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Widerstand - Star trek : The next generation ; 2

Titel: Widerstand - Star trek : The next generation ; 2
Autoren: Amigo Grafik GbR
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eines fremden Planeten besucht. Ihr Auftrag war gewesen, sich mit einem cardassianischen Spion namens Lasaran zu treffen, der lebenswichtige Informationen besaß. Informationen, so erinnerte sich Worf unglücklich, die den Verlauf des Dominion-Krieges verändert hätten … und die Millionen von Leben hätten retten können.
    Doch Jadzia hatte während eines Überraschungsangriffs eine Verletzung davongetragen und war langsam, aber unausweichlich verblutet. Als Kriegerin, die sie war, hatte sie darum gekämpft, ihre Pflicht so lange wie nur möglich zu erfüllen und gemeinsam mit ihrem Mann das gefährliche Gelände zu durchwandern. Doch irgendwann war der Blutverlust so groß gewesen, dass sie keinen Schritt mehr hatte gehen können. Wäre Worf zum vereinbarten Treffpunkt weitergelaufen, wäre Jadzia ohne Zweifel gestorben, bevor er zu ihr hätte zurückkehren können.
    Worf hatte vor der Wahl gestanden: entweder das Leben seiner Frau zu retten oder seine Pflicht zu erfüllen und sein Treffen mit Lasaran einzuhalten.
    Auf Jadzias Drängen hin hatte er sich zunächst für die Pflicht entschieden. Doch jeder Schritt, der ihn weiter von ihr fortgeführt hatte, hatte seine Entschlossenheit mehr ins Wanken gebracht. Mit jedem Schritt hatte seine Liebe für Jadzia an ihm gezerrt, bis er nicht mehr widerstehen konnte und zurückgekehrt war, um sie zu retten.
    Nachdem Jadzia versorgt worden war, hatte Captain Sisko ihn mit der Nachricht konfrontiert, dass Lasaran getötet worden war, weil Worf und Jadzia dem Cardassianer nicht geholfen hatten, zu fliehen – und dass er die Informationen, die hätten helfen können, den blutigen Krieg gegen das Dominion zu beenden, mit ins Grab genommen hatte.
    Am Ende siegte das Schicksal dennoch: Jadzia und Worf sollten nur noch wenige gemeinsame Monate vergönnt sein, bevor sie starb – als Opfer, zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, umgebracht durch den von einem Pah -Geist besessenen Gul Dukat. Es war nicht der Tod, der einer solch stolzen Kriegerin angemessen gewesen wäre.
    Worf hätte ihr solch einen Tod gewähren können, wenn er zugelassen hätte, dass sie in einem lebensfeindlichen Dschungel in Ausübung ihrer Pflicht gestorben wäre. Er hätte ihr diese Ehre erweisen und seine eigene retten können.
    Aber Captain Sisko hatte recht gehabt: Er, Worf, hatte die falsche Entscheidung getroffen. Und obwohl die Sternenflotte bereit schien, einem ihrer Offiziere eine derart furchtbare Fehlentscheidung zu vergeben, war Worf dazu nicht imstande. Als Erster Offizier der Enterprise würde er von Zeit zu Zeit das Kommando über das beste Schiff der Flotte innehaben, eine Verantwortung, derer er nicht würdig war.
    Picard blieb noch eine Weile lang in seinem Bereitschaftsraum. Worf nahm an, dass er bereits das Sternenflottenkommando kontaktierte, um es darüber zu unterrichten, dass er einen neuen Ersten Offizier benötigte.
    Als Picard schließlich auftauchte, schnellte Worf in Habachtstellung, bereit, die Brücke zu übergeben. Doch der Captain ging vorüber, ohne einen von ihnen anzublicken. »Weitermachen«, sagte er knapp, während er sich schnellen Schrittes zum Turbolift begab.
    Nachdem er verschwunden war, ließ sich Worf erneut im Kommandosessel nieder und seufzte. Auf dem Hauptschirm vor ihm funkelten die Sterne, doch alles, was er sehen konnte, war Jadzias Gesicht.
    Picard hatte die Sternenflotte keineswegs kontaktiert. Er hatte stattdessen entschieden, abzuwarten. Dieser Entscheidung lag keine Logik zugrunde – nicht im Geringsten –, nur das unbestimmte Gefühl, dass ihm schon bald eine Möglichkeit einfallen würde, Worf davon zu überzeugen, die Beförderung anzunehmen. Das mochte töricht sein. Die Enterprise brauchte einen permanenten Ersten Offizier und je früher die Sternenflotte von Worfs Ablehnung erfuhr, desto schneller konnte jemand gefunden werden. Trotzdem wollte Picard noch warten.
    Es würde nicht leicht werden, einen Offizier von Will Rikers Format – oder, was das betraf, von Worfs – zu finden, der bereit war, seinen Posten zu wechseln. Es war auch nicht leicht gewesen, einen Ersatz für Deanna Troi zu finden.
    Picard dachte an Deanna und lächelte. Was würde sie wohl dazu sagen, wenn sie wüsste, dass er soeben beschlossen hatte, Worfs Willen zu ignorieren, in der Hoffnung, den Klingonen umstimmen zu können.
    In seinen Gedanken erklang ihre vom seltsam kehligen betazoidischen Akzent gefärbte Stimme, gleichzeitig abwägend, aber auch freimütig:
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