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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise
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sicher über Ivy Bescheid wissen.«
    »Wenn er nicht gerade zu vertrauensselig ist und deshalb nicht mitkriegt, daß…« Ivy blinzelte Electra bedeutungsvoll an.
    Nada nickte. »Wenn ich meine Gestalt ändere und zu fliehen versuche, um ihn abzulenken…«
    Jetzt nickte Electra. »Genauso machen wir es.«
    »Alles andere ist Bluff«, sagte Ivy. »Vielleicht können wir es ohne Gewalt durchführen.«
    »Vielleicht«, stimmte Nada zu, die weniger zuversichtlich zu sein schien.
    »Stanley, du versteckst dich im Dschungel«, befahl Ivy. »Wenn der unsichtbare Riese vorbei ist, folgst du uns heimlich. Laß dich aber nicht sehen. Die Maschine da drin ist gemein, und mögl i cherweise müssen wir gerettet werden, wenn die Sache schiefgeht.«
    Stanley nickte. Er war nur ein Drache, aber in Ivys Gegenwart wurde seine Kühnheit und Intelligenz verstärkt, und er verstand das Mädchen vollkommen. Er verschwand stampfend und rutsc h te in das Unterholz neben dem Pfad. Einen Augenblick später war sein sehniger grüner Körper in dem Laubwerk nicht mehr zu e r kennen. Er würde aufpassen.
    Sie schauten zu und plauderten unbefangen, wie es die Art der Mädchen ist, die so tun, als hätten sie nichts Besonderes im Sinn.
    Der Boden bebte. »Da kommt der unsichtbare Riese, wie aufs Stichwort«, bemerkte Ivy. »Macht euch fertig zum Spuken.«
    Erneut bebte der Boden. Sie hielten inne und schauten sich u n ruhig um. »Was ist das?« schrie Electra, deren Haare sich leicht aufbauschten. Sie war sehr gut im Spuken.
    Eine erneute Erschütterung folgte. »Es ist der unsichtbare Ri e se!« stieß Ivy in scheinbarem Schrecken hervor.
    »Iiiiih!« schrien Nada und Electra wie aus einem Munde.
    »Lauft!« rief Ivy.
    Die drei stürzten direkt auf die Höhle zu. So hatte es Com-Puter eingerichtet: Zuerst gerieten die Reisenden auf die Um-Leitung, dann wurden sie vom unsichtbaren Riesen zusammengetrieben, bis sie Zuflucht in der Höhle suchten – wo sie von Com-Puter eing e fangen wurden. Diesmal gingen sie jedoch freiwillig hinein.
    Gerade bevor der Riese mit seiner langsamen Bewegung in Sicht kam (sozusagen), erreichten sie die Höhle und sprangen. Drinnen war es dunkel, aber nach einem Augenblick konnten sie tief im Inneren ein Licht erkennen, auf das sie selbstverständlich zugi n gen. Bald gelangten sie in Com-Puters Hauptkammer.
    Da war er: eine seltsame Ansammlung von Drähten und bunten Metallen, mit einem großen gläsernen Schirm, der sich in der Mitte erhob. Auf dem Schirm erschienen mit Licht geschriebene Worte:
    WILLKOMMEN, MÄDCHEN.
    Die drei kicherten unsicher. Ivy steckte ihren Finger in den Mund, als ob sie nervös wäre, und das war sie – ohne Übertre i bung – tatsächlich. »Was ist das?« fragte sie und blickte auf den Schirm.
    ICH BIN COM-PUTER, DEIN GASTGEBER, stand auf dem Schirm. WELCHEM UMSTAND HABE ICH DIE EHRE DIESES BESUCHES ZU VERDANKEN, PRINZESSIN IVY?
    Soviel zur Geheimhaltung! Ivy entschloß sich, gleich mit der S a che herauszurücken. »Ich bin wegen des Zauberspiegels geko m men, den du von Schloß Roogna gestohlen hast.«
    ICH HABE KEINEN SPIEGEL GESTOHLEN! druckte der Schirm wütend. ICH HABE IHN GEWONNEN.
    »Du hast ihn gestohlen!« gab Ivy zurück. »Und ich möchte ihn wiederhaben!«
    HABE ICH NICHT! erwiderte der Schirm.
    »Hast du doch!«
    HABE ICH NICHT.
    Ivy erkannte, daß Com-Puter mit seiner technologischen Übe r zeugung dieses Argument ewig wiederholen konnte. Maschinen waren wie Golems: Es machte ihnen überhaupt nichts aus, Dinge endlos zu wiederholen. Ivy, die gerade eben erwachsen wurde, konnte sich nicht länger mit so etwas zufriedengeben; es war ei n fach unwürdig.
    »Du hast hier einen Reisenden angelockt, der den Spiegel mit E r laubnis meines Vaters benutzt hat, und du hast ihn nur wieder gehen lassen, weil er den Spiegel zurückließ«, sagte Ivy tapfer.
    KORREKT. ICH SPIELTE MIT IHM UND GEWANN. DER SPIEGEL GEHÖRT MIR.
    »Der Spiegel gehört dir nicht!« fauchte sie. »Er konnte ihn nicht weggeben, weil er ihm nicht gehörte! Er hatte ihn ausgeliehen, und er wollte ihn nach Beendigung seines Auftrags zurückgeben. Also hast du ihn gestohlen und mußt ihn wieder zurückgeben.«
    ICH HABE IHN GEWONNEN, ICH MUSS IHN NICHT WIEDER ZURÜCKGEBEN.
    »Doch, du mußt!« entgegnete Ivy. »Sonst…«
    SONSTWAS?
    »Sonst wird mein Vater, König Dor, etwas tun.«
    DEIN VATER WEISS GAR NICHT, DASS DU HIER BIST.
    Diese Maschine war einfach zu schlau! »Gut, dann werde ich eben etwas tun
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