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Wie es mir gefaellt

Wie es mir gefaellt

Titel: Wie es mir gefaellt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sich. Als
sie jetzt daran zurückdachte, bereute sie es fast, Nate nicht geküsst zu
haben, nachdem er sie aus dem Straßengraben gerettet hatte - immerhin war sie
da schon nackt gewesen.
    Na ja, wo lag das
Problem? Sie konnte sich ja noch mal ausziehen.
    »Schon okay.« Nate
schien auf irgendetwas zu warten. Auf eine Erklärung zum Beispiel, wieso sie
ihn hatte sehen wollen.
    Serena machte einen
Schritt auf ihn zu. Der Holzboden unter ihren nackten Füßen war kalt. Sie hatte
nur ein dünnes weißes Baumwollunterhemd und einen Jeans-Minirock an und
zitterte vor Kälte, vor allem aber vor nervöser Vorfreude. Nate umarmte sie
und massierte ihre Oberarme.
    »Nate?« Serena ließ
sich an seine Brust sinken. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Gesicht. Oh, Natie. »Wir waren doch immer
total gute Freunde und verstehen uns supergut und sind immer füreinander da,
selbst wenn alles voll scheiße läuft, stimmt's r«
    »Mhm-mhm«, bestätigte
Nate heiser, ohne aufzuhören, ihre Arme zu massieren.
    »Und... na ja, ich hab
mir überlegt, wieso sind wir eigentlich nicht zusammen?«
    Nate ließ seine Hände
sinken. Es kam für ihn nicht infrage, auch nur daran zu denken, dem
allerschönsten Mädchen seines Universums, das außerdem seine beste Freundin
war, eine Abfuhr zu geben, wenn sie sich ihm praktisch an den Hals warf.
Vielleicht konnte er sie ganz zart küssen und ihr sanft sagen, dass sie wohl
einfach nicht füreinander bestimmt waren... Er beugte sich zu ihr hinunter und
küsste sie sehr zaghaft auf den Mund. Es war ein angenehmer, süßer,
unschuldiger Kuss.
    Aber Serena suchte
nicht nach süßer Unschuld, sie suchte nach wahrer Liebe und erwiderte seinen
Kuss hungrig wie jemand, der lange, lange darauf gewartet hat. Sie fasste ihn
an der Hand und zog ihn in ihr Zimmer.
    »Hey.« Nate blieb in
der Tür stehen. »Wohnt Blair noch bei dir?«
    »Hey«, sagte Serena
und ließ seine Hand los. Wie sollte es wahre Liebe sein, wenn Nate eine andere
liebte? Sie ließ sich seufzend rücklings aufs Bett fallen und lächelte traurig
die Decke an. »Blair ist wieder nach Hause zurückgezogen.«
    »Oh.« Nate ging zu ihr
hinüber und setzte sich neben sie aufs Bett. Er berührte sie an der Schulter.
»Ist alles okay?«
    Serena lächelte. Nate
war vielleicht nicht ihre wahre Liebe, aber er war ihr wahrer Freund, ihr süßer
Natie. »Übrigens haben Blair und Erik nicht miteinander geschlafen«, sagte
sie, weil sie wusste, dass er es wissen wollte.
    »Und woher weißt du
das?«, fragte Nate misstrauisch. Er hatte mitgekriegt, dass sie und Blair
verkracht waren.
    Serena rollte sich auf
den Bauch und begrub ihr Gesicht in den Armen wie ein kleines Mädchen. »Ich hab
ihn gefragt.« Ihre Stimme war gedämpft. »Immerhin ist er mein Bruder.
Vergessen?«
    Nate sagte nichts
darauf. Er war erleichtert, aber das wollte er sich nicht anmerken lassen.
    Sie stemmte sich auf
die Ellbogen hoch. »Du weißt, dass ich dich liebe, Natie? Aber ich glaub, wir
wissen auch beide, wen du wirklich küssen willst.«
    Nate nickte, drehte
den Kopf und sah zum regennassen Fenster hinaus. Ein großer Vogel hockte auf
dem Dach des Metropolitan Museum of Art. Nate fragte sich, ob es einer der
Falken war, die im Central Park herumflogen und Leute überraschten, die dort
auf Tauben gefasst waren, nicht aber auf Falken. Es waren elegante, schöne Vögel,
und Nate fand es immer irgendwie beruhigend, wenn er einen sah.
    Er legte sich neben
Serena und umarmte sie brüderlich. »Ich liebe dich auch«, flüsterte er ihr ins
Ohr.
    Serena schloss
lächelnd die Augen. Sie stellte sich vor, wie sie und Nate in ihrem Zimmer im
Studentenheim ihrer zukünftigen Uni liegen würden. Sie würden nie ein richtiges
Paar sein, sich aber trotzdem von Zeit zu Zeit treffen und sich umarmen und
küssen wie jetzt. Ihre Treffen würden immer vollkommen harmlos sein und Blair
musste nichts davon erfahren. Irgendwann würden sie von selbst aufhören - dann,
wenn sie endlich die wahre Liebe gefunden hatte.
    Als
bestünde da eine realistische Chance.

 
    v hat mehr talent als eine komplette
hippiekommune
    Als
Vanessa nach Hause kam, hockten Gabriela, Arlo und Ruby dicht gedrängt um den
Fernseher, knabberten rohe Sojabohnen und tranken warmen Sake.
    »Was ist los? Ich
dachte, ihr wolltet heute fahren?« Vanessa stellte ihre schwere Tasche mit der
Kameraausrüstung ab und schälte sich aus ihrer Jacke. Sie war in einen
Platzregen geraten und klatschnass.
    »Sie fahren ja auch
gleich.« Ruby
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