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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm
Autoren: Lynsay Sands
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sich haben sollte. Wie es schien, hatte das Mädchen seine Frage nicht verstanden. Daher sah er sich gezwungen, sich deutlicher auszudrücken. Allerdings hätte er wissen müssen, was ihn erwartete. Die junge Frau war eine ungebildete Bäuerin mit einem einfältigen Geist.
    Willa rutschte vor ihm im Sattel hin und her und fuhr sich mit der Hand durchs Haar, so dass sich wieder einige ihrer goldenen Strähnen in seinen Barthaaren verfingen. In diesem Augenblick ärgerte es Hugh, dass er sich nicht die Zeit für ein Bad oder eine Rasur genommen hatte, bevor er zu der Hütte der alten Frau aufgebrochen war. Doch für solche Annehmlichkeiten war er nicht in der Stimmung gewesen. Nachdem er die Bedingungen seiner Erbschaft erfahren hatte, war er zusammen mit Lucan in zwei Tagen nach Hillcrest geritten. Dort hatte er sich gerade lange genug aufgehalten, um nach dem Rechten zu schauen, ein paar Fragen zu stellen und sich zu erkundigen, wo er dieses Mädchen namens Willa finden könne. Erst zu diesem Zeitpunkt hatte er von der alten Eada erfahren. Die Leute seines Onkels hatten ihn sofort vor ihrer Hexenkunst gewarnt, aber was das Mädchen in ihrer Obhut anbelangte, so hatten sie sich eher bedeckt gehalten. Die Beschreibungen der alten Vettel waren nicht untertrieben, dachte er, als er sich jetzt an ihre unheimliche Ausstrahlung erinnerte.
    Doch er schüttelte die lästigen Erinnerungen ab, um seine Aufmerksamkeit auf weitaus wichtigere Fragen zu lenken. „Ich fürchte, du hast mich nicht richtig verstanden, als ich dich fragte, ob es irgendjemanden gebe, der dir in besonderer Weise zugetan ist“, erklärte er. „Ich wollte damit sagen, gibt es da einen Mann, zu dem du Zuneigung hegst?“
    Bei dieser Frage drehte sie sich abermals zu ihm um, und wieder spürte Hugh ihre weichen goldenen Haarsträhnen auf seiner Haut. Sie raubten ihm noch den Verstand. Nicht nur, dass sie kitzelten, sie betörten ihn auch mit ihrem Duft. Ihr Haar roch nach Sonne und Lindenblüten. Hugh hatte bislang nie eine Vorliebe für diese Art von Duft gehabt, aber in ihrem Fall empfand er es als herrlich. Ungefähr genauso herrlich wie ihren weichen Körper, der bei jedem Schritt seines Rosses rhythmisch gegen seine Lenden drückte. Schon fragte er sich, warum er ihr überhaupt angeboten hatte, sie auf dem Pferd zurück zur Hütte zu bringen. Zwar hatte er die Gelegenheit nutzen wollen, um ungestört mit dem Mädchen zu reden, aber nun empfand er ihre Nähe als ablenkend. Und gerade jetzt brauchte er einen klaren Kopf.
    „Es tut mir Leid, Mylord. Ich habe Euch falsch verstanden.“ Sie drehte sich weiter zu ihm um und warf ihm einen reumütigen Blick zu. Offenbar war dem Mädchen nicht bewusst, dass bei dieser Bewegung ihre Brüste gegen seinen Arm und ihr Hinterteil gegen seine anschwellende Männlichkeit drückten.
    Hugh seufzte verzweifelt. Schon als er sie in den Sattel gehoben hatte, hatte sein Leib auf ihre Formen angesprochen, doch mittlerweile empfand er seine starke Erregung als schmerzhaft.
    „Nun, ja“, sagte er schroff und fragte sich, ob sie sich überhaupt im Klaren war, wie sie auf ihn wirkte. „Also … gibt es da einen Mann, dem dein Herz gehört?“
    Sehr zu seiner Erleichterung richtete sie den Blick wieder nach vorn und linderte seine Erregung ein wenig. Unglücklicherweise verwirrte ihre Antwort ihn jedoch aufs Neue.
    „Gewiss, Mylord. Euch.“
    „Mir?“ fragte Hugh verwundert nach. „Beliebst du zu scherzen, Mädchen? Du hast mich gerade erst kennen gelernt. Wie kannst du da behaupten, Zuneigung zu mir zu verspüren?“
    „Wieso kann ich das nicht?“ Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte allein seine Frage sie erstaunt. Verblüfft dachte er über ihre Worte nach, während er verzweifelt versuchte, ein wenig von ihr abzurücken. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sie endlich stillsitzen würde.
    „Ihr werdet bald mein Gemahl sein“, hob sie unvermutet an, als wäre diese Aussicht selbstverständlich. „Und es ist meine Pflicht, Euch zu lieben. Als ich fünfzehn Jahre alt war, hat Papa mir das erklärt und mir von der Verlobung erzählt.“
    Hugh zwang sich, nicht an die Anspannung zwischen seinen Schenkeln zu denken, und starrte die junge Frau verblüfft an. „Als du fünfzehn warst?“
    „Ja.“ Sie nickte. „Papa sagte es mir, als er sein Testament machte. Er hielt es für das Beste, mich wissen zu lassen, dass er in dieser Hinsicht Pläne mit mir hatte. Und daher erzählte er mir ein wenig
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