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Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie

Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie
Autoren: Valentin Zahrnt
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ein Junge, der gerade Nudeln aus einem großen Topf zusammenkratzte.
    „ Hallo Jan!“, rief Chris mit vollem Mund. Sie blickte erst erfreut, dann erhob sie sich besorgt und sagte zu dem Jungen: „Manu, du kannst meinen Rest auch noch haben.“
    Sie brachte Jan in ihr Zimmer, räumte ihren einzigen Stuhl frei und hockte sich auf das Bett. „Tut mir leid, dass ich mich verplappert habe, ich wollte mich eigentlich ganz unauffällig mit dir verabreden, ohne ein Wort über Anna zu sagen. Irgendwie ist mir –“
    „ Schon gut, ich habe dich dazu gedrängt. Erzähl mir lieber von deinem Verdacht.“
    „ Ja, das ist so ... Also, deswegen wollte ich mich ja erst morgen mit dir treffen, weil ich noch darüber nachdenken muss. Ich habe ein schlechtes Gewissen dabei, ich bin niemand, der Andere verpetzt.“
    „ Rainer!“
    Sie riss die Augen auf. „Du weißt davon?“
    Jan fühlte sich wie abgestorben. „Ja. Was hast du davon mitbekommen?“
    Chris schlug die Augen schnell auf und nieder, verdutzt, dass das Gespräch so ganz anders lief, als sie erwartet hatte. „Ich weiß nichts Genaues, ich kann dir wirklich nicht sagen, ob da was läuft. Also etwas läuft natürlich schon, ich weiß bloß nicht was. Zwischen den beiden hat es von Anfang an geknistert. Mehr von seiner Seite, er hat sie immer angeschaut und versucht, mit ihr zusammen die Übungen zu machen und im Unterricht neben ihr zu sitzen. Aber ...“, Chris biss sich auf der Unterlippe herum, „sie hat sich darauf eingelassen, sie hat ihn irgendwie unterschwellig angezogen. Im Frühsommer, ich glaube, im Juni, da hatte er eine Affäre mit Olga und da – du wirst jetzt denken, dass ich mir das einbilde, aber ich hatte den Eindruck, dass Anna sich in dieser Zeit extra für ihn in Szene gesetzt hat, ganz unauffällig, aber immer wieder so, dass er sie in einem Moment beobachten konnte, in dem sie noch attraktiver rüberkam als sonst.“
    Jan nickte gelassen und versuchte, seinen bebenden Kiefer in den Griff zu bekommen. „Das habe ich mir in etwa so gedacht“, sagte er gepresst.
    „ Willst du noch mehr hören oder reicht das?“
    „ Erzähl mir alles.“
    Sie schaute aus dem Fenster. „Ich habe die beiden nie bei etwas erwischt, einem Kuss oder so. Aber in letzter Zeit habe ich beobachtet, dass er in den Tanzraum zurückkehrt, nachdem alle außer ihr gegangen sind. Ich bin ihm nie nach, keine Ahnung, was die beiden machen, vielleicht tanzen sie auch nur, aber warum dann die Heimlichkeit?“
    „ Und sonst?“
    Ihr Blick sprang zu ihm zurück. „Das ist alles. Wir müssen Anna von ihm fernhalten!“
    Jan hätte heulen können. Er verschränkte die Arme und sagte, als ginge ihn das nichts an: „Wenn ihr Rainer lieber ist, soll sie zu ihm.“
    „ Was? Du willst sie ihm lassen? Ihr habt doch so irrsinnig viel miteinander durchgemacht in Alaska! Und ihr seid so ein tolles Paar. Erinnere dich mal an deinen Geburtstag, alle haben gedacht, was für ein Traumpaar ihr seid!“
    Jan schloss die Augen. „Das ist vorbei. Sie hat ihre Entscheidung getroffen und ich meine.“
    „ So weit ist es gekommen ... Ich verstehe.“ Ihre Stimme klang anteilsvoll und Jan fürchtete, seinen eigenen Schmerz nicht länger unterdrücken zu können, da fügte Chris hinzu: „Wir dürfen Anna trotzdem nicht im Stich lassen!“
    „ Wer lässt hier wen im Stich?“ Sein Ärger half Jan, die Fassung zu bewahren.
    „ Sie hat Scheiße gebaut, klar, und ich verstehe, wenn du stinksauer auf sie bist, und ich als ihre Freundin bin es auch, aber ...“
    „ Was aber?“
    „ Du siehst doch, wie mies es ihr geht.“
    „ Rainer wird sie trösten.“
    „ Das glaube ich nicht.“
    „ Warum?“
    Chris antwortete nicht.
    „ Du meinst, Rainer wird ihr nicht guttun?“
    Sie blickte zu Boden und begann wieder, auf ihrer Unterlippe zu kauen.
    „ Du weißt etwas über Rainer, das du mir noch nicht gesagt hast.“
    „ Ja.“ Sie stand auf, ging behände zwischen den herumliegenden Schuhen, Zeitschriften und Klamotten hindurch zur Tür und schloss ab. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und flüsterte Jan zu: „Speed.“
    „ Rainer nimmt Speed?“
    „ Pst! Ja.“
    „ Er ist drogensüchtig?“
    „ Ich glaube nicht. Er nimmt nur wenig und hat das unter Kontrolle. Zumindest war das im Juni noch so.“
    „ Bist du sicher? Woher weißt du das?“
    Chris schüttelte den Kopf und Jan begriff, dass sie es ihm nicht sagen würde.
    „ Im Juni?“ Er dachte nach. „Im Juni hatte er eine Affäre
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