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Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber

Titel: Wolf Shadow Bd. 8 - Tödlicher Zauber
Autoren: Eileen Wilks
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Art von Auszeichnung ablehnen, und außerdem würden sie nie ihr Reservat verlassen, deshalb wüssten sie gar nicht, wovon wir sprechen.«
    Das brachte sie zum Lachen. »Ich habe gehört, dass sie es nicht mögen, wenn man viel Wind um ihren Mut macht.«
    Er lächelte. »Sieht so aus.« Das Lächeln verschwand. »Was die öffentliche Ehrung des Heldentums von Lupi angeht und der Opfer, die sie bringen … Ich hoffe, dass das irgendwann geschieht, aber im Moment ist das Land zu sehr gespalten. Es herrscht ein starkes Unbehagen, selbst bei denen, die zustimmen würden, dass sie sich heldenhaft verhalten haben – aber man glaubt, dass das alles gar nicht erst passiert wäre, wenn es in diesem Land keine Lupi gäbe. Und selbstverständlich gibt es die lautstarke Minderheit, die glaubt, dass die Regierung mit einem umfangreichen Vertuschungsmanöver kaschieren will, dass eigentlich die Lupi hinter allem stecken und nicht Paul Chittenden.«
    Lily verzog das Gesicht. Die Humans-First -Bewegung gab es immer noch. Sie hatte jetzt weniger Mitglieder, aber sie war nicht tot.
    »Lily.« Mit ernster Miene lehnte Croft sich vor. »Menschen brauchen Helden. Geben Sie ihnen einen.«
    »Ja, seien Sie kein Frosch«, sagte Al Drummond. Er saß auf dem anderen Besucherstuhl, blass wie immer. »Nehmen sie die verdammte Medaille.«
    Sie hätte ihm gern gesagt, dass es ihr physisch unmöglich war, ein Frosch zu sein. Sie hätte ihm gern gesagt, er solle verschwinden – was zu tun er sich bisher geweigert hatte. Nicht, dass er jede Minute des Tages um sie herumschwirrte, doch dann und wann erschien er ganz plötzlich, gewöhnlich mit einem ungebetenen Rat.
    Aber da man komisch angeschaut wurde, wenn man mit einem unsichtbaren Freund sprach, hielt sie den Mund. Und am Ende akzeptierte Lily die Medaille. Es würde Monate, vielleicht ein Jahr dauern, bevor die Überreichungszeremonie stattfinden konnte. Und wer weiß? Bis dahin würde sie sie vielleicht gar nicht mehr über sich ergehen lassen müssen, weil sie tatsächlich suspendiert und entlassen worden war.
    Drei Tage später, am Abend, bevor Lily und Rule – endlich – nach Hause fliegen sollten, befanden sie sich im Schlafzimmer des Hauses in Georgetown und zogen sich an.
    Auf dem Bett sitzend, schlüpfte Rule in sein Hemd. Mittlerweile konnte er wieder ohne Krücken stehen; er hatte zwar nachdrücklich darauf bestehen müssen, doch man hatte schließlich sein Bein in Gips gelegt, sobald die äußere Wunde sich geschlossen hatte. Das half zwar, aber das Stehen tat immer noch mehr weh, als er zugeben wollte, deswegen setzte er sich so oft wie möglich hin.
    Der Oberschenkelhalsknochen hatte gerade erst angefangen zu heilen, die Verletzung an seinem Auge war noch da. Kein schöner Anblick, wie er wusste, deswegen behielt er den quadratischen Gazeverband darüber. Seine Selbstheilungskräfte hatten die inneren Verletzungen als Erstes in Angriff genommen. Das war normal. Doch er fand, dass es ewig dauerte, bis er sich wieder normal fühlte.
    So viele Tote. Zu viele, und der Krieg hatte gerade erst begonnen.
    »Bin ich die Einzige, die findet, dass es komisch ist, zu einer Dinnerparty zu gehen?«, fragte Lily, die sich von ihrem Schrank abwandte, eine Halskette in der Hand. »Oder dass Deborah und Ruben eine geben?«
    »Deborah möchte sich normal fühlen. Und außer uns ist nur Isen eingeladen, also ist es keine richtige Party.«
    »Kannst du den Verschluss mal zumachen?«, sagte Lily und hielt ihm die Halskette hin. Die, die er ihr geschenkt hatte … Herrje, war das erst vor zwei Wochen gewesen? »Nein, bleib sitzen.« Sie stieß ungeduldig die Luft aus und ging vor ihm in die Hocke. »Hier.« Sie strich ihr Haar zur Seite. »Ich hoffe, Fagin hat recht mit diesen weißen Steinen.«
    Er ließ sich Zeit damit, die Halskette zu schließen, denn er genoss den leichten, unwillkürlichen Schauer, der sie bei seiner Berührung überlief. Bisher war er noch in zu schlechter Verfassung gewesen, um mit ihr zu schlafen, doch das würde sich heute Abend, da seine inneren Verletzungen verheilt waren, ändern. Das gelobte er sich. »Was ist mit diesen Steinen? Es sind übrigens Achate.«
    »Das hat er auch gesagt. Außerdem sagte er, dass weiße Achate gegen das Böse und verwirrte Geister schützen.«
    Er musste grinsen. »Du willst wohl nicht, dass Drummond uns einen Besuch abstattet, wenn wir unsere Steaks essen?« Laut Lily war ja der Geist nicht ständig um sie. Nur hin und wieder.
    »So ist
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