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Wenn Frauen nicht mehr lieben

Wenn Frauen nicht mehr lieben

Titel: Wenn Frauen nicht mehr lieben
Autoren: Eva Julia Fischkurt
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überlebt, anderen aber ist der Geschlechterkrieg nicht gut bekommen. So mancher Verlust läßt sich feststellen.
    Irritiert, verunsichert, der klaren Identifikation mit einer starken Vaterfigur schon immer entbehrend, beginnen die Männer nach Lösungen zu suchen. Es darf nicht erstaunen, daß bei diesem Kampf so mancher Mann auf der Strecke bleibt. Etliche entkräftete männliche Wesen helfen einander derweil in Selbsthilfegruppen wieder auf die Beine.
    Daß viele Männer an einigem Unglück beteiligt sind und daß sie auch viel zu lang an patriarchalen Strukturen festhielten, das ist nicht von der Hand zu weisen. Daß sie 24

    aber an allem möglichen Unglück der Frauen beteiligt sein sollen, das ist das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
    Ken Wilber beschreibt in seinem letzten Buch »Eros, Kosmos, Logos« einen neuen, abseitigen Zweig der Frauenbewegung, in der die Frau als »Mitschöpferin« am Patriarchat zur Verantwortung herangezogen werden soll.
    Die Frau als »armes Opfer« habe ausgedient, wo endlich gesehen wird, daß 5000 Jahre Evolution des Homo Sapiens auch 5000 Jahre Entwicklung für die Frau bedeuten, da sie nicht als »Schaf«, sondern als menschliches Wesen mit demselben Neocortex wie der Mann an der Evolution beteiligt war. Auf einmal stimmt das Argument der Feministinnen, daß Frauen überall ausgelas-sen werden. Als Opfer werden Frauen schon gesehen, nicht aber als Täterinnen: ein vernachlässigtes Thema in den Büchern zur Frauengeschichte.
    Selbstverständlich hat die von Ken Wilber beschriebene neue Form weiblicher Emanzipationsbewegung kaum eine Chance, wahrgenommen zu werden. Frauen wollen nämlich an ihrer Opferrolle festhalten, obwohl es die Spatzen seit langem von den Dächern pfeifen, daß die Frauen sehr viel mächtiger sind, als sie immer vorgeben wollen, und der genannte Opferstatus für vieles herhalten muß, das verdeckt bleiben soll.
    Der Frauenbewegung aber entgeht fast gänzlich, was den Frauen heute wirklich »entgeht«: nämlich eine klare, weibliche Identität, die den Mann bejaht, aber auch sich selbst in ihrer weiblichen Rolle als Mutter, die ihren Interessen nachgeht, die auch ihre Verantwortung kennt und ihre machtvolle Position innerhalb der Partnerschaft und der menschlichen Gemeinschaft wahrzunehmen in der Lage ist.

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    2. Die Illusionen der fordernden
    Frauen
    Wünschen kann jeder. Respekt fordern ist auch berechtigt.
    Bei einer Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit wird jeder vernünftige Mensch einsehen, daß diese Forderungen anerkannt werden müssen. Die Frau ist eine Person mit eigenem Recht und eigenen Ansprüchen. Das hat »Mann« zu respektieren. Ein gesunder Mann wird das auch tun.
    Frauen aber verlangen nicht nur Respekt und gleichen Lohn. Sie verlangen viel mehr. Sie erwarten das totale Glück von seiten des Mannes. Er soll sie mit Rosen beschenken, ihr wöchentlich eine Liebesnacht in Venedig bescheren, die Kinder jeden Abend ins Bett bringen, die Küche putzen, das Geld nach Hause bringen, die Ferien nach ihrem Gusto arrangieren, die lärmempfindliche Nachbarin zur Räson bringen, mit den Kindern Kasperle spielen, Schulaufgaben mit der Tochter machen, den Lehrer anrufen, auf den Freund und den Stammtisch verzichten, das Tennismatch absagen, psychologisch interessante Gespräche mit ihr führen, an der Partnerschaft arbeiten, die intimsten Geheimnisse seiner Seele preisge-ben, sich in eine Psychotherapie begeben, sich von Grund auf verändern etc.
    Ständig sind Frauen dabei, ihren Mann auf den richtigen Weg zu bringen. Unentwegt kritisieren sie an ihm herum und erwarten, daß er sich wie ein kleiner Junge ihren Forderungen beugt. Sie legen ihm Psychobücher auf den Nachttisch und lassen den Mann erst wieder an ihren Körper heran, wenn er die neuen Theorien darin studiert hat. Wenn die Strategie mit dem körperlichen Liebes-26

    entzug nicht funktioniert, probieren sie es mit einem frostigen Schweigeklima. Oder sie telefonieren stundenlang mit der Freundin, während ihr Mann mit dem Dessert auf sie wartet. Unauffällige Strategien, von denen der Mann auf der Straße nichts mitbekommt, da sich alles hinter den verschlossenen Türen der Privatwohnung abspielt. Am Arbeitsplatz darf der Mann auch nicht reden, wo käme er da hin, und was würden die Kollegen über ihn denken? Da seine Frau gewünscht hat, daß er die Freundschaftsbeziehung zu seinem langjährigen Freund aufgibt, kann er sich mit diesem jetzt auch nicht mehr treffen.
    Ein
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