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Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady
Autoren: Jessica Bird
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mit einer Entschuldigung. »Tut mir leid. Er kann ein bisschen … bestimmend sein, wenn er sich um etwas Sorgen macht. Daran arbeite ich schon. Es ist wirklich nur, wenn er sich sorgt.«
    Grace zuckte die Achseln und spürte dabei, wie verspannt ihre Schultern waren. »Ich will niemanden beunruhigen. Ich bin kein Filmstar, der einen ständigen Tross um sich braucht, und ich will auch nicht von einem permanent
vor sich hin mümmelnden Leibwächter verfolgt werden.«
    »Nach allem, was ich über den Mann gehört habe, ist Smith eher ein professioneller Killer.«
    Grace schürzte die Lippen. »So was will ich auch nicht.«
    Als Farrell zehn Minuten später zurückkam, sagte er: »Smith kommt morgen früh her.«
    Grace wollte schon protestieren, doch die beiden starrten sie mit derselben Entschiedenheit an.
    Kein Wunder, dass sie sich so großartig verstanden, dachte sie. Ihre gemeinsamen Argumente würden eine ganze Stadt überzeugen.
    »Vermutlich kann es nicht schaden, wenn ich mich mit ihm unterhalte«, sagte sie nachgebend.
    Die beiden lächelten sie an. Grace trank einen weiteren Schluck Wein. Innerlich fühlte sie sich benommen. Wie so oft in den letzten Wochen fragte sie sich, wessen Leben sie eigentlich führte.
     
    Am nächsten Morgen schritt Grace in dem großzügigen Wohnzimmer so lange auf und ab, bis sie fast eine Spur in den Aubusson-Teppich getreten hatte. Sie blieb vor einem frühen amerikanischen Spiegel stehen und starrte ihr Spiegelbild an. Ihr Gesicht wirkte in dem Bleiglas leicht verzerrt, aber das erschien ihr sehr passend.
    Sie fühlte sich auch innerlich wie eine Fremde.
    Dann strich sie mit einer Hand den Rock glatt und zupfte an ihrer Seidenbluse, aber beides war in perfektem Zustand. Sie trug wieder das Kostüm, in dem sie angekommen war. Das Ganze war immerhin eine geschäftliche Angelegenheit, und mit Chanel fühlte man sich immer in Kontrolle.
    Grace trug sehr oft Chanel.

    Unruhig überprüfte sie die Stecker der schweren Brillantohrringe. Beide saßen sicher an ihrem Platz. Dann blickte sie auf ihre Schuhe. Kein Staubkörnchen zu entdecken. Sie hätte nichts dagegen gehabt, wenn ein Tropfen oder ein Fleck ein wenig Aufmerksamkeit erfordert hätte. Ohne irgendeine Aufgabe fühlte sie sich in dem sonnigen, luftigen Raum dem Ersticken nahe.
    Dann trat sie zu einem Fenster und stieß es auf. Die herbstliche Brise strich ihr angenehm über die Wangen. Draußen lag der See still im Sonnenschein. Der Tag schien angenehm und verheißungsvoll. Doch sie wünschte sich, es würde regnen.
    »Er ist gerade angekommen«, rief Carter von der Tür her.
    Grace drehte sich um. In dem Moment trat Nick hinter seine Frau und legte ihr beide Hände auf die Schultern.
    »Bist du bereit?«, fragte er.
    »Bring ihn herein, diesen Mister Smith«, erwiderte Grace. Von draußen hörte man das Dröhnen des schweren Messingklopfers.
    Das war alles nicht nötig, dachte sie, während Nick zur Tür ging. Sie wollte keinen Sicherheitsberater. Sie wollte, dass Cuppie noch lebte, sie wollte Donnerstagabend wieder ins Plaza gehen und Cuppie zwischen ihrem Mann und dem Botschafter sehen, vom ersten Cocktail bis zum Dessert.
    Grace spielte mit ihrer Armbanduhr und studierte das Platinziffernblatt. Sie würde niemanden engagieren, wer immer auch jetzt den Raum betreten würde, und sie bereute, dass sie sich zu diesem Treffen hatte überreden lassen. Nick dachte vielleicht an ihr Wohlergehen, aber sie fühlte sich doch überrumpelt.

    Was war es nur - dass sie so leicht von Männern kontrolliert wurde? Ihr Vater war ihr liebevoll ergeben gewesen, aber auch dominierend und streng. Sie hatte gelernt, beide Seiten an ihm zu akzeptieren, und immer, wenn er ihr etwas Unangemessenes abgefordert oder versucht hatte, sich in ihr Leben einzumischen, hatte sie daran gedacht, wie sehr er sie liebte. Aber ihn zu akzeptieren war nicht dasselbe, wie für sich selbst einzutreten, und genau dieser Mangel hatte dazu geführt, dass sie den falschen Mann geheiratet hatte.
    Ihr Mann Ranulf war genauso schwierig gewesen. Mit seinen europäischen Ansichten darüber, was Frauen zu tun und zu lassen hatten, war er wie ein zweiter Vater gewesen, der genauso gut Befehle erteilen konnte.
    Ihre Mutter war auch nicht einfach gewesen.
    Grace schnappte kurz nach Luft, als sie das tiefe Brummen von Männerstimmen und anschließend schwere Schritte hörte.
    Es war höchste Zeit, dass sie nicht mehr bloß höflich war, sondern begann, ihr Leben selbst in die
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