Wie Liebe Heilt

Körpers und ihrer Emotionen losließe, dann würde sich der Schmerz über den ganzen Körper ausbreiten.
Ich führte Jolie durch die Visualisierung des SHIELD und der göttlichen Eltern, um für sie ein Polster aus Liebe und Unterstützung aufzubauen und ihr die Angst vor diesem Schmerz zu nehmen. Dann führte ich sie zurück in den schmerzenden Bereich, damit sie sich diese Wunde noch einmal genauer anschaute.
Ich: »Du bist jetzt in der Wunde. Was siehst du?«
Jolie: »Ich sehe ein kleines Mädchen, das sich allein fühlt und Angst hat, aber es muss stark sein, denn Mami ist so traurig.«
Ich: »Warum muss es stark sein?«
Jolie: »Wenn es stark und glücklich ist, dann wird es Mami bessergehen.«
Ich: »Hilft es? Geht es Mami besser?«
Jolie: »Nein, es funktioniert nicht.«
Ich: »Welche Gefühle löst das bei ihm aus?«
Jolie: »Es ist wütend. Es kann machen, was es will, Mami geht es einfach nicht besser.«
Ich lud die göttliche Mutter in die Visualisierung ein, um das Bild von Jolie als kleinem Mädchen zu trösten und sie wissen zu lassen, dass der Schmerz ihrer Mutter nicht ihre Schuld war und sie auch nicht dafür verantwortlich war, dass diese gesund wurde. Nur weil sie den Schmerz der Mutter fühlte, hieß das nicht, dass sie ihn heilen musste. Sie war nur dafür verantwortlich, sich selbst zu lieben, damit sie weiterhin ihre Mutter lieben konnte. Ich bat Jolie, das Vertrauensgebet zu sprechen.
Der Schmerz in Jolies Rücken begann sich aufzulösen, als sie sich selbst erlaubte, mit Liebe und Unterstützung erfüllt zu werden. Ich bat sie, »Würde, Integrität, Gelassenheit« zu sich zu sprechen, damit sie sich ganz und vollständig fühlen konnte. Dann sollte sie die Liebe und Unterstützung zu ihrer Mutter ausdehnen. Am Ende der Meditation rief Jolie aus: »Ich habe ein Herz! Es ist voller Licht und weit geöffnet! Ich habe ein Herz!«
Diese Visualisierungen und die Heilübungen halfen Jolie, die nächsten sechs Monate bis zum Tod ihrer Mutter zu überstehen. Trotz der Schwierigkeiten hielt sie ihre Strategien der Selbstfürsorge ein, sprach ihre Bestärkungsformeln und führte die Visualisierungen durch. Als sie begann, ihrem Leben und sich selbst Achtung entgegenzubringen, empfand sie das Bedürfnis, sich einer spirituellen Gemeinschaft anzuschließen. Sie wurde aktiver in ihrer Kirche und verbrachte mehr Zeit mit Freunden, für die sie nicht immer nur die Starke und Glückliche spielen musste. Sie erlaubte es sich, Gefühle zu spüren und sich zu heilen, so dass sie in den letzten Monaten ganz für ihre Mutter da sein konnte. Und obwohl sie um sie trauerte, fühlte sie sich doch im Frieden mit sich. Sie verspürte auch eine tiefe Dankbarkeit für alles, was sie hatte, und für all die Liebe, die sie empfangen durfte. Nun wollte sie diese mit anderen teilen.
Jolie nahm an spirituellen Einkehrtagen teil, kümmerte sich um Menschen, die in Not waren, und arbeitete ehrenamtlich. Und je mehr sie gab, umso größer fühlte sich ihr Herz an und umso stärker wurde sie, sowohl körperlich als auch emotional.
Als sie mich vor kurzem wieder aufsuchte, fragte sie mich, warum sie manchmal während der Predigt des Pfarrers traurig sei und Schmerzen in der Brust fühle, auch wenn eine der Teilnehmerinnen in ihrer Frauengruppe über ihre Probleme sprach. Es verunsicherte sie, weil sie selbst eigentlich zurzeit keine besonderen Probleme hatte. Ich fragte sie, ob es bei der Frau und dem Pfarrer um ein ähnliches Thema ging. Jolie meinte, es sei jedes Mal um das Thema Verlust gegangen. Ich erklärte ihr, dass sie, Jolie, Empathie empfinden würde.
Jolie hatte selbst Verluste erlitten, deshalb berührte es jedes Mal ihre eigene Wunde, wenn jemand über einen Verlust sprach. Weil sie aber schon so viel für ihre Heilung getan hatte, war sie in der Lage, ihren körperlichen Schmerz zu beobachten, statt von ihm verschlungen zu werden. Sie konnte erkennen, dass ihr Schmerz derselbe Schmerz war, den ein anderer fühlte.
    Mit der Liebesreaktion Empathie entwickeln
    Bewusstheitsübung
    Sich der Empathie bewusst werden
    Sie können diese Übung allein durchführen oder mit einem Partner. Wenn Sie mit einem Partner arbeiten, sollten Sie beide zuerst in einem oder zwei Sätzen eine Situation niederschreiben, die Sie aus der Fassung gebracht hat. Dann liest jeder das, was der andere notiert hat. Wenn Sie die Übung allein durchführen, denken Sie an eine Situation, die Ihnen sehr nahegegangen ist. Das kann eine Szene sein, die