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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss
Autoren: Maxine Sullivan
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rauszukommen.“
    „Das ist lieb, danke. Aber lass dich bitte von mir nicht davon abhalten, zurück in die Stadt zu fahren, damit du arbeiten kannst. Ich kann Nicole und mich gut eine Woche lang selbst versorgen.“
    Seine Miene verdüsterte sich, und er wirkte wieder abweisend. „Adam kann sich eine Woche lang allein um alles kümmern.“ Er hielt inne und meinte dann: „Es tut mir auch mal ganz gut, rauszukommen.“
    Dieses Geständnis überraschte sie, und unwillkürlich spürte sie Mitgefühl für Dominic in sich aufsteigen. Er mochte so wirken, als ob ihn alles kalt ließe, aber sie war sich jetzt gar nicht mehr sicher, ob dem wirklich so war. Der Tod seines jüngeren Bruders musste für ihn ein schrecklicher Verlust gewesen sein.
    „Haben deine Eltern von sich hören lassen?“, fragte sie, um wenigstens irgendetwas zu sagen. Laura und Michael taten ihr so leid.
    „Nein, und das erwarte ich auch nicht. Ich möchte, dass sie alles um sich herum vergessen, solange sie beim Segeln sind.“
    „Ich bin froh, dass sie sich die Zeit dafür genommen haben“, antwortete Cassandra leise, worauf Dominic sie durchdringend ansah. Sie seufzte. Glaubte er denn wirklich, dass sie unfähig war, Mitgefühl zu empfinden?
    Sie setzten die Fahrt schweigend fort. Als sie auf die Fähre in Sorrento fuhren, wachte Nicole auf und begann zu weinen. Nachdem Cassandra die Windel gewechselt und ihr ein Fläschchen gegeben hatte, war das Kind so süß wie immer.
    Sie gingen an Deck und genossen die schöne Aussicht auf Port Phillip Bay, während sie nach Queenscliff übersetzten. Der Höhepunkt der Überfahrt waren jedoch die Delfine, die neben der Fähre herschwammen.
    Cassandra fühlte sich erfrischt, als sie wieder im Auto saßen. Auch Dominics Gesichtsausdruck kam ihr jetzt viel entspannter vor.
    Bald darauf fuhren sie die Great Ocean Road entlang. Es war eine atemberaubende Fahrt, auf der einen Seite lag die wilde Küste, auf der anderen das Buschland.
    Jedes Mal, wenn sie um eine Kurve bogen und sich ihnen ein neuer fantastischer Ausblick bot, konnte Cassandra nicht anders, als begeistert aufzuschreien.
    „Ich kann kaum glauben, dass du noch nie hier warst“, meinte Dominic und blickte sie kurz neugierig von der Seite an. Dann richtete er seinen Blick wieder auf die Straße.
    „Ich wünschte, ich würde es kennen. Es ist atemberaubend!“ Mehr konnte sie dazu nicht sagen.
    Sie hatte keine Ahnung, wie viel Dominic von ihrer Kindheit wusste, aber es war ihm anscheinend nicht bekannt, dass ihr Vater in einem Pflegeheim untergebracht war, sonst hätte er bestimmt etwas gesagt. Wenn Dominic irgendetwas verdächtig vorkommen würde, hätte er dies angesprochen, dessen war sie sich sicher.
    Und schließlich waren sie jetzt verheiratet, da konnte sie sich endlich ein bisschen entspannen. Sie hatte getan, was er gefordert hatte. Vermutlich wusste er gar nichts von dem Geld, das Liam ihr gegeben hatte, und er würde erst davon erfahren, nachdem sie ihn verlassen hatte.
    Abends gegen sieben Uhr fuhren sie durch Lorne, einen Badeort mit einem wunderschönen Strand und den dichten Wäldern von Otway Ranges im Hintergrund. Es war eine nette kleine Stadt und alles war für die Weihnachtszeit geschmückt. Cassandra hatte eigentlich keine Lust auf die Adventszeit oder gar darauf, Weihnachten zu feiern, aber Nicole zuliebe würde sie sich Mühe geben.
    „Wir können uns morgen im Städtchen umsehen“, meinte Dominic, während er langsamer fuhr und versuchte, die Schilder zu lesen.
    „Wonach suchst du?“
    „Ich weiß nicht mehr genau, welche Straße die richtige ist.“
    „Wir können doch anhalten und jemanden fragen.“
    „Das ist nicht nötig, ich werde sie schon finden.“
    Er fuhr weiter, und Cassandra schnaubte. „Was soll denn das jetzt?“
    „Typisch Mann! Lieber verfährst du dich, als dass du jemanden nach dem Weg fragst.“
    Amüsiert sah er sie an. „Warum fragen, wenn ich es auch selbst finden kann?“
    Kurz danach blinkte er nach rechts. „Jetzt habe ich es.“
    „Woher weißt du, dass das die richtige Straße ist?“
    „Ich weiß es einfach.“
    Cassandra verdrehte die Augen. Nein, sie würde jetzt nichts mehr sagen, bis sie angekommen waren.
    Nach ein paar Meilen bogen sie in eine gewundene Einfahrt. Hinter gewaltigen Gummibäumen lag das zweistöckige Häuschen versteckt. Er hatte es gefunden, als habe er ein Navi im Kopf.
    „Das war reines Glück“, scherzte sie.
    Sie hatte sich wohl geirrt, dieser Mann war
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