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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Autoren: Carl Sulz
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als er sich mühsam aufrichtete. Sein Bauch fühlte sich kalt an. Adaque starrte weiter auf den Spiegel – ungläubig und gleichzeitig voller wilder Freude sah er, wie eine dunkle Träne ihre Wange herunterrollte.
    Tyark taumelte los und bevor Adaque sich von dem Anblick lösen konnte, den sie im Spiegel betrachtete, hatte sich auch sein Schwert bereits tief in ihre Brust gebohrt. Im selben Moment flammte ein rotes Symbol an Tyark Handrücken auf und er spürte für einen flüchtigen Moment die dämonische Präsenz Ronwes. »Du...du hast mich an diesen Thaumaturgen verkauft, du Bastard...«, keuchte Adaque und taumelte zurück. Ihr wilder Blick fiel wieder auf den Spiegel. »Das bin nicht ich... nein... ich...«
    Arthan stieß Adaque die Klinge seines Dolches in den Rücken. Adaque stöhnte erneut und schwankte – dennoch wurde auch Arthan von einer unsichtbaren Kraft zurückgeschleudert.
    »O doch! Das bist du! Du hast deine Schwester gefoltert! Du hast sie geopfert ! Du hast diesen Krieg über uns alle gebracht. Und du hast Zaja getötet! Sieh an, zu was du geworden bist!«
    Er humpelte Adaque entgegen und holte erneut aus. Adaque konnte ihren Blick nicht von dem Spiegel lösen und sein Schwert hackte ihr direkt ins Gesicht. Sie taumelte zurück, ihre Gewandung klebte nass an ihrem geschundenen Leib. Tyark sah deutlich, wie geschwollen ihr Bauch war.
    Tyark ging ihr hinterher, um ihr den Todesstoß zu versetzen. Doch plötzlich zuckte Adaque zurück, als wäre sie von einer unsichtbaren Macht gepackt worden. Sie schrie gellend. Die Lichtsäule vor ihm erlosch mit einem Schlag. Eine gewaltige Schockwelle breitete sich von den Monolithen kreisförmig aus und fegte jeden von ihnen von den Füßen.
    Ein dumpfes Grollen ging durch den Fels unter Tyark – und er spürte sogar das Zwielicht in ihm beben. Es brauchte eine Weile bis Tyark begriff, dass alle Schneeflocken um ihn herum in der Luft zu schweben schienen, ohne herunterzufallen. Eine unheimliche, betäubende Stille legte sich für wenige Augenblicke über das Schlachtfeld, es schien, als ob die Welt den Atem anhielte. Tyark blickte verwirrt in das verzerrte Antlitz Adaques – sie lächelte schwach. Und er begriff, was geschehen war. Der Drachenkönig – er war da. Irgendwo hier
    musste der Sechste erschienen sein – der Kataklysmus hatte begonnen.
    Sein Herz raste und hastig ließ sich aus seinem Körper gleiten und blickte sich um. Die Gestalt, die er zuvor in der Flammensäule gesehen hatte, war verschwunden. Der Drachenkönig war weg! Betäubt ließ er sich in seinen Körper zurückgleiten, was bereits gefährlich schwierig geworden war, da er immer schwächer wurde. Doch es gelang ihm gerade noch so.
    Er blickte sich voller Panik im Herzen um – doch es war nichts zu sehen. Die Schneeflocken fielen nun wieder wie normal und auch die betäubende Stille war dem Lärm der tobenden Schlacht gewichen, nur ein fernes Donnern hallte noch nach. Doch kein Drache flog durch die Luft, nichts, das darauf hinwies, dass der Drachenkönig tatsächlich erschienen war - aber seine Hände kribbelten wie verrückt. Etwas Mächtiges war hier. Es hatte sich manifestiert , wie Adaque gesagt hatte. Nur wo?
    Er sah, wie hinter ihm Arthan mit einem Soldaten zusammen immer noch gegen die rasende Zaja kämpften, die trotz der Axt in ihrer Brust wie eine rasende Harpyie um sich schlug. Arthan hatte sein Kurzschwert gezückt und schlug ihr damit schließlich einen ihrer verstümmelten Arme ab. Der Soldat nutzte seine Chance und schlug sein Schwert in Zajas Beine. Eines ihrer Beine wurde unterhalb des Knies glatt abgeschlagen. Das Ding, das einmal Zaja gewesen war, gab keinen Ton von sich. Arthan holte erneut aus und im nächsten Moment flog Zajas Kopf durch die Luft. Ihr immer noch wallender Haarschopf sah aus wie ein Schweif. Mit einem dumpfen Geräusch fiel der Kopf vor ihm zu Boden.
    Tyark wandte seinen Blick ab, um nicht in dieses einstmals geliebte und nun so furchtbar verzerrte Gesicht zu blicken. Das Gesicht, das so voller Leere war, das er es kaum ertragen konnte. Er strauchelte und stürzte wieder zu Boden. Er wurde immer schwächer und spürte das Blut an seinem Unterleib herunterrinnen.
    Doch dann spürte er Arthans kräftige Hände und wurde emporgerissen. Der Söldnerkommandant stürmte, begleitet von zwei seiner Männer auf die bleiche und zurücktaumelnde Adaque zu. Stöhnend hielt sich Tyark die klaffende Wunde in seinem Unterleib, etwas Glitschiges glitt ihm in
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