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Wie eine Rose in der Wueste

Wie eine Rose in der Wueste

Titel: Wie eine Rose in der Wueste
Autoren: Liz Fielding
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galt Prinz Hassan.

2. KAPITEL
    "Was soll das heißen, Sie können ihn nicht finden?" Prinz Hassan zügelte seine Wut nur mühsam. "Seine Leibwächter bewachen ihn doch Tag und Nacht..."
    "Er hat sie ausgetrickst." Über die Satellitenverbindung klang Partridges Stimme seltsam hohl. "Anscheinend ist da ein Mädchen im Spiel..."
    Natürlich! Hassan verwünschte seinen Cousin. Und die Holzköpfe, die auf ihn aufpassen sollten.
    Aber er war schließlich selbst einmal vierundzwanzig gewesen, obwohl es ihm vorkam, als würde es Jahrhunderte zurückliegen. Nur zu gut erinnerte er sich, wie es gewesen war, jeden Moment wachsamen Augen ausgesetzt zu sein. Und wie leicht es gewesen war, die Wachhunde abzuschütteln, wenn es da ein Mädchen gegeben hatte.
    "Suchen Sie ihn, Partridge. Und bringen Sie ihn sofort nach Hause. Sagen Sie ihm ..." Was? Dass es ihm Leid tat? Dass er Faisal verstand? Was würde er damit schon erreichen? "Sagen Sie ihm, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt."
    "Ich werde alles Nötige tun, Euer Exzellenz."
    Hassan stand am Eingang seines Zelts, und Partridges Bericht beschäftigte ihn. Alles Nötige. Auch sein sterbender Großvater hatte ihm das an dem Tag gesagt, an dem er seinen jüngeren Enkel Faisal zu seinem Erben und seinen Neffen Abdullah zum Regenten ernannt hatte. Was immer für mein Land nötig ist. Das hatte eine Art Entschuldigung sein sollen, doch er, Hassan, war zutiefst verletzt und wütend gewesen. Er hatte sich übergangen gefühlt und die Entscheidung nicht verstehen wollen. Jung und unerfahren, wie er damals gewesen war, hatte er sich wie ein Dummkopf aufgeführt.
    Inzwischen war er älter und klüger geworden und hatte begriffen, dass ein Mann, der herrschen wollte, seine persönlichen Wünsche der Staatsräson opfern musste.
    In wenigen Wochen würde sein junger Halbbruder Faisal fünfundzwanzig werden und damit die Bürde des Königtums übernehmen müssen. Auch ihm blieb nichts anderes übrig, als diese Lektion zu lernen. Und zwar schnell.
    Bis dahin mussten sie dafür sorgen, dass Abdullahs Versuch, über die Medien einen Staatsstreich anzuzetteln, scheiterte. Sein Cousin wandte sich zwar nicht direkt an die Medien, doch er wusste um ihre Macht und würde sich die Chance nicht entgehen lassen, jemanden wie Rose Fenton für seine Zwecke einzuspannen.
    Inzwischen hatte man sie zweifellos bereits durch die modernen, parkähnlichen Viertel der Stadt kutschiert, und es würde ganz leicht sein, sie glauben zu machen, dass alles bestens sei. Abdullah musste nur dafür sorgen, dass sie nicht zu genau hinsah. Und er besaß die Macht, es geschickt zu verhindern.
    Vielleicht ließ Rose Fenton sich von seinen Geschenken, dem Goldschmuck und den Perlen, mit denen er sie überschütten wurde, nicht kaufen. Das war ziemlich unwahrscheinlich. Er, Hassan, glaubte nicht an die Mär vom kämpferischen, unbestechlichen Journalisten. Und Abdullah war ein Diktator, der mehrgleisig fuhr. Falls er es mit Geld nicht schaffen sollte, verfügte er immer noch über ihren Bruder als Faustpfand und konnte mit ihm als "Geisel" sicherstellen, dass die Journalistin mitspielte.
    Mit diesen Spielchen kannte er, Hassan, sich jedoch ebenso gut aus. Und obwohl er sicher war, dass Rose Fenton die Sache anders sah, würde er ihr sogar einen Gefallen tun, wenn er sie für eine Weile aus dem Verkehr zog.
    Wenn ihre Familie empört aufbegehrte, das britische Außenministerium und die Medien aufgebracht reagierten, würde sein Cousin dringendere Sorgen haben, als Faisal um den Thron zu bringen. Unter diesen Umständen zog Abdullah es dann vielleicht sogar vor, sich zurückzuziehen. Er genoss seine Rolle als stellvertretendes Staatsoberhaupt, doch auf die Pflichten, die diese Rolle mit sich brachte, war er weniger erpicht.
    Partridge würde außer sich sein, aber da er wusste, wie dringlich die Situation war, würde er sicher schweigen.
    Zumindest in der Öffentlichkeit.
    "Pferderennen?" Rose nahm sich eine Scheibe Toast. Seit sechs Jahren war sie auf keiner Rennbahn mehr gewesen. Ihre Zeit war stets so knapp bemessen, dass es immer einen wichtigen Grund gegeben hatte, die zahlreichen Einladungen nach Ascot und Cheltenham auszuschlagen, die sie erhielt.
    "Abends bei Flutlicht. Dann ist es kühler. Vor allem im Sommer", setzte Tim hinzu und lächelte viel sagend. "Auch ein Kamelrennen findet dort statt. Willst du das etwa versäumen?"
    Rose tat so, als müsste sie darüber nachdenken. "Ja."
    Einen Moment sah es so aus, als
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