Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
was zählte, hier in diesem vierzig Jahre alten Haus in Kirkland war. Und nicht in einem schicken Hochhausapartment in der City.«
    Ein Hochhausapartment, in dem es bis letzten Herbst von Supermodels und Playboy-Bunnys nur so wimmelte.
    »Wo man lebt, ist nicht wichtig«, fügte Sam weise hinzu. »Sondern mit wem man zusammenlebt. Ich würde überall leben, wo deine Schwester und Conner wohnen wollen.« Er grinste. »Aber ich gebe zu, dass ich lieber einen größeren Whirlpool hätte.«
    Obwohl es ihn umbrachte, antwortete Vince: »Gern geschehen.« Und obwohl es ihn umbrachte, erinnerte er sich daran, dass er Seattle vor fünf Monaten genau aus dem Grund verlassen hatte. »Aber das heißt nicht, dass ich dich mag.«
    Sam lachte. »Schon klar.« Er schlug Vince auf die Schulter. »Du bist eben ein Froschmann-Arschloch.«
    Vince gab sich alle Mühe, sich ein Grinsen zu verkneifen, verlor den Kampf aber. »Schön, dass wir uns da einig sind, Schlappschwanz.« Er schlenderte zur Fahrertür des Transporters, winkte seiner Schwester und seinem Neffen, die ihm vom Fenster aus nachsahen, zum Abschied noch einmal zu und steuerte den Mietwagen in Richtung Texas. Nach Hause. In das klatschsüchtige kleine Lovett zum Gas and Go.
    Heimatgefühle. Wo kamen die denn her? Seit wann fühlte er sich in Lovett, Texas, heimisch? Und würde es sich jetzt immer noch so anfühlen? Jetzt wo Sadie in seinem Leben keine Rolle mehr spielte? Er stellte sich vor, wie es wäre, sie nie wiederzusehen, sie nie mehr ins Gas and Go kommen zu sehen, ihr Gesicht nie mehr zu sehen, das ihm zugewandt war, oder ihren Körper, der sich an seinen presste, nie mehr ihre Hand auf seinem Gesicht zu spüren, ihren leisen Atem an seinem Ohr oder an seinem Hals, und bekam prompt wieder das panisch-erleichterte Gefühl im Bauch.
    Seine Schwester hatte sich nach dem Grund für den Bruch zwischen ihnen erkundigt. Ein Bruch war das nicht gewesen. Was in jener dunklen Ecke seines Apartments geschehen war, war eher die totale Vernichtung. Er war verwirrt und orientierungslos aus einem Albtraum erwacht und hatte eine Scheißangst gehabt.
    Und sich gedemütigt gefühlt. Sadie war der letzte Mensch auf Erden, der ihn in diesem Zustand hätte sehen sollen. Er hatte in ihre besorgten blauen Augen gesehen und gespürt, dass er mit dem Arsch tief im unbekannten Unbekannten gelandet war, und da hatte er gemacht, wozu man ihn ausgebildet hatte. Alles in die Luft gesprengt und alles in Sichtweite erschossen.
    Er dachte an ihr Gesicht. Wie sie ihn angesehen hatte, als sie sich hastig angezogen hatten. Darauf gewartet hatte, dass er etwas sagte, was er nicht hatte sagen können. Etwas, das er außer zu seiner Familie noch nie zu jemandem gesagt hatte.
    Sie hatte gesagt, dass sie ihn liebte, und er hatte ihr wehgetan. Als er sie an der Ranch abgesetzt hatte, hatte er ihr nicht einmal in die Augen sehen müssen, um zu wissen, wie tief er sie verletzt hatte, und Sadie zu verletzen war das Letzte, was er wollte. Zum ersten Mal in seinem Umgang mit Frauen war ihm doch nicht scheißegal, was das über ihn aussagte. Er wusste nur nicht, was er deshalb unternehmen sollte. Wenn überhaupt. Wahrscheinlich war es das Beste, überhaupt nichts zu unternehmen.
    Sadie drückte auf den Knopf an der Türkonsole ihres Saab, und das Fenster glitt gut zwei Zentimeter nach unten. Kühle Luft pfiff durch den Spalt und über ihre Wange. Der Wind erfasste mehrere Strähnen ihres glatten blonden Haares und blies sie ihr ins Gesicht, während sie nach Hause nach Lovett fuhr.
    Nach Hause. Anders als an dem Tag vor Monaten, als sie nach Lovett gefahren war, fühlte sie sich nicht unruhig und kribbelig. Sie war nun mit der Vergangenheit im Reinen und fühlte sich nicht mehr in die Enge getrieben oder festgebunden. Okay, ein bisschen vielleicht, aber die Zukunft stand ihr weit offen, und das erlaubte es ihr weiterzuatmen, wenn das beklemmende Gefühl in der Brust wiederkehrte.
    In der vergangenen Woche war sie in Arizona gewesen, hatte ihre vertrockneten Pflanzen entsorgt und ihre Sachen gepackt. Sie hatte ein paar Dinge geregelt, ihr Häuschen zum Verkauf gestellt und eine Möbelspedition angeheuert.
    Am Montag nach der Beerdigung ihres Vaters hatte sie sich mit Dickie und den restlichen Geschäftsführern und Vorarbeitern zusammengesetzt und sich mit diversen Anwälten in Amarillo getroffen. Vor ihrem Abstecher nach Arizona hatte sie täglich Besprechungen gehabt und viel über die Leitung einer Ranch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher