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wittern ein Geheimnis

wittern ein Geheimnis

Titel: wittern ein Geheimnis
Autoren: Enid Blyton
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sich Anne. Ihr gefiel dieser Junge mit seinem lustigen Grinsen und seinen spaßigen Einfällen. »Was tust du denn? Nur zelten oder wandern, oder übst du hier, weil du Tierstimmen-Imitator werden willst?«
    »Nö, ich grabe«, sagte der Junge. »Mein Vater ist Archäologe, für ihn sind Altertümer das Schönste, was es auf der Welt gibt. Ich glaube, ich schlage ihm nach. Hier in der Gegend war mal eine römische Siedlung. Ich hab eine Stelle gefunden, die dazugehört haben muss. Und jetzt grab ich eben nach alten Münzen, alten Töpfen, Waffen und solchen Sachen. Das hier habe ich gestern gefunden. Guckt euch mal die Jahreszahl genau an!«
    Er warf ihnen eine alte Münze zu. Sie war glanzlos und ziemlich schwer.
    »Die Jahreszahl ist zweihundertzweiundneunzig. Zwei, neun, zwei«, erklärte er. »Das müsst ihr euch erst einmal vorstellen. Von damals bis heute ist es eine lange, lange Zeit!«
    »Wir kommen zu dir und graben mit!«, rief Anne begeistert.
    »Nein, das werdet ihr nicht!« Plötzlich war der Junge kein Spaßvogel mehr. »Ich wünsche nicht, dass man mich stört, wenn ich ernsthaft arbeite. Das meine ich wirklich ernst, ich werde euch auch nicht mehr stören. Das verspreche ich!«
    »Gut, wir werden nicht kommen.« Anne hatte Verständnis. »Aber spiel du uns keine Streiche mehr, einverstanden?«
    »Ich verspreche es«, sagte der Junge. »Ich werde nicht mehr in eure Nähe kommen. Ich wollte nur sehen, wessen Hund das ist. Ich bin schon weg! Servus!«
    Er pfiff nach Jet und beide waren blitzschnell verschwunden. Georg wandte sich an Anne. »Komischer Kerl! Eigentlich hätte ich ihn ganz gern wieder gesehen. Du auch?«

Lichter in der Nacht
    Es war Zeit für den Tee. Nicht nur Annes Uhr zeigte das an, auch der Appetit der drei Freunde, Tim mit eingeschlossen, gab ihr Recht. Tim litt sehr unter der Hitze und wanderte immer wieder zu der kleinen Quelle, um seinen Durst mit dem eiskalten Wasser zu löschen. Anne wünschte, sie hätten einen großen Krug dabei. Sie empfand es als dumme Mühe, immer mit dem Becher zwischen Zeltplatz und Quelle hin- und herlaufen zu müssen.
    Nun hielten sie ihre »Teestunde«. Vollkornkekse, ein belegtes Brot für jeden, das war es dann auch schon. Georg untersuchte Tims Ohr zum hundertsten Mal an diesem Tag und stellte weitere Fortschritte der Heilung fest.
    »Nimm aber den Kragen noch nicht ab«, riet Anne ihr, »sonst kratzt er die Wunde nur wieder auf.«
    »Ich nehme ihn ja auch gar nicht ab«, maulte Georg. »Was tun wir jetzt, Anne? Streifen wir durch den Wald?«
    Anne war einverstanden. »Horch, da ist dieses grelle, metallene Geräusch wieder! Das ist der Junge, anscheinend arbeitet er. Komischer Kauz, kommt mit seinem witzigen kleinen Hund heraus, um hier Löcher in den Boden zu graben. Ich würde ihm gern einmal zuschauen.«
    »Wir haben versprochen, es nicht zu tun«, erinnerte Georg sie. »Also werden wir auch nicht spionieren.«
    »Natürlich nicht«, lenkte Anne ein. »Wir gehen in die entgegengesetzte Richtung. Hoffentlich verlaufen wir uns nicht.«
    »Nicht, solange Tim bei uns ist, du Dummerchen!«, entrüstete sich Georg. »Du würdest selbst vom Mond nach Hause finden, nicht wahr, Tim?«
    Tim fand, dass hier ein »Wuff« fällig war.
    »Es ist ein herrlicher Abend«, sagte Anne. »Was meinst du, was Julius und Richard jetzt machen?«
    Georg sah plötzlich bekümmert drein. Ihrer Meinung nach hatten ihre beiden Vettern nicht das Recht, durch Frankreich zu reisen, wenn sie ihre Anwesenheit im Felsenhaus wünschte. Hatten sie denn keine Sehnsucht nach dem Felsenhaus? Vielleicht erlebten sie im Ausland so aufregende Abenteuer, dass sie nicht einmal mehr eine Woche herkommen wollten! Sie sah so elend aus, als sie diesen traurigen Gedanken nachhing, dass Anne lachen musste.
    »Sei wieder lustig! Schließlich bin ich ja hier bei dir. Obwohl ich für Ju und Richard nur ein schwacher Ersatz bin. Und gar nicht zu Abenteuern aufgelegt.«
    Der Abendspaziergang stimmte die beiden friedlich. Unterwegs setzten sie sich ins Gras und beobachteten einige Kaninchen bei ihrem Spiel. Tim behagte das gar nicht. Warum sich hinsetzen und dummen Kaninchen zuschauen? Kaninchen waren doch zum Jagen da! Und warum hielt Georg ihn am Halsband fest? Er saß unruhig neben ihr und fiepte leise vor sich hin.
    »Sei ruhig, Tim, garstiges Vieh!«, schalt sie. »Du verdirbst uns das ganze Vergnügen, wenn du sie in ihre Schlupfwinkel scheuchst.«
    Sie konnten sich an den possierlichen Spielen
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