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Worm

Worm

Titel: Worm
Autoren: Mark Bowden
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entspannte Art angestrengt bemüht sind, so auszusehen, als wären sie nicht bei der Arbeit. Hier ist das Windows-Betriebssystem zu Hause, die Software, die den allermeisten der über eine Milliarde von IT -Kenntnissen unbeleckten Menschen, die jeden Tag eine Computertastatur oder -maus bedienen, die Arbeit mit ihrem Computer ermöglicht. Das hoch entwickelte, grafikbasierte Wunderwerk, das Windows heute ist, basiert im Kern auf dem alten, in den 1970er Jahren geschriebenen MS - DOS -Betriebssystem, als Bill Gates und ein paar anderen der immens lukrative Gedanke kam, dass Computer auch von Leuten, die nichts über deren Funktionsweise wussten, einfach zu bedienen sein sollten, eine Idee, die in finanzieller Hinsicht der Jackpot des 20. Jahrhunderts gewesen sein dürfte.
    Gates und Paul Allen , sein Kumpel von der exklusiven Lakeside Prep School in Seattle, waren 1974 auf den Gedanken verfallen, ein leicht zu benutzendes Computer-Betriebssystem zu schreiben, nachdem Allen in der Zeitschrift Popular Electronics eine Titelgeschichte über eine völlig neue Sache namens Personal Computer gelesen hatte. In dieser Zeit der riesigen Mainframe-Computer bot das Unternehmen MITS (Micro Instrumentation and Telemetry Systems) aus Albuquerque, New Mexico, einen Bausatz für einen Mikrocomputer namens Altair 8080 an, aus dem man zu Hause einen funktionierenden Kleincomputer zusammenschrauben konnte. Kaum jemand ging damals davon aus, dass der Altair jenseits der leidenschaftlichen Computeramateure einen nennenswerten Markt finden würde. Wer es schaffte, das Ding richtig zusammenzusetzen (vielen gelang das nicht), musste den Objektcode, die Nullen und Einsen der binären Sprache, für den Computer mit Hilfe von Kippschaltern programmieren. Gates und Allen gehörten definitiv zur demographischen Zielgruppe des Altair 8080. Als Teenager auf der Lakeside School hatten sie sich in Computer verliebt und begriffen, dass die Nachfrage nach dem Altair stark steigen würde, wenn sich das Ding nur einfacher bedienen ließe. Sie schreiben in BASIC , einer der ersten Computersprachen, ein Programm für den Altair 8080 und verkauften es 1975 an MITS . Zur selben Zeit gründeten sie unter den Namen »Micro-Soft« ein Unternehmen, das die beiden jungen Männer sowie eine beträchtliche Anzahl von Technikfreaks, die sie zur Unterstützung einstellten, sehr, sehr reich machen sollte.
    Von Anfang an basierte das Genie von Microsoft nicht bloß auf der Technologie, sondern genauso stark  – wenn nicht sogar in höherem Maße  – auf einem ausgeprägten Geschäftssinn sowie auf sorgfältiger Marktpositionierung, Dingen, die insbesondere Gates angeboren zu sein schienen. Der Durchbruch gelang Gates und Allen fünf Jahre nach dem Altair mit der Entscheidung von IBM , Microsoft (das inzwischen seinen Bindestrich abgestreift hatte) als Lieferanten der Software bei seinem Einstieg in den mittlerweile boomenden Markt für Personal Computer zu verpflichten. Bei dieser Software handelte es sich um das Microsoft Disc Operating System, kurz MS - DOS . IBM war damals der führende Konzern auf dem Computermarkt, aber entweder hatte der Computerriese den Boom schlicht verschlafen oder bewusst abgewartet (es kursieren unterschiedliche Versionen), ehe er ein eigenes Modell für Privatanwender herausbrachte, einen Rechner, der weniger auf Innovation als vielmehr auf Standardisierung setzte. Ausgehend von der Erwartung, dass Computer binnen eines Jahrzehnts im Privatbereich ebenso weit verbreitet sein würden wie Fernseher, wollte IBM einen Mikrocomputer entwickeln, der die erfolgreichsten Eigenschaften der von Apple, Tandy, MITS und anderen Pionieren verkauften Maschinen kopierte, um sich dann mit der geballten Fertigungs- und Vertriebsmacht eines Großkonzerns den Löwenanteil an dem neuen Markt zu sichern. Das Ergebnis war ein Rechner, der zuverlässig und auf einfache Weise die vom Großteil der Nutzer nachgefragten Anwendungen ausführen konnte  – zumeist Textverarbeitung und einfache statistische Analysen. Darüber hinaus aber musste er auch kompatibel zu der großen Vielfalt an Software sein, die für den wachsenden Heim- PC -Markt geschrieben wurde. Gates und Allen hatten sich bereits als Meister in dieser neuen Kunst bewiesen und gewannen den Konkurrenzkampf darum, wer die Softwareseite des IBM -Rechners übernehmen würde. Das neue Betriebssystem geriet zu einem phänomenalen Erfolg, und die Umsätze schossen durch die Decke.
    Ein paar sehr junge
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