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Weine nicht, Prinzessin

Weine nicht, Prinzessin

Titel: Weine nicht, Prinzessin
Autoren: Carolin Philipps
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klang genervt. »Glaub mir, wenn ich eine Chance sähe, müsste ich dich nicht bitten, mir zu helfen.«
    »Tut mir leid, Henk.« Lara streichelte seine Hand. Wenn er böse mit ihr war, wurde ihr jedes Mal ganz übel. »Bitte sei mir nicht böse! Ich will dir doch nur helfen!«
    »Ich werde alles verlieren. Meine Wohnung, mein Auto, meinen Job, verstehst du? Ich brauche mein Auto für meinen Job.«
    Lara nickte, obwohl sie es ganz und gar nicht verstand. Henk hatte ihr nie gesagt, was genau er machte. Aber das war ja auch nicht wichtig. Wichtig war nur, dass Henk in Not war und sie helfen konnte.
    »Was kann ich tun?«
    »Ich hatte mir Geld geliehen, um erst mal über die Runden zu kommen. Von Freunden. Aber die wollen nun ihr Geld sofort zurück. Fünftausend Euro.«
    Lara holte tief Luft vor Entsetzen. Fünftausend Euro Schulden!
    »Einer dieser Freunde, dem ich am meisten schulde, besitzt eine Bar und da könnte ich die Schulden abarbeiten.«
    »Geht das denn so schnell?«
    Henk schüttelte traurig den Kopf. »Die nächsten Monate werde ich wohl keine Zeit für uns haben.«
    Lara überlegte fieberhaft. »Könnte ich nicht auch da arbeiten? Dann schaffen wir das in der Hälfte der Zeit.«
    Ein strahlendes Lächeln ging über Henks Gesicht. »Für die Arbeit in der Bar bist du zu jung. Das gibt Ärger mit der Polizei. Aber du könntest ab und zu auf seinen Privatfeten arbeiten. Natürlich nur, wenn du auch wirklich möchtest. Niemand soll sagen, dass ich dich zu etwas zwinge.«
    Zwingen? Er muss sie zu gar nichts zwingen! Alles würde sie für ihn tun, nur damit er sie weiter so anlächelte. »Klar doch! Mach ich!« Sie hatte schon öfter im Pfannkuchenhaus gekellnert.
    »Es ist ja nur für ein paar Wochen. Nur so lange, bis wir das Geld abbezahlt haben.«
    »Wir« hatte er gesagt. Lara lehnte sich zurück und lächelte glücklich. »Wir«, das waren Lara und Henk.
    Henk fuhr direkt zur Bar seines Freundes, um Lara vorzustellen. Sie lag am Rande der Stadt in einer Gegend, wo Lara noch nie gewesen war.
    Ein wenig ängstlich drückte sie sich an Henk, als sie gemeinsam durch die Tür ins Innere gingen.
    Es dauerte einige Sekunden, bis sich Laras Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nur wenige Männer saßen an der Bar. Sie drehten sich um und betrachteten Lara. Die Blicke waren ihr unangenehm und sie schämte sich ein wenig.
    Zu ihrem roten Lederrock trug sie das neue T-Shirt, das Henk ihr gekauft hatte. Es war sehr teuer gewesen, obwohl es kaum Stoff hatte, und der war auch noch so gut wie durchsichtig.
    Sie sah, wie sich die Blicke an ihren Brüsten festsaugten, die Erinnerung an das verhasste Brennen zwischen den Beinen kroch in ihr hoch.
    Unwillkürlich streckte sie ihre schweißnasse Hand nach Henk aus, als sie begriff, welche Arbeit in der Bar auf sie wartete.
    Das Brennen wurde immer schlimmer, ihre Knie zitterten.
    Henk zog sie an sich und flüsterte ihr ins Ohr. »Denk daran, für wen du es tust! In ein paar Wochen bin ich die Schulden los und dann gibt es nur noch dich und mich. Gib dir Mühe!«
    Ein Mann kam auf sie zu, er hätte ihr Großvater sein können. Er lachte sie an und gab ihr einen Klaps auf den Po. »Na, das ist ja endlich mal ein appetitlicher Leckerbissen.«
    Er drückte Henk einen Geldschein in die Hand und nahm Laras Hand. Er zog sie die Treppe hinauf, Lara schaute sich Hilfe suchend zu Henk um, aber der unterhielt sich lachend mit einer der anderen Frauen an der Bar.
    Vom oberen Flur gingen viele Türen ab. Der alte Mann zog sie in eines dieser Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er setzte sich aufs Bett.
    »Zieh dich aus!«, sagte er.
    Lara streifte ihr T-Shirt ab, dann ihren Rock, ihren Slip und den BH, bis sie nackt vor ihm stand.
    »Komm näher!«, sagte er.
    Dann stand Lara nackt vor ihm und schloss ganz fest die Augen, als er anfing, sie von oben bis unten zu begrapschen.
    »Nun leg dich aufs Bett!«
    Lara öffnete die Augen nur für den kurzen Moment, den sie brauchte, um das Bett zu finden. Dann schloss sie sie wieder.
    Sobald der Mann sich auf sie legte, wurde ihr Körper zu Eis. Es fing in den Zehenspitzen an und dann wanderte die Kälte in Windeseile ihre Füße entlang, über ihren Bauch in den Kopf hinein und verwandelte alles zu tiefblauem, kristallklarem Eis. Sie spürte nichts mehr, nicht einmal die Kälte.
    Lara blieb bewegungslos liegen, auch als der Mann längst gegangen war. Sie fürchtete sich vor dem Aufwachen, wenn die Eiseskälte ihren Körper verlassen, aus
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