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Weinwissen für Angeber

Weinwissen für Angeber

Titel: Weinwissen für Angeber
Autoren: Carsten Sebastian Henn
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Hagebuttenteebeuteltunker (auf einer Stufe mit dem schon legendären „Warmduscher" zu sehen). Dafür müssten Sie entsprechende Bücher konsultieren und sich durchtrinken. Das kostet Zeit und Geld. Lassen Sie es also lieber bleiben. Die Zeit haben Sie nicht, schließlich müssen Sie über Wein reden.

      
    Tequila
    Okay. Den folgenden Teil sollten Sie nur lesen, wenn Sie wirklich interessiert sind. Sie fragen sich natürlich, warum Sie interessiert sein sollten. Lesen kostet schließlich Zeit und ist schlecht für die Augen. Die entscheidende Information zu Tequila ist: Er wird immer seltener und teurer werden. Also machen Sie sich jetzt den Keller voll. Warum wird dies geschehen? Weil es nicht genug der blauen „Agave Tequilana Weber "-Pflanzen gibt, aus denen er hergestellt wird. Jetzt sagen Sie: einfach neue pflanzen! So einfach ist das aber nicht. Tequila darf nur in Mexiko in fünf dafür ausgewiesenen Regionen produziert werden. Alle anderen Agaven-Destillate müssen sich Mezcal nennen. Sie trinken so was nicht - schließlich ist es nicht das Original -, sondern stattdessen lieber die außergewöhnliche Agaven-Spezialität „Sotol". Die wird aus einer Wild-Agavenart der Chihuahua-Wüste hergestellt. Und wenn Sie „normalen" Tequila kaufen, dann zumindest „Reposados" oder noch besser „Anejos", die länger lagerten. Zurück zur Blauen Agave, die benötigt acht bis zwölf Jahre zur Reife, dann wird sie ausgegraben, das bis zu 90 Kilo schwere Herz geschnitten und bis zu 36 Stunden in Öfen gegart. So kommt der Saft raus, der dann vergoren und zweimal destilliert wird. Sie trinken natürlich nur Flaschen mit Aufdruck „100%- Agave-Tequila”, denn nur diese Tequilas werden ausschließlich aus Agavensaft und natürlicher Gärhefe hergestellt. Alles andere ist gemixt. Also ein Cocktail.

      
    Wasser
    Aus Wasser machen manche eine Wissenschaft. Mittlerweile gibt es sogar Wasser-Führer, in denen verschiedene Qualitäten besprochen und bewertet werden. Gemunkelt wird auch von Wasser-Bars in den großen Metropolen unseres Planeten (wahrscheinlich direkt neben den Sauerstoffbars...). Trinken Sie stets stilles Wasser zum Wein - aber nur zum Neutralisieren! Mal ehrlich, Wasser schmeckt nach nichts, maximal, wenn man Glück hat, vielleicht nach Wasser, aber sonst nichts. Deshalb befassen Sie sich ja auch mit Wein.

      
    Weinschorle
    Niemals. Ein bisschen schwanger geht nicht. Dann lieber Wasser.

      
    Whisky
    Das ist ein Getränk, über das sich hervorragend reden lässt, auch wenn es eigentlich nur destilliertes, profanes Bier ist. Der Vorteil des Whiskys: Er hat einen guten Ruf, ist teuer und seine Welt ist sehr übersichtlich. Ernsthaft reden muss man nur über schottischen Whisky (vergessen Sie Bourbon, das ist Mais-Quatsch), dann gilt es sich einige Namen der besten Produzenten zu merken (The Macallan, Highland Park, Laga- vulin, Ardbeg, Springbank) und schon ist man da. Um es sich noch einfacher zu machen, sprechen Sie stets von einer Vorliebe für Islay- Whisky (ausgesprochen I-la). Diese stammen alle von der gleichnamigen Hebriden-Insel und sind für ihren torfigen, rauchigen Charakter bekannt. Der normale Whiskytrinker weiß sie erst nach Jahren zu würdigen. An dem Punkt sind Sie natürlich schon längst angekommen! Wenn Sie ein zweites Standbein suchen, hier haben Sie es gefunden!

      
    Whiskey
    Kommt aus Irland oder den USA oder sonst woher. Existiert also eigentlich gar nicht.
      
    Wodka
    Wenn Sie blind werden möchten, nur zu. Wenn Sie angeben wollen: Bitte weitergehen.

Vermeintlich 
unnötiges Wissen

       
    Der erste Winzer
    …war Noah. Da hätten Sie jetzt aber auch selbst drauf kommen können. Nachdem er zwei von jeder Art auf seiner Arche trocken gehalten und wieder an Land zurückbefördert hatte, fing er sofort an, Wein zu pflanzen. Dem Weinkonsum sprach er der Bibel nach auch ausgiebig zu. Hatte halt noch nichts von den Todsünden gehört.

      
    Der älteste Wein der Welt
    … lagert in Deutschland! Genauer gesagt in der Pfalz, noch genauer im Weingut Dr. Bassermann-Jordan. Trinken sollten Sie ihn aber nicht mehr. Er soll aus dem Jahr 100 n. Chr. stammen. Die kleine Phiole mit dunklem (trockenem) Weinrest unter einer Harzschicht stammt aus einem bayrischen Kindergrab. Der Wein hat sich besser gehalten als die Leiche. Was sagt uns das?

      
    Die erste Trockenbeerenauslese
    … sollten Sie niemals erwähnen. Trockenbeerenauslesen, das sind die Spitzen des deutschen Weinbaus,
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