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Wissenswert - Religion und Glaube

Wissenswert - Religion und Glaube

Titel: Wissenswert - Religion und Glaube
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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hinduistischer Religionen.
    Wann wurde der hinduistische Kanon festgelegt?
    Die Festschreibung des Kanons fällt in die Zeit der Konstruktion eines orthodoxen Hinduismus in dem südindischen Königreich Vijayanagara. Dort sollte um 1400 in Anbetracht der militärischen und kulturellen Vormacht der muslimischen Herrscher Nordindiens durch eine intensive Exegese-Tätigkeit der Brüder Sayana und Madhava ein hinduistischer Schriftkanon hergestellt werden. Die jüngsten dort enthaltenen Texte dürften erst kurz vor der endgültigen Festschreibung des Kanons verfasst worden sein.

Feste im Hinduismus: Prächtige Feiern zur Ehre der Gottheiten
    Â©Â Interfoto/Friedrich
    Die Hinterglasmalerei zeigt die indische Göttin Durga auf einem Tiger reitend. Sie ist die Gattin des Shiva und ihr zu Ehren wird das Fest Durgapuja gefeiert. Es dauert neun Nächte und einen Tag.
    Wann wird das Frühlingsfest Holi gefeiert?
    Es findet um den Vollmond im Monat Phalguna (Februar/März) statt. Der hinduistische Festkalender ist eng mit dem Lauf der Jahreszeiten verbunden. Überall im Land besiegelt das Holi-Fest das Ende des Winters. Der Tag vor dem eigentlichen Fest ist dem Gebet gewidmet. In Nordindien bringt man Kränze aus getrockneten Früchten und Lotussamen als Opfergaben dar. Am Abend entfacht man vielerorts große Reisigfeuer, in denen allerlei nutzlos gewordene Dinge verbrannt werden; dies symbolisiert die Verbrennung der bösen Dämonin Holika. In der Region um Mathura wird sie mit der von Krishna besiegten Dämonin Putana gleichgesetzt, die als Pappmachéfigur verbrannt wird. Die Gläubigen umwandeln siebenmal das Feuer, werfen eigens hergestellte Süßigkeiten hinein und werden so gereinigt. Der eigentliche Festtag beginnt mit einem lustigen Treiben, bei dem man sich gegenseitig mit farbigem Pulver bewirft; alle Feindschaft soll an Holi vergessen werden. Das an Blut erinnernde rote Farbpulver legt die Herkunft des Festes aus alten Fruchtbarkeitsriten nahe.
    Was geschieht am Schlangenfest Naga-Pañcami?
    Am fünften Tag (Pañcami) des Monats Shravana (Juli/August) werden die Kobra und verschiedene andere Schlangen (Naga) verehrt, die nun mit Beginn des Monsuns aus ihren Löchern in der Erde hervorkommen. Einerseits fürchtet man die Schlangen wegen ihrer Gefährlichkeit für Mensch und Vieh, anderseits werden sie als »Hüter der Schätze der Erde« geachtet. Für diesen Tag tüncht man ein Stück der Hauswand weiß und verziert es mit dem Bild einer Kobra. Frauen fasten und bieten den Schlangen eine Schale Milch an. Becken für diese Milchspenden sind seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. im Raum Mathura bezeugt. Das Fest stammt bereits aus der vorarischen Zeit und wurde vom frühen Hinduismus übernommen.
    Zu welchem Fest ist ganz Indien auf den Beinen?
    Zu Durgapuja kommen die Familien zusammen, man nimmt sich frei und reist ins Heimatdorf. Das öffentliche Leben kommt teilweise zum Erliegen, viele Läden und Büros schließen während des Festes. Durgapuja (»Verehrung der Durga«) heißt auch Navaratri (»neun Nächte«), da das Fest am Neumondtag des Monats Ashvina (September/Oktober) beginnt und neun Nächte und einen Tag dauert. Die Durgapuja wird überall in Indien begangen, doch ist Bengalen ihre Hochburg. Man gedenkt hier besonders des Sieges der Göttin Durga über den Büffeldämon Mahishasura. Monate vor dem Fest beginnt das Anfertigen großer Statuen der siegreichen Göttin aus Ton oder Pappmaché. Während der neun Nächte des Festes verehren die Gläubigen ihr Bild, das am »siegreichen zehnten Tag« in einer Prozession zu einem Fluss oder ans Meer gebracht und der Flut übergeben wird: Die Göttin kehrt nach dem Besuch bei ihren Anhängern zu ihrem Gatten Shiva zurück.
    Welche Gottheit wird mit dem Fest Divali geehrt?
    Lakshmi wird verehrt, die Göttin des Glücks, der Schönheit und des Wohlstandes. Einen schmutzigen Ort würde sie nicht besuchen, weshalb zu Divali am Beginn des Monats Karttika (Oktober/November) nach Ende der Regenzeit das gesamte Haus gesäubert und geweißelt wird. Und weil sie auch die Dunkelheit verschmäht, brennen in dieser finsteren Neumondnacht überall im Haus Reihen von Butterlampen (
dipavali
), von denen das Fest seinen Namen hat. Eigens angefertigte Tonfiguren der Lakshmi und des elefantenköpfigen Gottes Ganesha, des Herrn
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