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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier
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ich. Komm ruhig mit, Wasse r speier. Vielleicht nehme ich deine Hilfe ja doch noch an, nachdem ich Kichererbsen gegessen habe.« Sie marschierte den Weg entlang in Richtung Zugbrücke.
    Gary folgte ihr achselzuckend. Er hoffte, daß ihm noch irgen d eine Möglichkeit einfiel, wie er den Graben überqueren konnte, denn er mochte es nicht besonders, aufzugeben. Außerdem war er nicht allzu sehr darauf erpicht, den großen Graben überqueren zu müssen, den man die Spalte nannte, um mit leeren Händen von seinem Ausflug zurückzukehren.
    Hannah erblickte die Zugbrücke. Dort standen immer noch Frank und Kurt.
    »Schau mal!« rief Kurt. »Eine Torte!«
    »Die Schnalle sieht ja echt ätzend aus«, meinte Frank unverho h len. »Ein albernes Militärkostüm, einen klobigen Stock in der Hand, und ihr Haar – wie ein zerfetzter Mop.«
    »Da haben wir ja ein echt hübsches Pärchen typischer Macker!« rief Hannah. »Gut, daß ich ohnehin schon wütend war.« Sie schritt vorwärts, wobei sie heftig ihren Stock schwenkte. »Von Witzfig u ren habe ich mir noch nie etwas bieten lassen.«
    »Na, was ist los, Süße?« fragte Kurt sexistisch.
    »Stellst uns ja glatt vor Rätsel, Mäuschen«, meinte Frank. »Ich frage mich, ob du unter diesem Metallrock wohl auch ein Paar…«
    Da hatte Hannah sie endlich erreicht. Es gab zwei dumpfe Stöße und ein plötzliches Platschen, als würden Säcke voller Geröll in den Schlamm stürzen. Die ganze Sache dauerte kaum ein Auge n zucken lang, und als Gary damit fertig war, hielt Hannah Barbarin bereits auf das Beet mit den Kichererbsen zu, während die Zu g brücke stumm und leer dastand.
    Gary begriff, daß er da wohl gerade ein Hindernis aus dem Weg geräumt hatte, ohne es zu wollen. Hannah, die widerliche Männer nicht allzusehr mochte, hatte die Aufgabe erledigt, vor der Gary sich gedrückt hatte. Da schien es nur vernünftig, die Zugbrücke zu überqueren, solange sich die Gelegenheit dazu bot.
    Doch als Gary gerade darauf zusprang, erschien auch schon eine weitere Gestalt. Sie wirkte zwar menschlich, leuchtete aber leise vor sich hin. Und sie versperrte ihm den Weg. »Bist du etwa auch so eine Prüfung?« fragte Gary und blieb stehen.
    »Und ob ich das bin! Ich bin Fiera. Mein Talent ist die Beher r schung des Feuers.« Sie hob die Hände und warf einen Feuerball hin und her. »Wenn du vorbeizukommen versuchst, verbrenn’ ich dich.«
    »Feuer«, meinte Gary beeindruckt. »Ich bin noch nie jemandem begegnet, der so was konnte, ohne Salamander zu sein.«
    »Mein Bruder Fiero ist genauso heiß wie ich, und gemeinsam sind wir sogar noch viel heißer«, antwortete sie stolz. »Wir sind Xanths heißeste Nummer.«
    Feuer konnte Garys Leib zwar ebensowenig anhaben wie Do r nen oder Zähne, aber er verspürte keine Lust, eine so hübsche Menschenfrau wie Fiera in den Schlamm zu schmeißen, und so wich er lieber erst einmal wieder zurück.
    Diesmal entdeckte er einen Weg, der den Graben in entgegeng e setzter Richtung umrundete. Er führte ihn schon bald in einen kleinen Kreis aus glasigem Gestein. In der Mitte des Kreises lag eine große Feder. Gary hob sie auf, um nicht daraufzutreten; denn es war ein recht hübsches Exemplar. Doch nun wußte er nicht so recht, was er damit anfangen sollte. Die Feder könnte ja wieder auf den Weg zurückgeweht werden, und dann würde vielleicht ein anderer darauftreten. Also steckte er sie in die Steinwolle zwischen seinen Hörnern, um sie dort in Sicherheit zu bringen. Sollte er jemandem begegnen, der etwas für hübsche Federn übrig hatte, könnte er sie ihm ja schenken.
    Da bemerkte Gary, daß einer der glasigen Steine aus dem Kreis gefallen war, vielleicht vom Winde verweht. Gary versuchte, ihn mit den Pranken wieder zurückzubewegen, doch plötzlich spritzte der Stein mit irgend etwas um sich. Verblüfft sprang Gary zurück – worauf der Stein zusammensackte und sich auf den Boden e r goß. Der Stein war in Wahrheit ein Wasserbehälter!
    Gary durfte nicht untätig zusehen, wie der Behälter sich leerte. Schließlich herrschte Dürre in Xanth, und Wasser war kostbar. Also kehrte Gary zurück und versuchte, mit seinen Pranken die ursprüngliche Gestalt des Behälters wiederherzustellen, doch der verlor immer noch platschend sein Wasser. Die Seitenwände w a ren nachgiebig, und das Oberteil wies ein Loch auf; deshalb sackte der Behälter so schnell in sich zusammen und gab dabei Wasser von sich. Wahrscheinlich war es Garys Schuld – er mußte den B e
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