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Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)

Titel: Wenn plötzlich die Angst kommt: Panikattacken verstehen und überwinden (German Edition)
Autoren: Roger Baker
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Panikattacken ausgelöst werden können, ist der Schlaf. Beim Einschlafen haben manche Menschen den beängstigenden Eindruck, dass ihr Herz rasend schnell schlägt, dass sie ins Bodenlose fallen, das Bewusstsein verlieren oder Ähnliches. Andere wachen schweißgebadet mit einer ruckartigen Bewegung auf; ihr Herz klopft zum Zerspringen, und sie ringen verzweifelt nach Luft. Andere haben beim Aufwachen das Gefühl, dass sie gelähmt sind. Dieser Zustand dauert meist nur einige Augenblicke – den Betroffenen erscheinen sie jedoch wie eine halbe Ewigkeit.
    Menschen, die mit dieser Art von Panik zu tun haben, versuchen öfters, das zu vermeiden, was die beängstigenden Gefühle auslöst.
    Sicherheit bedeutet für sie, sich selbst am Einschlafen zu hindern, wach zu bleiben, bis es hell wird oder in halb sitzender Haltung zu schlafen. Manche achten darauf, dass alle »Gefahren« weitgehend ausgeschaltet sind, wenn sie einschlafen möchten – sie sorgen dafür, dass jemand bei ihnen schläft, oder dass sie, »für alle Fälle«, ein paar Tabletten oder wenigstens das Telefon neben sich stehen haben. Schlaftabletten und alkoholische Getränke, Milch mit Honig oder Ähnliches werden gern als Einschlafhilfen benutzt.
    Zu Anfang hatte ich die Panikattacken nur abends beim Einschlafen. Es war ein Gefühl, als ob das Bett heftig wackeln würde, und ein paar Wochen lang fragte ich mich, ob das irgendeine konkrete Ursache hatte – ob die Waschmaschine unserer Nachbarn lief oder draußen auf der Straße ein schwerer Lastwagen vorbeifuhr. Ich kam zu dem Ergebnis, dass das wohl nicht der Fall war; da ich jedoch trotzdem am ganzen Leibe zitterte, fragte ich mich, ob sich das irgendwie logisch erklären ließ – hatte ich in der letzten Zeit zu viel Kaffee getrunken oder zu lange am Computer gesessen? Aber auch das war nicht der Fall, und so begann ich die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass mit mir körperlich irgendetwas nicht stimmte.
    Ungefähr zu diesem Zeitpunkt, sicherlich nicht vielfrüher, begann ich die Panikattacken vorauszusehen. Sie wurden dann auch viel heftiger – sie begannen immer noch mit dem Gefühl, dass das Bett wackelte, aber bald darauf spürte ich auch meinen Herzschlag und meinen Atem sehr intensiv. Dann hatte ich regelmäßig das Gefühl, dass in meinem Brustkorb irgendetwas passierte – dass ein anderer Gang eingelegt wurde oder so –, und dann begann mein Herz wie wild zu klopfen. Ich bekam kaum noch Luft, fühlte mich schwindlig und brach in Schweiß aus. Manchmal befand ich mich auch in einem solchen Zustand, wenn ich plötzlich aufwachte; ich war dann davon überzeugt, dass das darauf zurückzuführen war, dass ich nicht richtig geatmet hatte und gestorben wäre, wenn ich nicht wach geworden wäre.
    Manchmal hatte ich in einer Nacht drei oder vier Panikattacken und war um vier oder fünf Uhr immer noch wach. Die Attacken kamen jedesmal wenn ich am Einschlafen war; sie dauerten unterschiedlich lange, zwischen zehn Minuten und einer halben Stunde, aber ich brauchte oft über eine Stunde, bis ich wieder so viel Mut hatte, dass ich probieren konnte einzuschlafen. Wenn es möglich gewesen wäre, ganz auf Schlaf zu verzichten, dann hätte ich das bestimmt getan.
    (Jane S.-T.)
    Es macht einem total Angst, weil … na ja, … ich glaube, es war letzte Woche, als ich … also, ich lag im Bett, und dann wurde ich auf einmal wach und konnte meinen … Ich hatte das Gefühl, ich würde ersticken, und ich konnte mein Körper nicht mehr spüren … wissen Sie … es war, als wäre ich auf einmal völlig gelähmt.
    (Wilma W.)

Phobien
    Phobien (irrationale Ängste) sind weit verbreitet. Es gibt viele verschiedene Arten von Phobien, z.B. Angst vor Insekten oder anderen bestimmten Tieren, Höhenangst, Angst vor Wasser, vor Erbrechen, vor Blut, vor Krankenhäusern, vor Zahnärzten oder Angst davor, mit anderen Menschen zusammen zu sein und mit ihnen sprechen zu müssen.
    Wenn jemand eine Phobie hat, dann wird mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit eine Panikattacke ausgelöst, wenn der- oder diejenige mit dem konfrontiert wird, was er oder sie fürchtet.
    Das Problem ist sehr spezifisch und berechenbar – unter normalen Umständen verhalten sich die Betroffenen ziemlich normal, sie geraten jedoch in Panik, sobald sie mit dem gefürchteten Objekt in Berührung kommen oder in die gefürchtete Situation geraten.
    In diesem Buch geht es hauptsächlich um Panikattacken; diese sind weniger vorhersehbar
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