügel ausbildete. Krasus' schmales Gesicht streckte und verbog sich, wurde reptilisch.
    »Natürlich«, murmelte Rhonin. »Wie dumm von mir.«
    Korialstrasz der Drache blickte auf seinen winzigen Gefährten herab.
    »Steig auf, Rhonin. Wir müssen uns auf den Weg machen.«
    Widerwillig gehorchte der Zauberer und erinnerte sich von früherer Gelegenheit her an die beste Art, sich auf dem Rücken eines Drachen niederzulassen. Er ließ seine Füße unter rote Schuppen gleiten, dann hockte er sich geduckt hinter den sehnigen, kraftvollen Hals des Leviathans. Seine Finger krallten sich in weitere Schuppen. Obwohl Rhonin klar war, dass Korialstrasz sein Bestes tun würde, um zu verhindern, dass sein Schützling abrutschte, wollte er kein Risiko eingehen. Niemand konnte voraussagen, was selbst einem Drachen am Himmel widerfahren mochte.
    Die großen Hautschwingen flatterten einmal, zweimal, dann erhob sich der Drache mit seinem Reiter plötzlich hoch in den Himmel. Mit jedem Flügelschlag ließ er Meilen hinter sich zurück. Korialstrasz flog mühelos davon, und Rhonin konnte spüren, wie das Blut durch den Körper des Giganten raste. Obwohl er einen großen Teil seiner Zeit in der Maske des Krasus verbrachte, fühlte sich der Drache ganz offensichtlich in den Lüften am wohlsten.
    Kalte Luft umpeitschte Rhonins Kopf, und der Zauberer wünschte sich, er hätte wenigstens noch Gelegenheit gehabt, sich umzuziehen. Der Reisemantel wäre ihm jetzt sehr dienlich gewesen. Er griff nach hinten und versuchte, seine Jacke hochzuziehen – nur um zu entdecken, dass das Kleidungsstück plötzlich eine Kapuze hatte.
    Als er an sich herab blickte, erkannte Rhonin, dass er tatsächlich den dunkelblauen Reisemantel und anderes, an das er gerade gedacht hatte, über Hemd und Hose trug. Ohne auch nur ein Wort zu verlieren, hatte sein riesenhafter Gefährte seine spärliche Kleidung aufgewertet.
    Die Kapuze tief über das Gesicht gezogen, dachte Rhonin über das nach, was vor ihnen lag. Was konnte den Herrn der Zeit so sehr entsetzen? Die Bedrohung klang nach etwas Akutem von katastrophalem Ausmaß … und nach etwas, gegen das ein sterblicher Zauberer kaum etwas würde ausrichten können.
    Und doch hatte sich Korialstrasz an ihn gewandt …
    Rhonin hoffte, sich als würdig zu erweisen, nicht nur um des Drachens Willen, sondern auch in Hinblick auf seine wachsende Familie.
     
     
    So unmöglich es auch erschien, irgendwann während des Fluges schlief Rhonin ein. Aber selbst dann stürzte er nicht von seinem Sitz im Nacken der Flugechse in den sicheren Tod. Korialstrasz hatte natürlich, was das anging, irgendetwas damit zu tun, auch wenn der Drache allem Anschein
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