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Winterherzen

Winterherzen

Titel: Winterherzen
Autoren: Howard Linda
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gesetzlich frei, wenn auch nicht gefühlsmäßig, und sie beabsichtigte, jede Chance zu ergreifen, die sie bei ihm hatte.
    Wenn Rome keine geschäftlichen Verpflichtungen hatte, führte er Sarah in der folgenden Woche jeden Abend zum Dinner aus. Sie hinterfragte ihr Glück nicht, sie genoss einfach jeden Augenblick mit ihm. Sie behielt in Erinnerung, dass er nur Freundschaft wollte, und achtete darauf, nichts zu sagen oder zu tun, was er als Flirt hätte auslegen können.
    Zum Abschied küssten sie sich stets so ausdauernd und verlangend wie Teenager, doch er wich jedes Mal zurück, bevor es zu weiteren Intimitäten kam. Sie schloss daraus, dass er keine ernste Beziehung zwischen ihnen beabsichtigte. Anscheinend war er zufrieden mit ihrer Gesellschaft, den lebhaften Gesprächen und gemeinsamen Interessen. Sarah wollte allerdings mehr. Sie wollte alles, was er zu geben hatte, aber vielleicht gab er ihr alles, was er geben konnte. Sie wusste, dass er Diane nie vergaß, und wann immer sie über sie sprachen, was unausweichlich geschah, wurde seine Miene finster und trostlos.
    Eine Woche nach Mr. Grahams Herzanfall traf Maxwell Conroy aus Montreal ein. Er war ein großer, schlanker Engländer mit der präzisen Aussprache der Oberschicht, goldblondem Haar und lebhaften, türkisblauen Augen. Er war äußerst attraktiv. Seine zeitlose aristokratische Schönheit war von der Sorte, die Frauen veranlasste, ihn hilflos anzuhimmeln. Hätte Sarah nicht nur für Rome Augen gehabt, hätte sie sich auf den ersten Blick in Maxwell Conroy ver liebt.
    Er verschwendete keine Zeit und lud sie bereits zum Dinnerein, als sie zum ersten Mal allein mit ihm in einem Raum war.
    Verwundert blickte sie ihn an. Seine funkelnden Augen brachten seine Absichten unmissverständlich zum Ausdruck. „Ich halte es nicht für eine gute Idee“, lehnte sie ab. „Es gibt zwar keine Vorschrift, die es den Angestellten verbietet, miteinander auszugehen, aber es wird auch nicht gern gesehen, wie Sie wissen.“
    „Ich weiß auch, dass es ignoriert wird, solange es diskret gehandhabt wird.“
    Sie holte tief Luft. „Ich gehe mit jemand anderem.“
    „Würde es ihn stören?“, fragte Maxwell prompt.
    Sarah schmunzelte. „Vermutlich nicht“, gestand sie ein, und ihr Blick wurde düster.
    „Dann ist er ein Narr. Sollten Sie sich entschließen, einem anderen eine Chance zu geben, dann lassen Sie es mich wissen.“
    „Ja.“ Sie begegnete seinem warmen, durchdringenden Blick. „Das werde ich tun.“
    In Wahrheit fühlte sie sich mehr zu Maxwell hingezogen als zu jedem anderen Mann in ihrem Leben, abgesehen von Rome. Bei Maxwell konnte sie sich entspannen, denn sie spürte, dass er die Grenzen respektierte, die sie gesetzt hatte.
    An diesem Nachmittag, als Sarah das Büro verließ, unterhielten Rome und Maxwell sich gerade auf dem Korridor. Sie murmelte einen Abschiedsgruß und ging an ihnen vorbei.
    Maxwell drehte sich um und blickte ihr fasziniert nach. Rome tat es ihm gleich. Ihm fiel auf, wie graziös sie sich bewegte, wie der Rock um ihre hübschen Beine schwang. Ihm gefiel ganz und gar nicht, dass Maxwell sie anstarrte wie ein Kater den Kanarienvogel, den er zum Mittagessen verspeisen will.
    Ärger stieg in Rome auf. „Sie ist eine sehr hübsche Frau“, bemerkte er und wartete gespannt auf die Reaktion.
    Maxwell bedachte ihn mit einem fassungslosen Blick. „Hübsch? Sie ist verdammt schön. Sie ist so unaufdringlich, so untertrieben, dass man allerdings genau hinsehen muss, um zu erkennen, wie rein und klassisch ihr Gesicht geschnitten ist.“
    „Ich habe bemerkt, wie sie aussieht“, erwiderte Rome ruhig,doch mit einem warnenden Unterton.
    Maxwell musterte ihn eindringlich und seufzte. „Sie haben mich also bei ihr ausgebootet, wie?“
    „Ich kenne sie schon seit Jahren.“
    „Ich kenne die Haushälterin meiner Mutter auch seit Jahren, aber deswegen verscheuche ich keine Männer von ihr.“
    Rome lachte, was ihm in der letzten Woche zunehmend leichter fiel. Unwillkürlich mochte er Maxwell, der Sarah vielleicht nachstellte, aber kein Geheimnis daraus machte.
    „Ich warte hinter den Kulissen, falls Sie versagen“, bemerkte Maxwell.
    „Ich bin äußerst beruhigt“, entgegnete Rome sarkastisch. Max lächelte ihn an. „Seien Sie es lieber nicht.“

3. KAPITEL
    D ie Cocktailparty, die veranstaltet wurde, um Max in Dallas willkommen zu heißen, wurde von zahlreichen Leuten besucht, die Wert darauf legten, mit den höheren Rängen von
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