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Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)

Titel: Wer glaubt schon an Vampire? (German Edition)
Autoren: Sabine Berger
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weil ich mir schon so etwas gedacht habe. Und trotzdem! Der Beamte vor Ort hat total versagt.“ Wütend schlug er mit der Faust auf den Tisch. „Entschuldige Carmen, aber ich muss los“, meinte er, legte genug Geld auf den Tisch und wollte gerade aufstehen, als sie ihn am Ärmel festhielt.
    „Ich komme mit!“, rief sie, weil sie plötzlich doch wieder eine Eingebung hatte. Wenn sie sich also nicht gerade zu sehr von seinem Äußeren, seiner Ausstrahlung und so mancher Kirsche ablenken ließ, waren ihre kleinen Antennen noch da. Immerhin! Nun wusste sie jedenfalls, dass sie ihm helfen musste. Carlos blieb verblüfft stehen, während Carmen auf ihn zutrat.
    „Das ist nicht dein Ernst! Wieso sollte ich dich solch einer Gefahr aussetzen?“, fragte er und bemerkte plötzlich, wie nahe Carmen ihm war. Das brachte ihn völlig durcheinander, denn es war schon ein gehöriger Unterschied, ob man beieinander saß, oder ob man sich aufrecht und von Angesicht zu Angesicht gegenüber stand. Carlos war in totaler Eile, musste dringend mit seinem Onkel sprechen und einen Wagen besorgen, um nach Tomar zu fahren, blieb aber dennoch stehen. Er konnte Carmen das alles nicht so schnell erklären, aber er konnte sie in seine Arme ziehen und küssen. Die Anziehung zwischen ihnen war einfach zu übermächtig.
    Für Carmen explodierte die Welt, als Carlos sie in seine starken Arme zog und so dreist küsste. Die ganze Zeit schon hatte sie es sich gewünscht, doch nun wo es soweit war, wurde sie bis in die Tiefen ihrer Seele von ihm und seiner Leidenschaft erschüttert. Seine Hände wanderten fest über ihren Rücken, während seine Zunge sie zu einem heftigen Geben und Nehmen animierte. Carmen war vollkommen hingerissen von der unwiderstehlichen Kraft, die sie miteinander verband.
    Der Kuss veränderte eine Menge, nicht nur bei Carmen, der taffen Geschäftsfrau, sondern auch bei Carlos, dem empathischen Polizisten mit der sagenumwobenen Ahnenreihe. Beide wurden sich ihrer leidenschaftlichen Gefühle noch klarer und erkannten im anderen sogar ihren Seelenpartner. Es war ein Kuss, wie ihn das Schicksal nur selten offenbarte, denn er öffnete das Tor zum Erfahrungsschatz des anderen. Es war wie ein nonverbaler Austausch der Superlative, oder ein Dreistundenfilm in 0,01 Sekunden.
    Benommen blickten sich die beiden in die Augen, nachdem die Zeit stillgestanden hatte und sie es dennoch irgendwie geschafft hatten die Lippen voneinander zu lösen.
    „Ich ...“, begann Carmen heiser, denn sie wusste nun ganz sicher, dass sie diese Aufgabe mit Carlos gemeinsam bewältigen musste. „... muss mit dir gehen!“
    „Ich ...“, begann er ebenfalls heiser. „... weiß das jetzt! Aber das heißt nicht, dass es mir gefällt. Mein Onkel ist ... nun, er ist ein Magier und ich werde mich mit ihm in Tomar treffen. Ich bin sicher, dass die beiden dort sind. Es muss so sein, denn alle Überlegungen enden in dieser verfluchten Burg. Für dich könnte es aber sehr gefährlich werden.“
    „Schhht!“, zischte sie und schmiegte sich an ihn. Wenn nicht gerade die Erde brennen würde, wäre sie noch tagelang so bei ihm gestanden und hätte ihn weiter geküsst. Doch sie wussten beide, dass Emmis Leben auf dem Spiel stand.
     

40 . Kapitel
     
     
     
     
    Die Ketten waren aus Silber, der Eisenkübel mit Blut nur dazu da, um ihn in den Wahnsinn zu treiben. Er war rastlos, vollkommen durcheinander und vor Wut so ve rzweifelt, dass er am liebsten laut gebrüllt hätte. Doch er wusste, wo er war und er wusste auch, dass er keine Chance hatte.
    „Verfluchter Markus!“, zischte er heiser und biss sich auf die Lippen, weil er seine Fänge nicht und nicht einfahren konnte. Der verdammte Kübel mit roter Köstlichkeit ließ es nicht zu. Aron Jäger hatte seinen Zweck erfüllt und musste nun hier den scheußlichsten Tod erleiden, den ein Vampir sich vorstellen konnte oder womöglich auch nur den Lustknaben für einen kranken Menschen mimen. Warum er noch am Leben war, wusste er nicht, aber er verfluchte sich ständig dafür, sich auf all das eingelassen zu haben. Markus war dabei nur eine Marionette, wie er wusste, denn der eigentliche Betrüger war kein geringerer als Gowan, sein eigener Urvater. Dieser machtvolle Dämon war es, der Arons dunkle Seite kontrollieren und schüren konnte. Trotzdem hatte er ihn benutzt und zu einem Überbringer von Ware degradiert, die Aron nicht länger nur als Ware sehen konnte. Er hatte es nicht für möglich gehalten, doch seine
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