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Wenn das Verlangen uns beherrscht

Wenn das Verlangen uns beherrscht

Titel: Wenn das Verlangen uns beherrscht
Autoren: Rachel Bailey
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ihm das Herz zerreißen. Alles hatte doch wunderbar harmoniert. Sie passten zusammen, sie ergänzten sich in ihren Stärken und Schwächen, der Sex mit ihr war fantastisch, und Flynn betete sie an.
    Aber das war ihr nicht genug. Susannah Parrish wollte alles, sie wollte mehr, als er zu geben hatte. Er hatte einmal an die große Liebe geglaubt und war verzweifelt gewesen, als die Beziehung zu Grace zerbrach. Dass sich damit alle Träume von der gemeinsamen Zukunft als Paar und als Familie in Luft auflösten, hatte er kaum ertragen. Und dann daraus geschlossen, dass die ewige Liebe eine einzige Lüge war. Nie wieder wollte er sich darauf einlassen.
    Aber Susannah tat es nicht unter dem. Als sie im Krankenhaus seine Brüder zurechtgewiesen hatte, hatte er ihre Standhaftigkeit bewundert. Und obgleich er nichts lieber wollte, als dass sie blieb, war er von der Konsequenz beeindruckt, mit der sie ihr Ziel verfolgte.
    Flynn war im Haus mit seiner Großmutter. Als Susannah sich von ihm verabschiedet hatte, hatte er geweint. Aber ihr Versprechen, sich gleich aus Georgia zu melden und ihm etwas Schönes von dort zu schicken, hatte ihn etwas beruhigt.
    Das Taxi fuhr jetzt die Einfahrt hinunter und blieb kurz an der Straße stehen. Susannah wandte den Kopf und sah Matthew am Fenster stehen. Ihr Gesicht war wie versteinert, sie weinte nicht. Verdammt, warum tat sie ihm und sich das an?
    Ob sie glaubte, dass er sie nicht sah? Selbst wenn er die Augen schloss, sah er ihr lächelndes Gesicht vor sich. Nachts träumte er von ihr, und tagsüber musste er ständig an sie denken. Doch als das Taxi in die Straße einbog, unterdrückte er gewaltsam seine Gefühle. Er konnte es sich nicht leisten, zusammenzubrechen. Er hatte schließlich einen kleinen Jungen, für den er da sein musste.
    Er ging in die Garage und stieg in seinen Wagen. Zuallererst musste er ins Büro fahren und RJ erklären, warum er den Auftrag der Larrimores nicht bekommen hatte. Keine angenehme Aufgabe, aber im Verhältnis zum Verlust von Susannah keine große Sache.
    Auf dem Weg zur Kincaid-Zentrale nahm er zwei Kaffee von seinem Lieblings-Coffeeshop mit. Schade, dass es nicht schon ein paar Stunden später war. Ihm war jetzt eigentlich mehr nach einem Scotch zumute.
    „Guten Morgen, Brooke“, begrüßte er die Sekretärin. „Ist mein Bruder da?“
    Brooke sah lächelnd zu ihm hoch. „Guten Morgen, Matthew. Ja, er ist da. Ich habe ihm gerade einen Packen Papiere zum Unterschreiben gebracht. Da wird er froh über jede Unterbrechung sein.“
    RJ saß hinter seinem Schreibtisch und riss begeistert die Arme hoch, als Matthew eintrat. „Du kommst wie gerufen! Und Kaffee hast du auch mitgebracht.“
    Matthew stellte den Pappbecher vor ihn hin. „Ja, ich dachte, wir könnten heute einen Extrakoffeinstoß gebrauchen.“ RJ war bereits auf dem Polizeirevier gewesen, als Matthew gestern Nacht eingetroffen war, und hatte wahrscheinlich genauso viel geschlafen wie er. Nämlich gar nicht.
    „Hast du heute schon mit Mom gesprochen?“ RJ griff nach dem Becher und trank.
    „Ja. Sie ist bei mir. Sie ist immer noch ein bisschen durcheinander, scheint aber so weit in Ordnung zu sein. Sie wollte unbedingt bei Flynn bleiben, damit sie eine Aufgabe hat.“ Matthew hätte sie nie darum gebeten, er hätte sie am liebsten in Watte gepackt. Aber sie hatte ihn früh am Vormittag angerufen und darauf bestanden zu kommen. Mit dem Kleinen zusammen zu sein und zu sehen, dass er wieder gesund war, sei genau das, was sie brauche. Es rücke die Dinge wieder in die richtige Perspektive.
    RJ stellte den Becher wieder ab. „Sie war auch gestern bei ihm, als sie abgeholt wurde?“
    „Ja. Ich war ja bei der Fundraiser-Party von den Barclays. Genau darüber muss ich auch mit dir sprechen.“
    „Du wolltest doch versuchen, mit den Larrimores ins Geschäft zu kommen.“
    „Genau.“ Wenn er an das Angebot des alten Larrimore dachte, nur einen Vertrag zu unterschreiben, wenn er ihm dafür Susannah sozusagen „auslieferte“, dann stieg die Wut wieder in ihm hoch. Am liebsten hätte er dem Kerl noch mehr um die Ohren gehauen. Aber das Wichtigste war erst einmal gewesen, Susannah von seiner Gegenwart zu befreien. Wenn er Mr Larrimore das nächste Mal traf, konnte der sich auf so einiges gefasst machen. Was, wusste Matthew noch nicht, aber es wurde Zeit, dass jemand den alten Herrn von seinem hohen Ross herunterholte.
    Er trank den Kaffee aus, zerknüllte den Pappbecher und warf ihn in den
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