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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan
Autoren: Diana Palmer
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Sie strich sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht. “Ein echter Glückspilz.”
    “Und jetzt will deine Mutter Rory zurückhaben.”
    “Sie ist schon seit Jahren knapp bei Kasse. Um ihren Drogenkonsum zu finanzieren, muss sie in einem Supermarkt arbeiten, und das gefällt ihr überhaupt nicht. Sam arbeitet nur, wenn er Lust dazu hat, und ich glaube auch nicht, dass das, was er tut, legal ist. Mein Anwalt hat meiner Mutter im vergangenen Jahr Geld gegeben, als sie drohte, den Klatschblättern zu erzählen, ich würde sie grausam behandeln”, erzählte sie verächtlich. “Reicher Filmstar fährt in Stretchlimousinen durch die Gegend und lässt Mutter in Armut leben.” Ihr Lächeln war zynisch. “Kannst du dir das vorstellen?”
    “Oh ja, sehr gut”, antwortete er grimmig.
    “Jetzt hat sie also beschlossen, dass sie Rory zurückhaben will. Sie hat seinen Vater zur Kadettenschule geschickt, und er hat versucht, ihn dort herauszuholen. Rory hat dem Kommandanten erzählt, was sein Vater ihm – und mir – angetan hatte, und daraufhin hat der Kommandant die Polizei gerufen. Dieser Mistkerl ist getürmt, ehe sie eintrafen.”
    “Ein Punkt für den Kommandanten.”
    “Aber die Gefahr, dass er entführt wird, besteht immer noch. Ich würde jede Summe zahlen, um Rory zurückzubekommen, und das wissen sie. In letzter Zeit schlafe ich überhaupt nicht mehr gut”, setzte sie hinzu. “Rorys Vater hat einen Cousin, der in der Nähe wohnt – es ist eine wirklich üble Gegend. Die beiden stecken oft zusammen, und dieser Cousin hat seine Finger in einer Menge illegaler Geschäfte.”
    Cashs Gedanken überschlugen sich. “Wie ist denn das Verhältnis zwischen Rory und seinen Eltern?”
    “Er hasst meine Mutter”, erwiderte sie. “Und er hat keine Ahnung, dass Sam sein leiblicher Vater ist.”
    “Du hast es ihm nicht erzählt?”, forschte er.
    “Ich habe es nicht übers Herz bringen können”, erklärte sie. “Sam hat ihn wirklich brutal verprügelt. Der Therapeut meint, dass ihn dieses Erlebnis sein Leben lang verfolgen wird.”
    “Und was ist mit dir?”
    “Mich haben die Ereignisse hart gemacht – mal abgesehen von einigen Rückfällen. Aber ich bin schon ziemlich zäh”, sagte sie leise.
    Er steckte die Hände in die Taschen und musterte sie mit einem forschenden Blick. Hinter ihnen rauschte der Straßenverkehr New Yorks vorbei. “Ich will ehrlich sein. Ich halte nicht viel von Bindungen. Ich verspreche nichts. Solange ich hier bin, möchte ich mit dir zusammen sein. Punkt.”
    “Du redest nicht lange um den heißen Brei herum, nicht wahr?”
    Er nickte.
    Sie schaute in seine dunklen Augen. “Ich finde dich nicht unsympathisch”, gestand sie freimütig. “Das ist eine neue Erfahrung für mich. Aber ich habe mir ein paar ziemliche Narben geholt. Wenn ich mit Männern zusammen bin, kann ich durchaus den Vamp spielen. Aber das ist nur eine Finte. Ich habe nämlich noch nie einvernehmlichen Sex mit einem Mann gehabt.”
    Er stieß einen leisen Pfiff aus. “Das spricht nicht gerade für die Männer.”
    Sie nickte.
    “Also bleibt’s am besten beim unverbindlichen Händchenhalten”, lächelte er.
    Sie lachte. “So habe ich das noch gar nicht gesehen.”
    “Wir lassen’s langsam angehen”, sagte er, als er Rory unvermittelt zurückkommen sah. “Du warst aber ganz schön lange weg”, meinte er, als der Junge lachend neben ihnen stehen blieb.
    “Er wollte alles über die Kadettenschule wissen. Stellt euch mal vor, er war Soldat in Vietnam.” Rory zog eine Grimasse. “Echt krass, dass es so mit ihm endet.”
    Mit einem sorgenvollen Blick musterte Cash den Mann, der ihnen zuwinkte, ehe er wieder zu seinem Dudelsack griff. Cash winkte zurück. “Viel zu viele Kriegsveteranen enden auf diese Weise”, meinte er bedrückt.
    “Du aber nicht”, sagte Rory stolz.
    Cash lächelte ihm zu und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. “Nein. Ich nicht. Wie wär’s, wenn wir jetzt zur Freiheitsstatue fahren? Wir können zwar nicht hinein, weil sie noch geschlossen ist, aber wir können sie uns zumindest ansehen. Habt ihr Lust?”
    “Nichts wie hin”, rief Rory ausgelassen.
    Cash griff nach Tippys schmaler Hand und umschloss ihre Finger. Sie waren kalt und zitterten ein wenig. Plötzlich war es, als würden elektrische Funken zwischen ihnen hin und herfliegen. Tippy hielt den Atem an. Fasziniert schaute sie ihn aus großen Augen an, während sie das Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu
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