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Wie ein einziger Tag

Wie ein einziger Tag

Titel: Wie ein einziger Tag
Autoren: Nicholas Sparks
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zittern, meine Augen brennen, und mein Herz klopft zum Zerspringen. Ich kämpfe mit der Türklinke, und am Ende bedarf es zweier Hände und übermenschlicher Kräfte, um sie niederzudrücken. Die Tür öffnet sich, und das Licht vom Korridor fällt auf das Bett, in dem sie schläft. Und ich denke, als ich sie erblicke, daß ich nichts bin als ein Passant auf einer belebten Straße, für immer vergessen.
    Es ist still in ihrem Zimmer, und sie liegt da, die Decke halb zurückgeschlagen. Nach einer Weile dreht sie sich zur Seite, und ihre Geräusche lassen mich an glücklichere Zeiten denken. Sie sieht schmächtig aus in ihrem Bett, und als ich sie anschaue, weiß ich, daß es zu Ende ist mit uns beiden. Die Luft ist verbraucht, und mich schaudert. Dieses Zimmer ist zu einem Grab geworden.
    Ich stehe noch immer da an diesem unserm Hochzeitstag und ich würde ihr so gerne sagen, was ich empfinde, doch ich bleibe stumm, denn ich will sie nicht wecken. Außerdem steht es auf dem Zettel, den ich ihr unters Kissen legen will:
    Es ist in diesen letzten, zarten Stunden Die Liebe sehr gefühlvoll und ganz rein -O Frühlicht, sanften Kräften tief verbunden, Erscheine, laß die Liebe ewig sein.
    Ich glaube, Schritte zu vernehmen, trete schnell ein und schließe die Tür hinter mir. Plötzlich ist es stockfinster, und ich taste mich zum Fenster hin. Ich ziehe die Vorhänge zur Seite, und der Mond, der Wächter der Nacht, schaut herein, groß und voll. Ich wende mich Allie zu, träume tausend Träume, und obwohl ich weiß, daß ich's nicht tun sollte, setze ich mich auf die Bettkante und schiebe den Zettel unter ihr Kissen. Dann beuge ich mich zu ihr hinab und berühre zärtlich ihr Gesicht. Ich streichle ihr Haar, und dann stockt mir der Atem. Staunen ergreift mich, ehrfürchtige Scheu. Sie bewegt sich, öffnet die Augen, blinzelt, und plötzlich bereue ich meine Torheit, denn nun wird sie, wie üblich, zu weinen und zu schreien anfangen. Ich weiß, ich bin impulsiv und schwach, doch ich muß das Unmögliche versuchen, und beuge mich noch tiefer zu ihr hinab.
    Und als ihre Lippen die meinen berühren, fühle ich ein seltsames Prickeln, wie ich es in all unseren gemeinsamen Jahren nie empfunden habe, doch ich weiche nicht zurück. Und plötzlich, ein Wunder, denn ich spüre, wie ihr Mund sich öffnet, und ich entdecke ein vergessenes Paradies, unverändert nach all diesen Jahren, alterslos wie die Sterne. Ich fühle die Wärme ihres Körpers, und als unsere Zungen sich begegnen, lasse ich mich davontragen, wie vor so vielen Jahren. Ich schließe die Augen und werde zum mächtigen Schiff in der tosenden See, furchtlos und kraftvoll, und sie wird zu meinem Segel. Ich streiche zärtlich über ihre Wange und ergreife dann ihre Hand. Ich küsse ihre Lippen, ihre Wangen und höre sie seufzen.
    »O Noah«, flüstert sie sanft. »Du hast mir so gefehlt.« Ein weiteres Wunder - das größte von allen -, und ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, als ich spüre, wie ihre Finger nach den Knöpfen meines Hemdes tasten und sie langsam, ganz langsam, einen nach dem anderen zu öffnen beginnen.

Danksagung
    Dieser Roman nahm seine heutige, endgültige Form mit Hilfe zweier Menschen an, denen ich für all das, was sie für mich getan haben, danken möchte:
    Theresa Park , der Literaturagentin, die mich aus der Versenkung holte. Vielen Dank für Ihre Freundlichkeit, Ihre Geduld und die vielen Stunden, die Sie mit mir gearbeitet haben. Ich werde Ihnen dafür immer dankbar sein.
    Jamie Raab , meiner Lektorin. Danke für Ihre Klugheit, Ihren Humor und Ihre Gutmütigkeit. Sie haben dies zu einer wundervollen Erfahrung für mich gemacht, und ich freue mich, Sie meine Freundin nennen zu dürfen.

Über das Buch
    »›Wie ein einziger Tag‹ von Nicholas Sparks - das ist eine Liebesgeschichte, die kann man nicht erfinden! Er hat sie ja auch nicht erfunden, die Großeltern seiner Frau, heißt es, sollen alles genau so erlebt haben. Auch ich sehe, daß dieser Sparks kein Marcel Proust und kein Thomas Mann ist. Er ist einfach ein netter junger Kerl, der ohne Schnörkel liebevoll geradeaus eine schöne, warme Geschichte erzählt, die jeder versteht, (…) Das ist ein Roman für Herzensstunden auf dem Sofa an kalten Herbstnachmit tagen, süß wie ein Marzipankuchen, aber nicht kitschig. Herrje, wir träumen doch alle von der einen, einzigen, wahren, ewig haltenden großen Liebe - hier ist sie!«
    Elke Heidenreich
     
    »Einen schöneren Abend im
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