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Wo immer Du bist, Darling

Wo immer Du bist, Darling

Titel: Wo immer Du bist, Darling
Autoren: Alexandra Stefanie Hoell
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zusammen. Juan hatte die lebenslustige Witwe in Anjas Krankenhaus kennengelernt, nachdem Ramon ihn mit einem gezerrten Handgelenk dorthin geschickt hatte.
    Eingespielt räumte er an ihrer Seite das Geschirr auf, dann spurteten sie wieder ins Schlafzimmer, um sich für die Hochzeit umzuziehen.
    Während Anja ihre Haare hochsteckte, suchte sich Ramon ein frisches Hemd aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Aber statt es zuzuknöpfen, beobachtete er verzaubert, wie sie ihre Locken bändigte und anschließend in ein zitronengelbes Sommerkleid schlüpfte. Seit sie hier bei ihm war, hatte ihre Haut einen warmen Goldton angenommen und das sonnengebleichte Blond ihrer Haare leuchtete mit dem Strahlen ihrer Augen um die Wette.
    Als Anja seinen Blick auffing, hob sie hastig eine Hand. »Nein, mein Lieber, dafür haben wir jetzt absolut keine Zeit.«
    Gänzlich ungerührt von ihren mahnenden Worten griff Ramon trotzdem nach ihr. »Für so was ist immer Zeit«, schnurrte er rauchig und zog sie an sich. Anja kam bereitwillig in seine Arme, legte aber, offenbar vorsorglich, die Hände gegen seinen Brustkorb. »Nicht an einem Tag wie diesem.« In ihrem Seufzen klang hörbares Bedauern mit. »Leider.«
    Ramon grinste, weil sie ihm damit direkt aus der Seele sprach. »Jedem Tag folgt eine Nacht«, murmelte er an ihrem Mund, beugte den Kopf und nahm ihre Lippen in Besitz.
     
    *
     
    Anja kostete es unverschämt viel Überwindung, sich von Ramon loszueisen. Kein Wunder, wenn man von seinem halb nackten Ehemann praktisch um den Verstand geküsst wurde.
    Sie drehte ihm den Rücken zu, damit er ihr Kleid schließen konnte, dann schlüpfte sie in ihre Riemchensandalen und eilte Adrian zu Hilfe, der in seinem Zimmer einen verzweifelten Kampf mit der Krawatte ausfocht.
    Bis sie endlich fertig waren, wurde es höchste Zeit, aufzubrechen. Anja schnappte sich den aus Margeritas Garten stammenden Brautstrauß und folgte Ramon, der mit Adrian unter den Arm geklemmt bereits zum Auto lief.
    Die Hochzeit begann mit einer ergreifend schönen Zeremonie. Carolin sah in ihrem cremefarbenen Seidenkleid und mit weißen Schmetterlingslilien in den roten Haaren wunderschön aus. Feierlich schritt sie an Olivers Arm in die Kirche.
    Anja lehnte sich gegen Ramon, als er ihr, während sich die Brautleute die Treue schworen, ebenfalls einen zarten Kuss gab.
    Nachdem das Fest einiges später in ausgelassenen Tanz übergegangen war, setzte sie sich mit Adrian neben Margerita und Juan an einen mit Kerzen beleuchteten Tisch. Das Brettspiel, das der Kubaner mit seinem Gegenüber spielte, fesselte sofort die Aufmerksamkeit ihres Sohnes. Neugierig fragte er Margerita nach den Spielregeln.
    Sie hörte den beiden eine Weile zu und rutschte zur Seite, damit Carolin neben ihr Platz nehmen konnte. Lächelnd blickte sie mit ihrer Freundin zu Oliver und Ramon. Ihre Männer standen einige Schritte von der Musik entfernt und unterhielten sich auf Englisch über den am nächsten Tag geplanten Ausflug.
    Leise seufzend stützte Carolin das Kinn in die Hände. »Ich kann noch gar nicht fassen, dass ich jetzt tatsächlich mit Oliver verheiratet bin.«
    Anja nickte. »Das Gefühl kenne ich. Ich habe auch einige Wochen gebraucht, bis ich mir sicher war, dass die Hochzeit mit Ramon nicht nur ein schöner Traum gewesen ist.«
    Ihre Freundin lachte. »Kein Wunder bei dieser idyllischen Umgebung. Kannst du mich bitte mal piksen, nur zur Sicherheit.«
    Schmunzelnd befestigte Anja eine der weißen Blumen wieder in Carolins Haaren. »Ich bestätige dir hiermit, auch ohne Piksen, dass du hellwach bist und Oliver wirklich dein Ehemann ist.« Sie ergriff die Hände ihrer Freundin. »Diese Heirat war eine gute Entscheidung, Caro. Spätestens, wenn man dich mit ihm tanzen sieht, weiß man, wie wundervoll ihr zusammenpasst.«
    Carolin zwinkerte ihr zu. »Das sagt die Richtige. Bei dem heißen Salsa , den du eben mit Ramon aufs Parkett gelegt hast, bleiben auch keine Fragen mehr offen. Ihr seid ein tolles Paar.«
    Anja lachte. »Ramon ist Kubaner. Tanzen liegt ihm im Blut. Da muss ich gar nichts mehr tun. Ich überlass ihm einfach die Führung.«
    Die Beine übergeschlagen, beugte sich Carolin vor. »Ich habe nicht nur das Tanzen gemeint. Ihr beide strahlt förmlich, wann immer ihr euch berührt. Man spürt sofort, wie sehr ihr euch verbunden seid. Hoffentlich bleiben Oliver und ich auch so glücklich.«
    Als Anja an den verklärten Blick dachte, mit dem sich das Paar bei der Trauung angesehen
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