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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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Kapuzen-Umhang verwandelte. Er war samtweich und es sah so aus, als wären Millionen von kleinen dunkelblauen glänzenden Plättchen in ihm vernäht worden.
    » Supi, es klappt tatsächlich! «
    »Alle zu mir und an den Händen fassen! Hoffen wir mal, dass deine Eltern zu Hause sind! Ach ja, William, du solltest beim ersten Mal deine Augen schließen, dir könnte schlecht werden.« Charly grinste, als er Williams entsetzten Blick sah und sprach: »Sylvana Daanekanda!«
    Es gab einen Knall und sie standen alle vor einem großen Haus, welches Rumaldas Eltern gehörte. Ihre Mutter kam mit gezücktem Druidenstab herausgerannt und wollte gerade auf sie losgehen. Als sie jedoch erkannte, dass ihre Tochter und ihr zukünftiger Schwiegersohn im Garten standen, ließ sie ihren Stab sinken. Wie ein Rohrspatz schimpfte sie: »Könnt ihr euch nicht anmelden? Den ganzen Nachmittag haben sich hier im Wald und im Dorf ein paar Schwarzmagier herumgetrieben. Abschaum des dunklen Fürsten Darius Gwedneal. Der Förster meckert auch nur, irgendetwas hat den halben Wald umgegraben.« Als sie William entdeckte, stockte sie kurz. »Oh, ihr bringt Besuch mit! Wer ist denn der junge Mann?«
    Höflich verbeugte sich William vor der älteren Dame und sprach leise. »Ich bin William und der Umhang an mir ist Nildani, die Himmelsblume. Es freut uns, die Mutter der bezaubernden Rumalda kennenzulernen.«
    Rumaldas Mutter glaubte, nicht richtig zu hören, aber als Rumalda ihr eines der Bilder reichte, lachte sie.
    »Ha! Beim Bart von Merlin dem Verrückten, mich freut es, euch beide kennenzulernen. Was führt euch um diese Uhrzeit hie rher? Hm, lasst mich raten, der alte Mammutbaum und der ‘Krumme Schneider’, richtig?«
    William starrte sie ganz erstaunt an und nickte stumm wie ein Fisch.
    Rumaldas Mutter lachte und rief: »Mani! Komm, es gibt Arbeit, die nach deinem Geschmack ist. Wir benötigen gleich jede Menge Bannkreise. Los, komm in die Puschen! Schlafen kannst du, wenn du deinen Zauberstab Merlin übergeben hast!«
    Ein älterer, dicker Mann kam aus dem Haus gerannt, grüßte alle nickend, und seine Frau flüsterte ihm etwas ins Ohr. Danach fing er an, Williams Hand zu schütteln.
    »Charly! Hopp, hopp, zum Werwolf verwandeln. Wir spielen Spaziergänger, die mit ihrem übergroßen Hund Gassi gehen. Manfred, du machst das Schlusslicht, halte deinen Zauberstab die ganze Zeit bereit!«, feuerte Rumaldas Mutter die Kommandos ab. »Charly und ich gehen vorne weg, in der Mitte William und Rumalda! Habe ich mich eigentlich schon vorgestellt? Nein, wirklich nicht? Wie unhöflich von mir. Ich bin die Druidin Grete.«
    William hatte das Gefühl, dass Druidin Grete und ihr Mann das sehr ernst nahmen. Sie schienen tatsächlich damit zu rechnen, dass irgendwer Nildani und ihn angreifen würde. Nachdenklich lief er neben Rumalda. Durch den zunehmenden Mond konnte William in die Gärten blicken. In vielen gab es Sandkisten, Rutschen und Schaukeln für Kinder. William musste an seine Kindheit im Waisenhaus denken und beneidete die Mädchen und Jungen, die hier lebten. Andererseits war er auch froh, nicht eines von ihnen zu sein, sonst hätte er niemals Nildani kennengelernt. Eines wusste er genau: Ohne sie wollte er sein restliches Leben nicht mehr verbringen. Er nahm jetzt gerne hin, Ballkleider und anderen Dinge für sie anzuprobieren.
    Nildani lauschte seinen Gedanken und war überglücklich. Sie wusste nun, dass sie für immer ein Teil von ihm sein würde.
    Druidin Grete deutete mit ihrem Stab auf einen großen Felsen, der aus dem Boden ragte. »Wir sind da.«
    Rumaldas Vater zauberte viele kleine Bannkreise auf den Boden und Druidin Grete legte unterdessen einen Schutzschild über alle.
    Interessiert fragte William: »Wofür ist das gut?«
    »Die Bannkreise, die mein Mann überall verteilt, sollen Angreifer schwer verletzen. Die magische Kuppel über uns dient dazu, uns vor den Blicken Fremder zu schützen. Dein kleiner Drache wird bei der Prozedur für alle sichtbar. Normale Menschen sehen sie dann nicht als Hund, sondern in ihrer wahren Gestalt«, erklärte Druidin Grete.
    Nachdem Nildani sich zurückverwandelt hatte, kniete sich William neben sie direkt vor den Felsen. Sie legte ihre Klauen auf diesen und spie ihren heißen Atem auf ihn. Dabei sprühten kleine Funken aus ihrem Maul und schwarze Wölkchen kamen aus ihren Nüstern. Der Felsen begann zu glühen und der Boden um sie herum bebte leicht.
    » Hör mir zu. In dem Felsen befindet sich
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