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Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde

Titel: Wolf Shadow Bd. 4 - Finstere Begierde
Autoren: Eileen Wilks
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von seinem Feenzauber zu befreien.
    Sie sah umwerfend aus. Ein dünner karmesinroter Schal war über ihren Brüsten gekreuzt und dann um ihre Hüfte geschlungen worden, sodass ihre Amazonenfigur voll zur Geltung kam. Ein langer Schlitz auf der Seite ließ viel von ihrem Bein sehen. Er wollte seine Lippen dieses Bein hochwandern lassen.
    Aduello streichelte Cynnas Arm, so beiläufig, als sei sie eine Katze. Sie machte keine Bewegung, sah Cullen noch nicht einmal an. Ihr Gesichtsausdruck war leer, nichtssagend. „Theil“, sagte Aduello mit einem höflichen Nicken. „Es ist wie immer schön, Euch zu sehen, aber Ihr kommt in seltsamer Begleitung. Oder sollte ich sagen: in seltsam zahlreicher. Und Ihr, Sir“, er nickte auch Hunter zu, „ich weiß nicht, wie ich Euch nennen soll.“
    Hunter trat vor. „Mein letzter Name war Hunter. Das genügt. Ich danke Euch, dass Ihr uns Zutritt zu Eurem Land gewährt habt, Fürst Aduello.“
    „Mir wurde gesagt“ – wieder streichelte er langsam Cynnas Arm – „dass Ihr nicht gekommen seid, um die zu jagen, die das Gesetz der Königin gebrochen haben.“
    „Ich bin nicht auf der Jagd, Sir. Aber ich bin auf Geheiß der Königin hier, um die zu begleiten, die sie auf eine Mission geschickt hat. Ich stelle Euch Kai Tallman vor.“
    Die große, breitschultrige Frau trat vor und neigte den Kopf einmal kurz. „Fürst Aduello, ich höre, die Frau neben Euch ist nicht die Einzige, die ihr vor den Ahk gerettet habt.“
    „Das ist richtig.“
    „Ich bitte Euch, auch die anderen herzubringen.“
    „Ach ja?“ Er nahm Cynnas Hand und spielte mit ihren Fingern. Die Berührung schien sie wieder zu sich zu bringen. Sie neigte den Kopf und lächelte Aduello mit schweren Lidern an. „Ich verspüre so gar keine Lust dazu.“
    Plötzlich ergriff Cynna das Wort. „Sie sind unverletzt.“ Sie lächelte immer noch einfältig, aber wenigstens sah sie sie jetzt an und nicht mehr den Mann, der mit ihren Fingern spielte. „Es geht ihnen gut. Aduello hat ihnen die Rosenquartzsuite gegeben – so nenne ich sie. Ihr solltet sie sehen. Sie ist wunderschön. Aber …“ Sie sah den Sidhe an ihrer Seite an. „Aduello, sie würden gerne Cullen sehen. Können sie nicht kommen und ihn sehen? Eigentlich …“ Sie runzelte leicht die Stirn, als sei sie verwirrt. „Vielleicht möchten sie mit Cullen und diesen Leuten von hier fortgehen. Sie sind nicht so glücklich hier wie ich.“
    „Ah, nun ja.“ Nachsichtig tätschelte er ihre Hand. „Warum nicht, wenn Ihr es wünscht. Ertho, kümmert Ihr Euch darum?“ Flüchtig lächelte er einem der Männer zu, die sich bei ihm auf dem Podium befanden. Der Mann verschwand durch einen geschickt versteckten Spalt in der Steinwand hinter ihnen.
    „Fürst Aduello“, sagte Kai Tallman mit klarer Stimme, „ich muss Euch bitten, Euch nicht mit Euren Leuten in Gedankensprache zu verständigen. Gebt Eure Anweisungen mit lauter Stimme, ich bitte Euch.“
    Er erstarrte für eine Sekunde. Er lächelte nicht mehr, als er sie ansah – sehr viel aufmerksamer als noch kurz zuvor. „Ich habe nie einen Menschen getroffen, der Gedankensprache beherrschte, geschweige denn sie verstand, wenn ein anderer sie benutzte. Ich glaube, Ihr bildet Euch etwas ein.“
    „Ich benutze keine Gedankensprache. Aber ich weiß, wenn jemand sie benutzt. Und ich weiß, wann jemand lügt.“
    Aduello zog die Augenbrauen hoch. „Das macht Euch sicher nicht zu einer angenehmen Gesellschaft“, sagte er, und sein höflicher Ton verriet Unglauben. „Aber wo habe ich nur meine Gedanken! Ich habe Euch ja gar keine Erfrischung angeboten.“ Er sah sich suchend um, als habe er einen Diener zwischen den Kissen verlegt.
    „Aduello.“ Theil bedachte ihn mit einem Lächeln. „Ihr wisst, warum wir gekommen sind. Nicht der Erfrischungen wegen.“
    Er machte ein überraschtes Gesicht. „Um die Menschen zu holen, die ich mir geholt habe? Und die andere … die, die einer Gnomin ähnelt, aber noch keine ist.“
    „Wir sind wegen des Medaillons hier.“
    Das war deutlich. Für eine Sidhe schockierend deutlich.
    Aduello verlor sein träges Lächeln nicht. „Selbstverständlich. Ihr hattet es selbst auf meine liebreizende Cynna abgesehen, nicht wahr? Habt versucht, sie zu töten – mithilfe der Obab.“ Er schüttelte den Kopf. „Was für eine schrecklich grobe Vorgehensweise, meine Liebe. Ihr müsst recht verzweifelt gewesen sein. Es sieht Euch gar nicht ähnlich, so vollständig auf Finesse zu
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