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Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss

Titel: Was Ihr Chef Nicht Wissen Muss
Autoren: Ralf Hoeller
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Antwort aus dem Bauch heraus. Schnell ist ein böses Wort herausgerutscht, und der Schaden lässt sich womöglich nie mehr reparieren. Gehen Sie in solchen Situationen lieber taktisch vor.
Spielen Sie auf Zeit
    Vermutlich wird Sie eine aggressiv vorgebrachte, in Ihren Augen durch nichts gerechtfertigte Kritik ähnlich unvorbereitet treffen wie den ersten Indianer der Anblick des Kolumbus. Geben Sie ruhig zu, dass Sie mit einer solchen Attacke nicht gerechnet haben.
Sagen Sie dem Angreifer: «Ich fühle mich im Augenblick völlig überrascht.» Oder: «Ich bin total perplex.»
Sammeln Sie sich kurz und fragen nach: «Bitte sagen Sie mir doch noch einmal genau, worum es geht.»
Dadurch geben Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, die Kritik zu überdenken. Er kann seinen Angriff relativieren, milder formulieren oder sogar den unfairen Vorwurf zurücknehmen.
Schweigen Sie ruhig einmal einige Sekunden. Ihr Gegenüber wird dann vielleicht nervös. Zumindest ist er eher bereit als vorher, Ihnen zuzuhören.
Ein weiteres Zeitpolster sichern Sie sich, wenn Sie sagen: «Bevorich Ihnen antworte, interessiert mich noch, wie Sie darauf kommen. Können Sie mir die Gründe nennen?»
Statt sich zu wehren − stimmen Sie zu!
    Wenn jemand Sie angreift, erwartet er, dass Sie sich wehren. Dies ist Ihr gutes Recht − doch es gibt noch eine bessere Taktik: diejenige der scheinbaren Zustimmung. Ihr Gegner wird verblüfft sein. Das verschafft Ihnen die nötige Ruhe, um angemessen zu reagieren:
Antworten Sie auf einen Vorwurf einfach mit einem knappen «Stimmt!». Das lässt Ihr Gegenüber garantiert erst einmal verstummen.
Mit einer solchen Erwiderung haben Sie sogleich noch einen zweiten Erfolg: Der Angreifer stellt alle weiteren Attacken ein.
Ihr dritter Vorteil ist ebenfalls nicht unerheblich, denn Sie gewinnen Zeit. Sie können sich überlegen, wie Sie weiter vorgehen wollen.
Anschließend können Sie Gegenmaßnahmen ergreifen. Bitten Sie die Person, die den Vorwurf geäußert hat, um Vorschläge, was Sie denn ihrer Meinung nach jetzt tun sollten.
Machen Sie anschließend ein großzügiges Friedensangebot. Indem Sie auf Ihr Gegenüber eingegangen sind, haben Sie ihm gezeigt, dass Sie ihn ernst nehmen. Jetzt kann er sein Gesicht wahren. Das wiederum stärkt Ihre Souveränität.
Wenn Sie vor anderen angegriffen werden
    Kritik, zumal unberechtigte, wird oft nur angebracht, um Sie zu verunsichern. Geben Sie grundsätzlich keinen Kommentar zu einer vor einer Gruppe vorgetragenen Attacke. Später sollten Sie den Heckenschützen aber stellen: «Habe ich da nicht einige Sticheleien herausgehört? Was wollten Sie denn damit sagen?» So können Sie das Problem ausfindig machen − und es vielleicht sogar aus der Welt schaffen.
    Falls Sie nicht so lange warten möchten, steht Ihnen ein andererWeg offen: ungerechtfertigte Kritik mit einer Gegenfrage zu beantworten. Damit machen Sie vor einer Gruppe deutlich, wer der Angreifer ist. Setzt dieser seine Attacken fort, blamiert er sich nur. Für Ihre Gegenfrage stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Auswahl:
Appell an die Fairness: «Halten Sie diese Bemerkung für besonders fair?»
Bitte um Präzision: «Würden Sie mir bitte erläutern, was genau Sie mit … meinen?»
In Relation setzen: «Was hat das mit … zu tun?»
Unschuld mimen: «Wie darf ich Ihre Kritik verstehen?»

    Schließlich bleibt Ihnen noch die Ironie: «Wer mir schmeichelt, ist mein Feind, wer mich tadelt, ist mein Lehrer» wussten schon die alten Chinesen. Diese Weisheit dürfen Sie ruhig einmal zweckentfremden.

Verlässlichkeit
    Verlassen kann man sich immer nur auf einen:
auf sich selbst.
    Meg Ryan, US-Schauspielerin
    Der britische Staatsmann Oliver Cromwell diktierte einmal seinem Sekretär zwei Briefe mit komplett gegensätzlichem Inhalt. Der Schreiber dachte, es handle sich um einen Irrtum, und machte seinen Vorgesetzten darauf aufmerksam. Cromwell antwortete leicht gereizt: «Ich weiß recht gut, was ich tue. Auf diese Weise können Sie nicht wissen, welchen Brief ich nun abschicke.» Ihr Chef ist vermutlich weniger misstrauisch als Oliver Cromwell. Ihrer Karriere kann es jedoch nicht schaden, wenn Sie ihm Ihre Verlässlichkeit beweisen und sein restloses Vertrauen besitzen.
Ihr guter Draht nach oben …
    Worte allein reichen nicht aus, um eine vertrauensvolle, harmonische Beziehung zu Ihrem Chef aufzubauen. Er muss Ihre Vorzüge und Qualitäten erkennen und sich auf Sie in jeder Situation verlassen können. Sie punkten
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