Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Werke

Werke

Titel: Werke
Autoren: Gotthold Ephraim Lessing
Vom Netzwerk:
Kriegslist nach:
    Er lauscht’ in Rosen und Violen;
    Und kam ein Mädchen sie zu holen,
    Flog er als Bien’ heraus, und stach.
    { ‡ }
Die Liebe
    Ohne Liebe
    Lebe, wer da kann.
    Wenn er auch ein Mensch schon bliebe,
    Bleibt er doch kein Mann.
    Süße Liebe,
    Mach’ mein Leben süß!
    Stille nie die regen Triebe
    Sonder Hindernis.
    Schmachten lassen
    Sei der Schönen Pflicht!
    Nur uns ewig schmachten lassen,
    Dieses sei sie nicht.
    { ‡ }
Der Tod
    Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben?
    Gestern bei dem Saft der Trauben,
    (Bildet euch mein Schrecken ein!)
    Kam der Tod zu mir herein.
    Drohend schwang er seine Hippe,
    Drohend sprach das Furchtgerippe:
    Fort, du teurer Bacchusknecht!
    Fort, du hast genug gezecht!
    Lieber Tod, sprach ich mit Tränen,
    Solltest du nach mir dich sehnen?
    Sieh, da stehet Wein für dich!
    Lieber Tod verschone mich!
    Lächelnd greift er nach dem Glase;
    Lächelnd macht ers auf der Base,
    Auf der Pest, Gesundheit leer;
    Lächelnd setzt ers wieder her.
    Fröhlich glaub’ ich mich befreiet,
    Als er schnell sein Drohn erneuet.
    Narre, für dein Gläschen Wein
    Denkst du, spricht er, los zu sein?
    Tod, bat ich, ich möcht’ auf Erden
    Gern ein Mediziner werden.
    Laß mich: ich verspreche dir
    Meine Kranken halb dafür.
    Gut, wenn das ist, magst du leben:
    Ruft er. Nur sei mir ergeben.
    Lebe, bis du satt geküßt,
    Und des Trinkens müde bist.
    O! wie schön klingt dies den Ohren!
    Tod, du hast mich neu geboren.
    Dieses Glas voll Rebensaft,
    Tod, auf gute Brüderschaft!
    Ewig muß ich also leben,
    Ewig! denn, beim Gott der Reben!
    Ewig soll mich Lieb’ und Wein,
    Ewig Wein und Lieb’ erfreun!
    { ‡ }
Der Faule
    Rennt dem scheuen Glücke nach!
    Freunde, rennt euch alt und schwach!
    Ich nehm’ Teil an eurer Müh:
    Die Natur gebietet sie.
    Ich, damit ich auch was tu, –
    Seh’ euch in dem Lehnstuhl zu.
    { ‡ }
Der Flor
    O Reize voll Verderben!
    Wir sehen euch, und sterben.
    O Augen, unser Grab!
    O Chloris, darf ich flehen?
    Dich sicher anzusehen,
    Laß erst den Flor herab!
    { ‡ }
Die wider den Cäsar verschwornen Helden
    Cassius. Decimus. Brutus. Cimber
    Cassius
    Jetzt, Helden, laßt uns rühmlich sterben,
    Eh Rom noch Königsfesseln trägt.
    Wer sollte nicht mit Lust verderben,
    Wenn ihn der Staat mit niederschlägt?
    Decimus
    Ja – aber ohne Rache sterben,
    Und ohne Nutz dem Vaterland – –
    Freund, das heißt pöbelhaft verderben.
    Und wozu hätt’ ich Mut und Hand?
    Cassius
    O Brutus! voller tiefen Sorgen
    Seh’ ich dein Herz für Rom zerteilt.
    O Freund! noch Einen freien Morgen,
    So hat die Knechtschaft uns ereilt.
    Brutus
    Wenn Cäsar Rom will unterdrücken,
    Muß Brutus ihn zur Strafe ziehn.
    Ich will den Dolch ins Herz ihm drücken:
    Mit Zittern zwar, doch drück’ ich ihn.
    Cassius
    Du? deinem Freunde? Brutus! Götter!
    Rom steht, wenn Brutus Brutus ist.
    Schon war ein Brutus Roms Erretter;
    Komm! zeige, daß du beide bist.
    Cimber
    Auch ich will alles mit euch wagen;
    Auch ich muß ohne König sein.
    Denn könnt’ ich einen Herrn ertragen,
    Ertrüg’ ich allererst den Wein.
    { ‡ }
Die Ente
    Ente, wahres Bild von mir,
    Wahres Bild von meinen Brüdern!
    Ente, jetzo schenk’ ich dir
    Auch ein Lied von meinen Liedern.
    Oft und oft muß dich der Neid
    Zechend auf dem Teiche sehen.
    Oft sieht er aus Trunkenheit
    Taumelnd dich in Pfützen gehen.
    Auch ein Tier – – o das ist viel!
    Hält den Satz für wahr und süße,
    Daß, wer glücklich leben will,
    Fein das Trinken lieben müsse.
    Ente, ists nicht die Natur,
    Die dich stets zum Teiche treibet?
    Ja, sie ists; drum folg’ ihr nur.
    Trinke, bis nichts übrig bleibet.
    Ja, du trinkst und singst dazu.
    Neider nennen es zwar schnadern;
    Aber, Ente, ich und du
    Wollen nicht um Worte hadern.
    Wem mein Singen nicht gefällt,
    Mag es immer Schnadern nennen.
    Will uns nur die neid’sche Welt
    Als versuchte Trinker kennen.
    Aber, wie betaur’ ich dich,
    Daß du nur mußt Wasser trinken.
    Und wie glücklich schätz’ ich mich,
    Wenn mir Weine dafür blinken!
    Armes Tier, ergib dich drein.
    Laß dich nicht den Neid verführen.
    Denn des Weins Gebrauch allein
    Unterscheidet uns von Tieren.
    In der Welt muß Ordnung sein.
    Menschen sind von edlern Gaben.
    Du trinkst Wasser, und ich Wein;
    So will es die Ordnung haben.
    { ‡ }
Die drei Reiche der Natur
    Ich trink’, und trinkend fällt mir bei,
    Warum Naturreich dreifach sei.
    Die Tier’ und Menschen trinken, lieben,
    Ein jegliches nach seinen Trieben:
    Delphin und Adler,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher