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Wenn Brot & Getreide krank machen

Wenn Brot & Getreide krank machen

Titel: Wenn Brot & Getreide krank machen
Autoren: Maximilian Ledochowski
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ein Auslassversuch gemacht wird und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie ab → S. 28 .
Welche Getreidebestandteile sind schuld?
    Ein Getreidekorn ist genau genommen ein Samenkorn: Legt man es in die Erde, so geht daraus wieder eine Pflanze hervor. Unter der mehrschichtigen Schale des Korns liegen der Pflanzenembryo (Keimling) und seine Reservestoffe. Von diesem Vorrat zehrt der Embryo bei der Keimung, bis er eine Wurzel und genügend Blattfläche entwickelt hat, um sich aktiv mit Nährstoffen zu versorgen. Die Schale hat die Aufgabe, den Embryo und die Reservestoffe vor Umwelteinflüssen und vor dem Appetit von Mitgeschöpfen zu schützen. Deshalb besteht sie aus an sich schon schwer abbaubaren Substanzen sowie aus Stoffen, die die Verdauung von Fraßfeinden beeinträchtigen und ihnen so den Appetit verderben sollen.
    Schnitt durch ein Weizenkorn: In den Randschichten des Korns sitzt Phytinsäure, im Mehlkörper Gluten – beide Substanzen können unverträglich sein.
Untersuchungen beim Arzt
    Selbstverständlich sollten Sie sich mit Ihren Problemen und Beschwerden zu allererst einem Arzt, am besten einem Facharzt für Gastroenterologie oder einem Internisten, vorstellen. Für eine Unverträglichkeit von Brot- oder Getreidebestandteilen kommen nämlich unterschiedlichste Ursachen in Betracht. Möglicherweise liegt auch eine Darmerkrankung vor, die bisher noch nicht erkannt wurde. Eine Magen- und eine Darmspiegelung, mit denen der Arzt die inneren Oberflächen dieser Organe betrachtet und auf Veränderungen absucht, schaffen hier relativ rasch Klarheit.
    Wichtig: Vor diesen gastroenterologischen Untersuchungen dürfen Sie keinen der später beschrieben Auslassversuche durchführen (vor allem nicht den Glutenentlastungstest), damit würden Sie unter Umständen eindeutige Ergebnisse verhindern und die richtige Diagnose verschleppen!
Welche Substanzen in Brot oder Getreide können Beschwerden hervorrufen?
Brot- und Getreidebestandteil
Substanzen
Getreideinhaltsstoffe in den Randschichten des Korns (Frucht- und Samenschale)
Phytinsäure
    Ballaststoffe (Nicht-Stärke-Polysaccharide, NSP)
    Amylase-Inhibitoren
Getreideinhaltsstoffe im Endosperm (Aleuronschicht und Mehlkörper)
Stärke (Amylose)
    Eiweiße:
Gluten
stärkeaufspaltende Enzyme (Amylase)
andere Eiweiße (die auch als Allergene wirken können)
    viele andere Bestandteile, die hier nicht weiter behandelt werden
andere Brotbestandteile als Getreide (die den Mehlmischungen bzw. vom Bäcker zugefügt werden)
Zusatzstoffe (E-Nummern)
    Enzyme
    Backtriebmittel
    modifizierte Stärken
    Mögliche Vorgehensweise zur Diagnose von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien.
Andere Unverträglichkeiten ausschließen
    Unbehandelte andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen ebenfalls als Ursachen für Ihre Beschwerden infrage. Intoleranzen gegen Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fruktose) und Sorbit (ein fruktoseähnlicher Zuckerersatzstoff) sind ausgesprochen häufig, aber sie lassen sich auch leicht mit sogenannten H 2 -Atemtests diagnostizieren. Das Messgerät ähnelt einem Alkomaten, wie ihn die Polizei zur Bestimmung des Alkoholgehaltes in der Atemluft verwendet.
    Der Arzt wird Ihnen nacheinander verschiedene Nahrungsmittelbestandteile (zum Beispiel Fruchtzucker, Milchzucker, Sorbit, Traubenzucker etc.) verabreichen und anschließend die Wasserstoffgehalte in der Atemluft bestimmen. Der Wasserstoff wird von Bakterien im Dickdarm gebildet, gelangt von dort über die Darmwand in die Blutbahn, dann in die Lungen und wird am Ende abgeatmet. Steigt der Wasserstoffgehalt in der Atemluft nach Verabreichung einer Testmahlzeit, so deutet dies auf eine verminderte Aufnahme der Nährstoffe im Dünndarm und ein vermehrtes Bakterienwachstum im Dickdarm hin.
    Der Atemtest ist einfach durchzuführen, wenig belastend und hat eine hohe Aussagekraft. Allerdings können etwa fünf Prozent der Untersuchten keinen Wasserstoffbilden (sogenannte Non-H 2 -Producer). Bei dieser Personengruppe ist der H 2 -Atemtest dann nicht anwendbar. Es gibt aber bereits neue Geräte, bei denen gleichzeitig der Methangehalt in der Atemluft bestimmt wird. Dadurch kann dann die Aussagekraft des Atemtests auf nahezu 100 Prozent erhöht werden.
    Gerät zur Bestimmung des Wasserstoffgehalts der Atemluft.
Könnte es eine Allergie sein?
    Bei Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie sind Allergologen (meist spezialisierte Haut-, Lungen- oder HNO-Fachärzte) die richtigen Ansprechpartner. Zu den
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