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Winter in Prag: Erinnerungen an meine Kindheit im Krieg (German Edition)

Winter in Prag: Erinnerungen an meine Kindheit im Krieg (German Edition)

Titel: Winter in Prag: Erinnerungen an meine Kindheit im Krieg (German Edition)
Autoren: Madeleine K. Albright
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wir unser Leben lang tagtäglich forschen können und am Ende doch nichts mit Sicherheit wissen. Ich bin überzeugt, dass wir die Wahrheit erkennen, wenn wir sie sehen, allerdings nicht sofort und nur wenn wir niemals in unseren Bemühungen, Neues zu lernen, nachlassen. Das liegt daran, dass wir das Ziel, das wir anstreben, und das Gute, auf das wir hoffen, nicht als eine Art letzter Belohnung erreichen werden, sondern als der heimliche Begleiter unseres Strebens. Nicht das, was wir finden, sondern der Grund, weshalb wir nicht aufhören können, zu suchen und zu streben, sagt uns, warum wir hier sind.

DANK
    E inmal abgesehen von meinen Memoiren, die im Jahr 2003 abgeschlossen waren, ist dies mein persönlichstes Buch, ein Buch, das ich unbedingt schreiben wollte und vor dem ich gleichzeitig fast schon Angst hatte, weil ich fürchtete, dass es viele Gefühle wachrufen würde. Von Anfang an bestand die große Schwierigkeit darin, die Erzählung meiner Familiengeschichte mit einer Darstellung jener furchtbaren Ära zu kombinieren. Ich selbst war wegen meines zarten Alters alles andere als ein zuverlässiger Augenzeuge, insbesondere vor dem Krieg und in den ersten Kriegsjahren. Hinzu kam der Umstand, dass ich in den ersten sechs Jahrzehnten meines Lebens von der jüdischen Abstammung meiner Familie und von der Tragödie, die so viele Verwandte von mir durchgemacht hatten, überhaupt nichts wusste. Ich musste vieles nachholen. Für das Sammeln der Fakten und die Einordnung in den zeitlichen Kontext habe ich viele helfende Hände gebraucht.
    Das Ganze begann mit meiner Familie: Ich bin meiner Schwester Kathy, meinem Bruder John und meiner Schwägerin Pamela für ihre Bemühungen, die Spuren vergangener Ereignisse zu entdecken, zutiefst dankbar. Wir haben gemeinsam viel Neues gelernt und teilen auch viele Erinnerungen miteinander. Außerdem möchte ich mich bei ihnen dafür bedanken, dass sie als Erste die Entwürfe durchgesehen und Verbesserungsvorschläge gemacht haben. Auch die herzliche Unterstützung meiner Töchter Anne, Alice und Katie und ihrer Familien weiß ich sehr zu schätzen. Von allen Rollen, die ich in meinem Leben spielte und spiele, sind mir die der Mutter und Großmutter die liebsten.
    Bei der Arbeit an diesem Buch erhielt ich Gelegenheit, meiner Cousine Alena in London und meiner Cousine Dáša, bis zu ihrem Tod, näher zu kommen. Im Oktober 2011 traf ich zum ersten Mal
einen weiteren entfernten Vetter, Pedro Mahler, der in Brasilien zur Welt kam und aufwuchs. Pedros Großmutter war eine ältere Schwester meines Großvaters väterlicherseits, Arnošt Körbel; sein Vater war unter den Exiltschechen, die im Krieg für die britische Royal Air Force gedient hatten.
    Bei Nachforschungen zur Geschichte der Tschechen und Slowaken sowie zur Laufbahn meines Vaters hat mir die Unterstützung des tschechischen Außenministeriums sehr geholfen, insbesondere Jiří Kuděla, Martina Tauberová, Ivan Dubovický, Tomáš Pernicky und Robert Janas – darüber hinaus lieferten mir auch Jan Havranek aus dem Verteidigungsministerium, Daniel Herman und Pavel Zacek von dem Institut zur Erforschung totalitärer Regime nützliche Informationen und halfen mir bei der Beschaffung von Dokumenten. Ausdrücklich möchte ich Dr. Oldřich Tůma vom Institut für Zeitgeschichte danken, weil er sich die Zeit für ein Treffen mit mir nahm und mir seine Gedanken über die Männer mitteilte, denen mein Vater diente; sowie dem jungen Wissenschaftler Tomáš Bouška für seine Erkenntnisse.
    Das Schicksal der jüdischen Gemeinde in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg ist absolut verheerend, die bitteren Erfahrungen hinterließen unzählige Narben. Mein teurer Freund Tomáš Kraus lud Kathy und mich während unserer Nachforschungen einmal zu sich ein und erzählte uns die unvergessliche Geschichte seines Vaters in Theresienstadt. Seiner Assistentin Alena Ortenová bin ich ebenfalls außerordentlich dankbar für ihre Hilfe, genau wie den Mitarbeitern bei der Föderation jüdischer Gemeinden, weil sie uns kurzfristig eine Mahlzeit organisierten, als uns der Hunger plagte. Dr. Vojtěch Blodig und Jan Munk waren unsere ausgezeichneten Führer in der Gedenkstätte Theresienstadt und im Museum. Ein Dank gebührt auch den vielen Schriftstellern, Künstlern und Archivaren, die dazu beitrugen, das Andenken an jene zu bewahren, die im Krieg durch die Tore des Gefangenenlagers gegangen waren. Erst durch ihre Anstrengungen war es mir möglich, mehr
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