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Wellentraum

Wellentraum

Titel: Wellentraum
Autoren: Virginia Kantra
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Erinnerungen an ihre Lippen und ihre Zunge auf seinem Körper, oder er hätte eine Gabel mitbringen sollen.
    »Gar nicht so weit von hier. Auch wenn ich in Schottland geboren wurde«, antwortete sie. Das sollte ihn zufriedenstellen. Es stimmte sogar größtenteils.
    »Schottland«, wiederholte er und goss etwas in ihren Becher. Wein, vermutete sie der Flasche und dem Geruch nach: fruchtig, würzig, erdig und trotzdem nicht unangenehm.
    »Von den Orkney-Inseln. Oben vor der Nordküste.« Sie forderte ihn geradezu heraus, ihr nicht zu glauben, indem sie das Kinn hob. »Ich reise gern.«
    »Wie lange bleibst du hier?«
    Aber sie ließ sich nicht so leicht in die Falle locken. »Ich habe mich noch nicht entschieden.«
    Er grinste unerwartet. Der Ausdruck, der wie ein Blitz über sein Gesicht huschte, stand im Widerspruch zu seinen ernsten Augen. Ein Kloß bildete sich in ihrem Bauch. Es war Verlangen, ja, aber auch etwas, das darüber hinausging, etwas … anderes. »Vielleicht kann ich dir bei der Entscheidung helfen«, sagte er.
    Oh, es war ein gefährliches Spiel, das sie da spielten. Und es gefiel ihr.
    Ihre Blicke versenkten sich ineinander. Ohne ein Wort stand er auf und kam um den Tisch herum auf sie zu. Er nahm ihr den Becher aus der Hand, stellte ihn auf die Tischdecke, ließ sich auf die Bank neben ihr nieder und presste seinen Mund auf ihren. Er roch nach Rauch, Seife und Sex und schmeckte wie der Wein – kühl und erdig. Sie öffnete den Mund noch weiter, um ihn besser aufzunehmen, doch sie war enttäuscht, als er abbrach, um seine warmen Lippen auf ihre Augenbrauen zu drücken, auf ihr Jochbein, ihren Unterkiefer. Konnte er ihren Puls unter seinen Lippen spüren?
    »Bleib«, murmelte er.
    Sie wurde rot. Wie eine Welle schlugen das vertraute Bewusstsein ihrer weiblichen Kraft und der erneute Kitzel seiner Verführungskunst über ihr zusammen.
    Natürlich würde sie nicht bleiben.
    Das tat ihresgleichen niemals, es sei denn, sie wurden betrogen oder in eine Falle gelockt, ihres Fells und damit ihrer Macht beraubt, ins Meer zurückzukehren.
    Aber es war schön, dass sich jemand wünschte, sie möge bleiben.
    Sein Mund fuhr ihren Nacken und ihre Schulter entlang, erweckte ihre Nervenenden zum Leben, ließ sie erbeben. Sie neigte den Kopf, um es ihm leichter zu machen. Er zog sie dicht heran, indem er sie halb auf seinen Schoß zerrte, halb hob. Seine Brust lag muskulös und stark an ihrer Schulter, sein Fleisch hart und begierig an ihrer Hüfte. Er fuhr mit den Händen über ihren Körper, lernte sie kennen, erforschte Brust und Bauch und Schenkel, als sie über ihm lag wie Seetang auf den Felsen, der sich, von der Sonne erwärmt, in der Dünung bewegt. Sie war offen für ihn, nackt und offen, und er versteckt, verborgen hinter Reißverschluss und Jeansstoff.
    Er drückte sie mit den Fingern auseinander und drängte hinein. Flink wie ein Fisch schlängelte sie sich in den Reitersitz auf ihn, bemüht, auf der schmalen Bank das Gleichgewicht zu halten. Sie fasste zwischen ihrer beider Körper, um an seiner Kleidung zu nesteln, um die Kontrolle an sich zu reißen, um Befriedigung durch ihn zu erfahren. Aber er war darauf vorbereitet. Seine Hose klaffte bereits auf. Sie spürte das rauhe Kratzen von Stoff an ihren Schenkeln, das kalte Beißen des Reißverschlusses und dann das warme Drängen von Fleisch, dort, genau dort. Aah.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und schloss die Augen, um ihn in sich aufzunehmen, all das in sich aufzunehmen, um die Empfindungen innen wie außen aufzusaugen. Er füllte sie ganz aus. Das Feuer wärmte ihren Rücken. Der Mond schwebte hoch über den Bäumen, und sein Ruf drang kalt und schön durch die Luft wie der Klang einer Trompete.
    »Mach die Augen auf, Maggie. Schau mich an.«
    Verwundert gehorchte sie. Caleb sah sie an, sah ihr ins Gesicht, mit zusammengebissenen Zähnen und eindringlichem Blick. Sie war mit ihm verbunden, an ihn gebunden. Der Schock darüber war wie ein Blitz, der auf die See niederfährt.
    Er stieß so hart, so weit in sie, wie er nur konnte. Sie war überall um ihn, hob und senkte sich, als würde sie auf den Wellen ans Ufer reiten, warf sich gegen ihn, um gleichzeitig nach unten zu schieben, nach unten zu fließen, an jenen Ort zu eilen, an dem sie miteinander verbunden waren. Ihre Brustwarzen stellten sich auf. Ihr Unterleib zog sich zusammen.
    Fast am Ziel, fast …
    Seine Finger krallten sich in ihr Fleisch. »
Schau
mich an.«
    Doch sie war schon
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