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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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schmiegt sich um meine Kehle und beruhigt den Hustenreiz. Dirks Hand liegt in meinem Nacken, stützt mich geschickt.
    „Oh Mist, du warst in meiner Küche“, dämmert es mir, als er die leere Tasse neben mir auf den Nachttisch stellt. Manchmal kommen mir die unsinnigsten Dinge zu den verrücktesten Zeiten in den Sinn.
    Dirk winkt grinsend ab: „Du hast meine Wohnung noch nicht gesehen. Mach dir keinen Kopf.“
    Unsere Stimmen klingen hölzern und grob. Zu grob für den Kreis gelben Lichts, der von der Leselampe ausgeht. Eine Streitaxt für eine Aufgabe, die nach einer Nadel verlangt. Ein mit US-Marines bemannter Flugzeugträger, der die Harmonie eines Märchens stört.
    Wir sehen uns an. Ein scheues Lächeln legt sich auf meine Lippen, Dirk nickt stumm. Er spürt es auch. Es ist nicht die richtige Zeit für lange Reden, für Erklärungen und Gespräche. Es ist Zeit zum Schweigen und Genießen.
    Dass Dirk mir beim Trinken geholfen hat, hat einen angenehmen Nebeneffekt. Er musste sich dicht an mich drängen, um den Nachttisch zu erreichen. Der Tee hat den Vorteil, dass mein Mund sich frisch anfühlt, als Dirks Gesicht mir zum zweiten Mal näher kommt. Unsere Nasen stoßen sacht aneinander. Ich höre ihn flüstern: „Vielleicht war Ingos Eifersucht doch nicht unbegründet.“
    Bevor ich fragen kann, wie ich diese Bemerkung zu verstehen habe, treffen wir aufeinander. Dirks Lippen sind fest und weich zugleich. Auf seinem Kinn sind unsichtbare Stoppeln nachgewachsen, die meine Haut reizen. Er wandert meinen Mund entlang, kostet mit der Zungenspitze beide Winkel, bevor wir uns in der Mitte treffen. Die Berührungen unserer Zungen sind sinnlich kurz. Ein knappes Eintauchen, ein Necken, ein Spielen und Tasten.
    Wir küssen uns lange. Ein zielloses Geben und Nehmen, das keinem Zweck oder Ziel unterworfen ist. Ich muss zwischendurch atmen. Leider. Man kennt diese Formulierungen in den Liebesromanen, wenn die Protagonisten sich so leidenschaftlich küssen, dass sie plötzlich Atem schöpfen müssen.
    Schwachsinn. Man kann wunderbar küssen und gleichzeitig durch die Nase atmen. Dabei ist noch niemand erstickt. Es sei denn, man ist erkältet oder Allergiker.
    Ich habe die Ehre zu erleben, wie es sich anfühlt, wenn man sich zwischen Kuss und Atemluft entscheiden muss. Ich kann auf die Erfahrung verzichten. Sie führt dazu, dass ich mich von Dirk lösen muss, wenn es am schönsten ist. Immer dann, wenn er mir besonders sinnlich entgegenkommt, muss ich absetzen.
    Er entschädigt mich, indem er sich Stück für Stück unter meine Bettdecke mogelt. Anfangs ist es nur ein Fuß, der mein nacktes Bein berührt und an der Wade entlangfährt. Dann taucht sein Arm auf meinem Bauch auf. Seine Jeans reibt an meinem Oberschenkel, Wollsocken streicheln meine Zehen.
    Als er neben mir liegt, hält er inne. Scheint nicht zu wissen, wie viel besser es mir geht. Ob es reicht, um miteinander zu spielen. Ich beantworte seine unausgesprochene Frage, indem ich an seiner Kehle nage und die dünne Haut in meinen Mund sauge. Ich weiß selbst nicht, ob ich fit genug bin, aber ich habe sehr lange auf diesen Moment warten müssen. Da werde ich mich nicht von ein paar Viren aufs Kreuz legen lassen. Das darf nur Dirk.
    „Du bist ganz warm“, murmelt er mir ins Ohr, während seine Hand unter das verwaschene T-Shirt gleitet, das ich anstelle eines Unterhemds trage. Seine Berührungen rund um meinen Nabel lösen Reaktionen in meinen Beinen aus. Die Muskeln in meinen Oberschenkeln winden sich, spannen sich an. Er zieht kühle Spuren auf meiner Haut, die mich nach seinen Lippen sehnen lassen, die feucht die verbliebene Hitze aus meinem Körper lösen.
    Mir ist, als läge ein Schleier auf meinen Empfindungen. Ein Schleier aus Seide, der jede Berührung durch das Gewebe hindurch an Tiefe gewinnen lässt. Das Fieber macht mich empfindsam. Meine Haut fühlt sich an, als hätte ich mir vor nicht allzu langer Zeit einen Sonnenbrand eingefangen, der noch nicht zur Gänze abgeheilt ist.
    Dirk hat recht. Mir ist heiß. Gleichzeitig ist mir, als müsste ich erfrieren, wenn er mich nicht wärmt.
    Halb betrunken, halb schlafend, halb überreizt, halb zerschmettert. In diesem Zustand fühle ich mehr, als ich verkraften kann.
    Die Stimmen in meinem Kopf schweigen, wissen sich keinen Rat. Sie können die Situation ebenso wenig einschätzen wie ich. Schließlich, als Dirks Zunge tief in meinen Mund taucht, zucken sie die Schultern und wecken meine Libido, damit sie sich des
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