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Weibliche Lust ohne Tabus

Weibliche Lust ohne Tabus

Titel: Weibliche Lust ohne Tabus
Autoren: Verena Dr Med Breitenbach
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Gewebsanteilen) und mehrkammerige Zystadenome (gutartige Tumore mit starkem Wachstumspotential) werden stets vorsorglich entfernt, damit sie nicht entarten können. Das geschieht heute in der Regel per Bauchspiegelung. Bei den meisten Eierstockzysten handelt es sich allerdings um harmlose, sogenannte »funktionelle Zysten«, die durch Hormonschwankungen entstehen.
    Endometriose? Was ist das eigentlich? Laut der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. ist es eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen von Frauen, die aber immer noch zu wenig Beachtung findet. Dabei handelt es sich um meist gutartige Wucherungen des Gewebes der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die sich aber auch außerhalb der Gebärmutterschleimhaut, zum Beispiel in der Muskulatur, an den Eierstöcken und den Eileitern, im Darm, an benachbarten Organen wie der Blase, am Bauchfell oder im Beckenraum ansiedeln können. In seltenen Fällen sind auch andere Organe und Körperregionen betroffen, wie beispielsweise die Lunge, die Gelenke oder das Gehirn. Prinzipiell können solche Endometriosen – ausgehend von der Gebärmutterschleimhaut – an jede Stelle des Körpers versprengt werden wie die Ladung einer Schrotflinte.
    In den meisten Fällen werden diese Endometriosenherde – egal ob versprengt oder nicht – von den Hormonen des Monatszyklus beeinflusst. So können die Herde zyklisch wachsen und bluten. Damit verbunden sind oft krampfartige Schmerzen im Unterleibsbereich sowie chronische Bauch- und auch Rückenschmerzen. Die Folge davon sind Entzündungsreaktionen, die Bildung von Zysten und die Entstehung von Vernarbungen und Verwachsungen. Der Krankheitsverlauf ist von Fall zu Fall verschieden. Dabei stehen die Beschwerden nicht immer im direkten Verhältnis zum Grad der Ausbreitung der Endometriose.
    Je nach Ausprägung und Lokalisation gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten. Auch das Alter der Patientin und ein eventuell bestehender Kinderwunsch spielen dabei eine Rolle. Bei einem Teil der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, steckt eine Endometriose dahinter. Wegen des oft diffusen Krankheitsbildes sind auch die Behandlungsmöglichkeiten breit gefächert. Zur Auswahl steht der Einsatz von Medikamenten (vor allem gegen die Schmerzen, allerdings ohne ursächliche Wirkung), Hormontherapien mit der Pille, mit Gestagenen, Danazol und GnRH-Analoga (versetzt den weiblichen Körper in einen Zustand wie in der Menopause) und falls notwendig auch ein operativer Eingriff mit elektrischem Strom, Laser oder Skalpell (meistens endoskopisch). Alle diese Therapiemöglichkeiten sind – je nach Fall – untereinander individuell kombinierbar.
    Aber generell gilt: Je früher behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf Beschwerdefreiheit und Heilung. Da Endometriose eine sehr komplexe Erkrankung ist, können die Symp-tome und Folgen sehr vielfältig sein. Ab Eintritt der Regelblutung bis zu den Wechseljahren, aber auch noch danach, können Frauen von der Krankheit betroffen sein. Nach Schätzungen leiden etwa 7 bis 15 % aller Frauen im geschlechtsreifen Alter an Endometriose. Das sind in Deutschland etwa 2 bis 6 Mio. Frauen. Mehr als 30.000 Frauen erkranken jährlich daran. Leider wird die Endometriose immer noch viel zu wenig beachtet, und es vergehen vom Auftreten der ersten Symptome bis zur Diagnosestellung im Durchschnitt 6 Jahre. Lebensgefährlich sind diese Wucherungen aber meist ebenso wenig wie Zysten oder Myome.
    Viele haben Angst vor der regelmäßigen Routineuntersuchung beim Gynäkologen, weil sie sich vor unliebsamen »Entdeckungen« fürchten. Zu wissen, dass viele Frauen an ähnlichen Symp-tomen leiden und der Körper auch mit unerwünschten Infektionen und Wucherungen aufwarten kann, ohne dabei grundsätzlich etwas Böses im Schilde führen zu müssen, kann vielleicht dazu beitragen, einige Hemmschwellen zu beseitigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei ein Krebsgeschwür oder ein HI-Virus entdeckt wird, ist denkbar gering. Und selbst wenn: Je früher man solchen Unholden auf die Spur kommt, desto besser. Die medizinischen Möglichkeiten sind inzwischen so vielfältig, dass selbst Gebärmutterhalskrebs oder AIDS nicht mehr zum Tod führen müssen. In den meisten Fällen sind es jedoch eher harmlose Unruhestifter, die Schmerzen verursachen und einem die Lust verleiden, denen man aber medizinisch oft ganz einfach das Handwerk legen kann.
    Und noch ein Tipp: Lassen Sie sich von Ihrem Gynäkologen – sosehr Sie ihm oder
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