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Weck mich am Arsch!

Weck mich am Arsch!

Titel: Weck mich am Arsch!
Autoren: Ralf Prestenbach
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viel zu negativ. Es ist nicht der Morgen, der einen Langschläfer aus der Fassung bringt, es ist der frühe Morgen, die Zeitspanne, nachdem der Schlaf auf unnatürliche Weise durch das Folterinstrument Wecker abrupt beendet wurde. Und bezüglich des »wenigen Sprechens« gilt: Natürlich ist ein Langschläfer morgens kein munter vor sich hin plappernder Papagei. Wie denn auch? Reden ist am frühen Morgen mit einer so wahnsinnigen Anstrengung verbunden, dass man es auf das absolut Notwendigste beschränken sollte. Doch die größte Frechheit an dieser Definition ist die Formulierung »der morgens nach dem Aufstehen oft schlechte Laune hat«. Verdammt noch mal, das ist keine schlechte Laune! Ein zu früh geweckter Langschläfer stirbt morgens tausend Tode. Und bei allem Leiden soll man dann auch noch fröhlich sein? Niemand erzählt mit 40 Grad Fieber Witze oder tanzt mit frisch amputiertem Bein durch die Disko. Würde man ihm deshalb vorwerfen, er wäre »schlecht gelaunt«?
    All denjenigen, die schon früh am Morgen fröhlich aus dem Bett hüpfen können, würde ich gern folgende Zeilen ein für allemal ins Poesiealbum schreiben:
    Freut euch über eure eigene Vitalität und spart euch eure abfälligen Bemerkungen über Menschen, die morgens nicht so leicht aus den Federn kommen!
    Jemandem vorzuwerfen, er wäre ein »Morgenmuffel«, ist genauso unverschämt, wie einem alten Menschen auf seinem Sterbebett zu sagen: »Jetzt jammere mal nicht so und sprich ein bisschen deutlicher!

Der frühe Morgen ist mir Latte – von Dingen, die nicht nur geschrieben stehen
    Kein Zweifel: 20 Zentimeter können unterschiedlich interpretiert werden, gerade wenn es sich um die Länge männlichen Stolzes handelt. Denn wo genau beginnt man zu messen? Wird die Vorhaut mitgemessen? In welchem Zustand misst man? Erigiert? Halb erigiert? Schlaff? All das mögen Frauen bitte bedenken, wenn sie bezüglich der 20 Zentimeter ihres Sexpartners ihre Zweifel haben. Es muss sich nicht immer um typisch männliche Übertreibung handeln.
    Anders verhält es sich allerdings mit dem Phänomen, das landläufig als »Morgenlatte« bezeichnet wird. Hier handelt es sich fast immer um maßlose Übertreibung, denn was manche Männer morgens voller Stolz vor sich her tragen, hat mit Potenz nichts zu tun. Die wahre Ursache eines morgendlich erigierten Penis liegt woanders. Hier die zwei populärsten Erklärungsansätze:
    1. Während der REM (Traum-)Phase, beschleunigen sich Puls und Atmung. Die Durchblutung des gesamten Körpers steigt und das kann automatisch zu einer Erektion führen, selbst wenn man von Schmetterlingen, Briketts oder Pfannkuchen träumt. Die starke nächtliche Durchblutung während der REM -Phase sorgt zum einen für besagte Erektion, hält zum anderen aber auch die Atemwege während des Schlafs frei. Funktioniert die Durchblutung nur mangelhaft, schnarcht der Mensch und die Durchblutung der Geschlechtsorgane bleibt aus. Diesen Zusammenhang erforschte der Kasseler Professor Martin Konermann. In einem Interview erklärte er die Ursachen des Phänomens »Morgenlatte« folgendermaßen: »Das ist einfach eine regelmäßige Durchblutung, die der Körper braucht. So wie ein Fahrzeug regelmäßige Bremsversuche braucht«. Nicht jeder Mensch sei jeden Tag sexuell aktiv. »Also reagiert der Körper, indem er selbst alle Funktionen überprüft.«
    2. Die Morgenlatte ist ein simpler Mechanismus, bei dem die Prostata auf die Harnbalse drückt und dadurch verhindert, dass der männliche Homo Sapiens nächtens wieder zum kleinen Jungen wird und ins Bett pieselt.
    Was also auch immer den morgendlichen Fahnenmast verur sacht, es gibt keinen Anlass, sich irgendetwas darauf einzubilden. Vor allem aber ist eine Morgenlatte bestimmt kein Grund, einen anderen Menschen zu wecken, das sei an dieser Stelle allen testosterongesteuerten Geschlechtsgenossen deutlich ins Gesicht gesagt. Nichts, aber auch rein gar nichts, rechtfertigt das Wecken eines anderen Menschen. Auch nicht die Leidenschaft.
    Doch zurück zur Latte. Die meisten männlichen Leser dürften wissen, was der Volksmund meint, wenn er sagt: »Hart ist der Zahn der Bisamratte, doch härter ist die Morgenlatte.« Richtig hart ist der morgendliche Schwellkörper für die Jungs, die sich von ihrer Sexpartnerin einen cb3000,
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