Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust

Titel: Was siehst du wenn du aus dem Fenster schaust
Autoren: Beatrix Schnippenkoetter
Vom Netzwerk:
Erlebnispark verloren und erst wieder gefunden, als er ausgerufen wurde.
     
    Was machst du, wenn keiner mit dir spielt? Ich setze mich auf die Schaukel und frage mich, was los ist.
     
    Was haben dir deine Eltern aus der Zeit erzählt, als du ein Baby warst? Dass ich süß und dick war.
     
    Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meinem Freund Elias, weil er behauptete, dass eine Fliege genauso viel wert sei wie eine Kuh, und das finde ich nicht. Aber da hat jeder seine eigene Meinung.
     
    Wen hast du einmal getröstet? Papa, als er krank war. Da hab ich mich zu ihm gelegt und gesagt, dass alles wieder gut wird.
     
    Was magst du gar nicht? Meine Schrift, die ist doof und hässlich.
     
    In wen würdest du dich gerne für einen Tag verwandeln? In meine beiden Opas. Die sind irgendwie so anders, |29| ruhig und gelassen, bescheiden, haben Zeit. Sie sehen aus, als ob ihnen alles leichtfallen würde.
     
    Welche Frage würdest du Gott stellen? Wie lange ich noch lebe. Ich möchte 85 Jahre alt werden.
     
    Wovor fürchtest du dich? Vor Schlangen. Aber ich habe keine Angst vor Spinnen und Ratten.
     
    Was macht dich glücklich? Papa froh zu sehen. Wenn er gute Laune hat, ist das total schön.

Was macht eine Pflegefamilie?
    Die Trennung der Eltern ist der häufigste Grund, warum Familien auseinanderbrechen. Es kann aber auch andere Gründe dafür geben, zum Beispiel wenn das Jugendamt entscheidet, dass es für die Kinder besser ist, in einer anderen Familie aufzuwachsen. Es gibt Situationen, da können Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern, zum Beispiel, wenn sie Schulden haben und ihre Wohnung verlieren oder wenn sie längere Zeit schwer krank sind und selbst Hilfe brauchen.
    Das Jugendamt kann dann entscheiden, ob die Kinder vorübergehend in einer anderen Familie leben, bis die Eltern sich wieder richtig um sie kümmern können. Das kommt häufiger vor, als man vielleicht denkt: In Deutschland leben ungefähr 50   000 Kinder in Pflegefamilien.
    Die Trennung von Eltern und Kindern fällt allen Betroffenen meistens sehr schwer. Die Kinder müssen sich in eine neue Familie einleben, sich an neue Pflegeeltern und vielleicht auch an neue Geschwister gewöhnen. Besonders wenn Kinder noch klein sind, können sie oft kaum verstehen, was mit ihnen passiert. und fühlen sich erst einmal verloren und im Stich gelassen. Aber mit der Zeit können sich viele recht gut an ihr neues Zuhause gewöhnen und Vertrauen zu ihrer Pflegefamilie entwickeln. Oft dürfen die Eltern ihre Kinder auch in der neuen Familie besuchen oder die Kinder besuchen ihre Eltern, wenn es möglich ist.
     
    Jenni aus dem nächsten Fragebogen war erst ein paar Wochen alt, als sie erstmals in ihre Pflegefamilie kam, weil ihre Mutter krank war und sie nicht versorgen konnte. Seit sie eineinhalb Jahre alt ist, lebt sie ganz bei ihren Pflegeeltern. Dort hat sie auch Geschwister: Alexander (12), der auch ein Pflegekind ist, und Tina (24), die leibliche Tochter ihrer Pflegeeltern, die nicht mehr zu Hause wohnt. Jenni sieht ihre eigene Mutter alle vierzehn Tage. Sie würde gerne bei ihr leben, aber sie fühlt sich bei ihren Pflegeeltern sehr wohl und sagt auch Mama und Papa zu ihnen.

    |30| Jenni, 9 Jahre
    Vater aus Ghana, Mutter aus Deutschland
     
    Wünscht sich, dass ihre leiblichen Eltern sich besser verstehen
     
     
    Was siehst du, wenn du aus deinem Fenster schaust? Das große rotbraune Haus gegenüber, in dem eine alte Frau wohnt. Und ihren schönen Garten, in dem eine Tanne steht, die aussieht wie ein Rentier.
     
    Wo ist dein Lieblingsplatz? Auf meinem Hochbett und auf einem Pferd.
     
    Was möchtest du in den Ferien am liebsten machen? Reiten und mit meinen Freundinnen spielen.
     
    Was würdest du gerne an dir ändern? Dass ich nicht mehr so viele Süßigkeiten esse.
     
    Was würdest du gerne an deinen Eltern ändern? An meinen leiblichen Eltern, dass sie sich besser verstehen. An meinen Pflegeeltern, dass Papa nicht so streng ist. Aber wir sind auch ganz schön frech, mein Bruder Alex und ich. Wir streiten uns manchmal wie unsere zwei kleinen Vögel, die streiten auch.
     
    Was würdest du gerne im Handumdrehen lernen? Singen und Tanzen – kann ich zwar schon, aber ich will noch besser werden.
     
    Was würdest du gerne erfinden? Einen Mutmacher und einen Angstwegblaser.
     

    Mit wem hast du dich zuletzt gestritten? Mit meinem Bruder darüber, wer als Erster ins Bad darf. Es war ein ungerades Datum, und an den Tagen darf ich zuerst ins Bad.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher