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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Autoren: Linda Lael Miller
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anrufen, wenn es so weit ist.“
    „Sehr gut. Natty Jean macht sich ganz schöne Sorgen um ihn, weißt du?“
    „Ich weiß“, sagte Tricia zärtlich. „Aber Winston wird es hier mit Valentino, Carolyn und mir gut haben.“
    Darauf konnte Doris nichts mehr sagen, weil Natty ihr offenbar den Hörer aus der Hand gerissen hatte.
    „Ist Winston schon bei dir, Liebes?“
    „Nein. Aber es dauert sicher nicht mehr lange. Soll ich ihm sagen, dass du angerufen hast?“
    Natty lachte. „Ja bitte. Gleich, nachdem du mich angerufen hast, um mir zu sagen, dass er gesund und munter ist.“
    Tricia wiederholte ihr Versprechen.
    „Also steht das alte Haus noch?“, fragte Natty. „Puh! So vielSchnee in einer Nacht habe ich seit dem Blizzard von 1968 nicht mehr erlebt. Woran du dich natürlich nicht erinnern kannst.“
    „Das Haus steht felsenfest wie immer. Ist das Wetter für dich und Doris ein Problem? Was die Kreuzfahrt betrifft, meine ich?“
    „Himmel, nein. Der Flughafen ist schon wieder geöffnet, und wir fliegen ja sowieso erst übermorgen los.“
    „Schickst du mir eine Postkarte?“
    „Selbstverständlich, Liebes“, versprach Natty. „Mindestens aus jedem Hafen.“
    Tricia wurde ganz warm ums Herz. „Aber ich muss dir noch etwas erzählen, bevor du an Bord der Queen Elisabeth II gehst – oder wie immer eurer Schiff heißt.“
    „Ich vermute mal, es handelt sich um etwas Gutes?“, fragte Natty leise.
    „Um etwas sehr Gutes.“ In diesem Moment war Tricia so glücklich, dass ihr Hals eng wurde und ihre Augen zu tränen begannen. „Du hattest recht, Natty. Dass Conner der Richtige für mich ist, meine ich.“
    Nattys Stimme war zittrig – und laut. „Doris!“, schrie sie so gellend, dass Tricia zusammenzuckte und den Hörer vom Ohr weghielt. „Doris! Es ist passiert! Wie ich dir gesagt habe …“ Doris murmelte etwas Unverständliches im Hintergrund. „Ja, natürlich meine ich, dass Conner und Tricia sich ineinander verliebt haben! Was denn sonst?“
    Tricia kicherte. „Wir werden heiraten.“
    Das rief noch größere Begeisterung bei Natty hervor. „Ach, Liebes, das ist ja wundervoll. Aber wann denn? Hoffentlich nicht, bevor Doris und ich wieder zurück sind?“
    „Auf keinen Fall, versprochen! Ich könnte niemals ohne dich heiraten, Natty.“
    „Das will ich doch hoffen“, sagte ihre Urgroßmutter energisch. „Und habt ihr vor, bis dahin in Sünde zu leben, Liebes?“
    „Vielleicht nicht direkt leben, aber man könnte schon sagen, dass wir ab und zu daran kratzen.“
    Jetzt war es Natty, die lachte. „Henry und ich haben eine ganze Weile in Sünde gelebt“, gestand sie. „Psst, Doris, stimmt doch, und das weißt du genau. Sei doch nicht so eine Ewig-Gestrige!“
    „Du und Urgroßvater, ihr habt in Sünde gelebt?“ Tricia konnte nicht umhin, fasziniert zu sein, obwohl gleichzeitig eine leise Stimme in ihr flehte: Bitte erzähl es mir nicht !
    „Nun“, begann Natty, nachdem sie sich geräuspert und die Stimme vertraulich gesenkt hatte, obwohl Doris die Essenz des Gesprächs offenbar sowieso mitbekommen hatte und somit die sprichwörtliche Katze längst aus dem Sack war. „Wir haben zwar nicht zusammengelebt wie ihr jungen Leute heutzutage, aber wir sind weggelaufen, um zu heiraten. Nur waren wir so mit uns beschäftigt, dass wir die Hochzeit dabei völlig vergaßen. Und dann tauchte Papa auf, machte uns eine schreckliche Szene und schleifte mich zurück nach Hause. Mama war außer sich, und als Henry kam, um nach mir zu sehen – er war sehr mutig, mein Henry –, hat sie ihn am Tor empfangen, um ihm zu sagen, dass sie ihn mit einem Elefantengewehr erschießen würde, wenn er keine ehrbare Frau aus mir machte. Ich werde nie vergessen, was er ihr antwortete. ‚Eleanor‘ , sagte er kühn zu meiner Mutter, ‚ich kann aus Natty keine ehrbare Frau machen, weil sie schon eine ist. Aber es wäre mir eine Ehre, sie zu meiner Frau zu machen.‘ Das hat er gesagt, nicht wahr, Doris? Tu nicht so, du hattest dich doch die ganze Zeit hinter dem Fliederbusch versteckt und alles mit angehört.“
    Tricia musste lächeln, als sie sich die Szene vorstellte. Wahrscheinlich würde sie nie mehr draußen durch das Tor gehen können, ohne an ihre temperamentvollen Urgroßeltern und den Skandal zu denken, den sie damals verursacht hatten.
    Manche Dinge, dachte sie glücklich, änderten sich eben nie.
    Unten klingelte es an der Tür.
    Tricia lief mit dem Telefon in ihr Schlafzimmer und wischte ein Guckloch
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