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Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis )

Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis )

Titel: Weihnachtsmord auf Sandhamn ( 2 Kurzkrimis )
Autoren: Viveca Sten
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Schuss zusammen, der den Teilnehmern das Startsignal gab.
    Die Emerald Gin überquerte die Startlinie als erstes Boot ihrer Klasse.

Kapitel 2
    Kapitel 2
    »Was machen die denn nur?«, rief Kriminalkommissar Thomas Andreasson aus.
    Er stand zusammen mit Peter Lagerlöf, seinem besten Freund bei der Wasserschutzpolizei, an Deck eines der schnellsten Schiffe der Polizeiflotte, einem Kampfboot 90 mit fast sechzehn Metern Länge und einer Höchstgeschwindigkeit von vierzig Knoten.
    Thomas hatte dieses Boot selbst befehligt, als er noch bei der Wasserschutzpolizei war. Aber jetzt war Peter der Schiffsführer, denn Thomas hatte sich vor einigen Jahren zur Kriminalabteilung der Polizeistation Nacka versetzen lassen.
    Als Peter ihn gefragt hatte, ob er mitkommen und sich vom Boot aus den Start der Regatta anschauen wolle, hatte er keine Sekunde gezögert. Einen Tag auf dem Wasser ließ man sich nicht entgehen. Schon gar nicht, wenn es um die größte Hochseeregatta Nordeuropas ging.
    Jetzt bemerkte sein geschultes Auge, dass drüben an der Startlinie etwas vorgefallen war. Eine herrliche Swan 601, die als Erste ihrer Bootsklasse vom Start weggekommen war, fiel plötzlich zurück und brach seitlich aus dem Feld der Konkurrenten aus. Ein sehr merkwürdiges Manöver, da sie für den Weg nach Gotland schnurgerade Kurs auf Almagrundet hätte nehmen müssen.
    »Gib mir mal das Fernglas«, bat Thomas und streckte die Hand danach aus. Er hob den schwarzen Zeiss-Feldstecher an die Augen und richtete sich zu seiner ganzen Größe von eins vierundneunzig auf, um besser sehen zu können.
    Die Swan war gleich hinter der Startlinie hart am Wind gewesen. Sie hätte inzwischen mehrere Hundert Meter weiter vorn sein müssen, aber stattdessen war sie ans Ende des Teilnehmerfeldes zurückgefallen, während die anderen Boote kräftig Fahrt aufgenommen hatten.
    Einer von der Crew stand auf dem Vordeck und winkte mit beiden Armen hoch über dem Kopf.
    Ein klassisches Notsignal auf dem Meer.
    Durch das Fernglas sah Thomas die Verzweiflung im Gesicht des Mannes. Sofort hatte er ein ungutes Gefühl. An Bord musste etwas passiert sein, etwas Ernstes.
    »Kannst du was sehen?«, fragte Peter und blinzelte in das grelle Licht.
    »Offenbar ist im Cockpit was nicht in Ordnung. Um das Ruder herum stehen mehrere Leute.« Thomas drehte an der Einstellung des Fernglases, um ein schärferes Bild zu bekommen. »Sieht aus«, sagte er langsam, »als ob da ein Mann zusammengebrochen ist, er liegt auf den Planken und bewegt sich nicht. Ist aber schwer zu sagen, ich kann nicht viel erkennen.«
    Peter wandte sich rasch an den Polizisten, der am Steuer stand. »Fahr mal rüber zu der Swan.«
    Der Kollege warf das Steuerrad herum und gab Gas.
    »Jemand hat den Skipper niedergeschossen!«, schrie der junge Mann auf dem Vordeck, als sie näher kamen. Er gestikulierte wild mit den Armen. »Verdammte Scheiße, irgendein Verrückter schießt auf uns!«
    Er verstummte abrupt, als wäre ihm plötzlich bewusst geworden, dass noch weitere Schüsse folgen könnten. Erschrocken ging er in die Hocke und presste sich eng an den Mast. In seinen aufgerissenen Augen stand Angst und Verwirrung.
    Thomas ließ den Blick übers Wasser schweifen, ohne genau zu wissen, wonach er eigentlich suchte. In dem Gedränge der Boote war es unmöglich, etwas Bedrohliches auszumachen.
    Die große Menge der Zuschauer schien noch gar nicht mitbekommen zu haben, dass etwas passiert war. Die meisten waren damit beschäftigt, die Rennsegler zu beobachten, die inzwischen volle Fahrt aufgenommen hatten. Sonnenreflexe tanzten auf dem Wasser, und hinter ihnen türmte sich das riesige Startschiff auf. In der Ferne waren die Umrisse von Sandhamn und vom Leuchtturm Korsö zu sehen.
    Thomas erkannte den Ernst der Lage sofort.
    Vor seinen Augen war ein Mord begangen worden. Und vor den Augen Hunderter Zuschauer und Regattasegler. Während einer der wichtigsten Wettkampfveranstaltungen des Segelsports.
    Das hier würde einen Medienaufruhr ohnegleichen geben.
    Eine große Motorjacht, eine Storebro 500, näherte sich ihnen. Sie war fast siebzehn Meter lang und hatte mehrere Decks. Das fein polierte Mahagoniholz glänzte. Gekrönt wurde sie von einer ausladenden Flybridge, einem offenen Aussichtsdeck mit Kommandostand, von dem aus das Schiff gesteuert werden konnte.
    Im grellen Sonnenlicht erkannte Thomas eine Gruppe von Männern und Frauen, die auf ihn hinunterblickten.
    Ein Mann in mittleren Jahren mit
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