Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Wie Feuer und Eis - On Thin Ice

Titel: Wie Feuer und Eis - On Thin Ice
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
ihrem Sweatshirt, schüttelte das Heu ab und reichte es ihr. »Da du nicht in Bewegung bist, ziehst du es besser an, bevor du dir noch eine Lungenentzündung holst. Das Hemd reicht nicht. Und woher willst du wissen, dass Annie den Korb gepackt hat? Woher willst du wissen, dass nicht ich es war?«
    Sie zog kommentarlos das Sweatshirt über, und eine seidige Haarsträhne blieb an ihrer Wange kleben. Derek widerstand der Versuchung, sie wegzustreichen.
    »Weil das hier keine Verführungsszene ist, Wright. Weil es hier um mich geht. Die verwitwete Mrs. Munroe. Deshalb.«
    Derek war mit Tischdecken fertig. Seine Haushälterin hatte ihm wortlos den fertig gepackten Korb in die Hand gedrückt, nachdem er einmal zu oft in die Küche gestapft war, um durchs Fenster zum Stall hinüberzuspähen.
    »Wer sagt, dass das keine Verführungsszene werden soll?« Eine Sekunde lang sah er etwas in ihren Augen, das ihm den Atem verschlug, dann war es wieder fort.
    »Können wir das mit dieser unsinnigen Flirterei ein für alle mal klären?«, schnappte sie und griff sich ein Folienpäckchen, ohne zu wissen, was drin war. Sie vergaß häufig zu essen, doch wenn sie es tat, machte sie es mit Leib und Seele.
    »Wir wissen beide, dass du gar nicht wirklich an mir interessiert bist. Und selbst wenn du es wärst, aber ich weiß, du
bist es nicht , wäre es viel zu früh. Es ist gerade mal sechs Monate her.«
    »Unsinn. Versuch es, es wird dir gefallen.« In Seans Fall waren sechs Monate Trauer schon zu lang. Derek sah zu, wie sie in das Sandwich herzhaft reinbiss. »Sechs Monate sind genug«, teilte er ihr mit und wünschte sich, sie hätte ihn so betrachtet, wie sie das mit dem Brot tat. »Höchste Zeit, sich wieder zu verabreden.«
    Sie gab einen grunzenden Laut von sich. »Und was soll das bringen? Ich heirate eh nie mehr...« Gott, war das gut … Sie stoppte, um zu kauen und zu schlucken. »Abgesehen davon, mit wem sollte ich mich hier in der Gegend wohl verabreden? Pop Skyler? Wie alt ist er? Achtzig?« Sie schüttelte den Kopf. »Sechs Monate sind kaum die angemessene Trauerzeit. Und wer hätte schon für so was Zeit?... Von dir einmal abgesehen, natürlich.«
    »Da haben wir doch gleich die Lösung. Geh mit mir aus. Damit ist das Problem gelöst.«
    »Oh, bitte.« Sie schüttelte den Kopf. »Das haben wir bis zum Abwinken diskutiert. Du verschwendest deine Zeit. Ich bin gegen dich immun. Wir haben es schon einmal versucht, erinnerst du dich? Hat nicht geklappt.« Sie schraubte den Deckel von der Thermoskanne und goss zwei duftendem Becher von Annies fabelhaftem Kaffee ein. »Nein, danke. Du kannst dich meinetwegen flächendeckend auf die weibliche Bevölkerung Montanas verteilen.«
    »Hast du Angst?«
    »Vor dir?«, höhnte sie. »Versuchs mit kein Interesse .«
    »Und ob du interessiert bist«, sagte er leichthin, und seine dunklen Augen glitzerten im bernsteinfarbenen Licht, während er ihren Hals musterte. »Ich kann deinen rasenden Pulsschlag sehen, direkt an deiner entzückenden Halsgrube.«

    Lily verdrehte die Augen und widerstand mit bewundernswerter Selbstbeherrschung dem Drang, den verräterischen Puls mit der Hand zu bedecken. »Das ist die Vena cava superior, wie man sie bei den meisten menschlichen Wesen vorfindet«, sagte sie kalt wie Eis. Zumindest an der Oberfläche. »Bei deinen aufgeblasenen Party Pattys allerdings nicht.«
    Derek lachte. »Party Pattys? Existieren solche Mädchen wirklich?«
    Sie schenkte ihm einen nachsichtigen Blick.
    »Komm schon, Lily. Gib mir eine Chance. Teste deine Selbstbeherrschung, und geh mit mir aus, bevor wir nach Alaska aufbrechen. Zur Hölle, du hättest vielleicht sogar Spaß.«
    »Hätte ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich nicht ausgehen will. Mit dir nicht. Und auch mit sonst keinem«, sagte sie ruhig und suchte sein Gesicht nach einer Reaktion ab.
    »Aber du warst am Mittwoch mit Don Singleton beim Essen.«
    Ja, ja, die Buschtrommeln. Sie machte sich nicht die Mühe, ihn zu fragen, wer der Informant war. Es hätte jeder aus dem Dipsy Diner sein können. »Ich wollte noch ein Stück Kuchen essen, nachdem ich im Futtermittelladen war. Und da war er. Wir saßen am selben Tisch. Wohl kaum eine Verabredung. Aber nach Pop wäre Don für ein Rendezvous sicher meine zweite Wahl.«
    Dereks Miene kühlte um einige Grade ab.
    Spiel, Satz und Sieg, dachte Lily befriedigt und nahm einen Schluck vom rasch kalt werdenden Kaffee. Zeit, nach Hause zu gehen. »Es war ein langer Tag.« Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher