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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)
Autoren: Michelle Hodkin
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Menge Deppen hier, aber mit Sicherheit nicht auf Noah Shaw. Wenn ich raten müsste, würde ich auf Davis tippen.«
    Ich hob die Brauen.
    »Aiden Davis, Lacrosse-All-Star und Fan von ›Project Runway – Designer gesucht!‹. Er war vor Shaw mit Anna zusammen. Bis er, bildlich gesprochen, die Katze aus dem Sack gelassen hat, und jetzt sind sie ABF für immer und ewig.« Jamie klimperte mit den Wimpern. Ich fand ihn wunderbar.
    »Also, was hast du Anna getan?«, fragte er.
    Ich sah ihn mit gespieltem Entsetzen an. »Was ich ihr getan habe?«
    »Na ja, mit irgendwas hast du ihre Aufmerksamkeit erregt. Normalerweise würde sie gar keine Notiz von dir nehmen, aber wenn Shaw anfängt, um jemanden herumzuschnüffeln, fährt sie die Krallen aus«, sagte er und musterte mich eingehend, bevor er weitersprach. »Und das wird er. Schließlich hat er die begrenzten weiblichen Ressourcen der Schule bereits restlos erschöpft. Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Na, darüber braucht sie sich keine Gedanken machen.« Ich kramte meinen Stundenplan und meinen Übersichtsplan heraus und hielt nach dem Biologietrakt Ausschau.
    »Ich bin nicht interessiert daran, jemandem den Freund auszuspannen«, sagte ich. Oder überhaupt mit jemandem zu gehen, verkniff ich mir zu sagen, in Anbetracht der Tatsache, dass mein letzter Freund jetzt tot war.
    »Oh,sie sind nicht zusammen. Shaw hat sie letztes Jahr nach zwei Wochen fallen lassen. Ein Rekord für ihn. Hinterher war sie noch versessener auf ihn als vorher – genau wie alle anderen. ›Die Hölle selbst kann nicht wüten wie ein verschmähte Frau‹ und so weiter. Früher war Anna eine moderne Variante der Jungfrau Maria, aber seit der Sache mit Shaw könnte man einen Roman über die wilden Abenteuer ihrer Vagina schreiben. Sie hat mehr zu tun als Superman.«
    Ich schnaubte. Mit den Augen scannte ich die Gebäude vor mir ab. Keines von ihnen sah aus wie ein Nebentrakt.
    »Und der Typ, mit dem sie angeschmust kam, hat damit kein Problem?«, fragte ich abgelenkt.
    Jamie zog fragend die Augenbrauen hoch. »Die Böse Schwester? Wohl eher nicht.«
    Ah. »Wie hat er sich denn den Spitznamen verdient?« Jamie sah mich an, als wäre ich schwer von Begriff.
    »Wie genau, meine ich«, sagte ich, bestrebt, es nicht zu sein.
    »Sagen wir einfach, ich habe mal versucht, mich mit Davis anzufreunden. Im platonischen Sinne«, stellte Jamie klar. »Ich bin nicht sein Typ. Auf jeden Fall tut mir beim Gähnen heute noch der Kiefer weh.« Er zeigte es mir.
    »Er hat dich geschlagen?«
    Der Springbrunnen plätscherte, als wir den Innenhof überquerten und vor dem Gebäude stehen blieben, das vom Verwaltungstrakt am weitesten entfernt lag. Ich überprüfte die Schilder an den Klassenräumen. Wahllos durcheinander. Ich würde mich hier nie zurechtfinden.
    »Allerdings. Davis hat einen ordentlichen rechten Haken.«
    Offensichtlichhatten wir das gemeinsam.
    »Aber ich habe es ihm später heimgezahlt.«
    »Ach?« Jamie hätte gegen Aiden Davis nicht die geringste Chance, selbst wenn er mit einem Messer und Aiden mit nichts als einer Rolle Klopapier bewaffnet wäre.
    Jamie lächelte vielsagend. »Ich habe ihm mit Ebola gedroht.«
    Ich blinzelte verwirrt.
    »Ich habe natürlich kein Ebola. Das ist ein Erreger der Sicherheitsstufe vier.«
    Ich blinzelte wieder.
    »Anders gesagt, ist es unmöglich, als Teenager an den Erreger ranzukommen, selbst mit einem Arzt als Vater.« Er sah enttäuscht aus.
    »Aaah ja«, sagte ich und rührte mich nicht.
    »Aber Davis hat es mir abgekauft und sich fast in die Hosen gemacht. Das war eine Sternstunde für mich. Bis die Ratte zum Vertrauenslehrer marschiert ist. Und der hat ihm geglaubt. Er hat meinen Vater angerufen, um sich zu vergewissern, dass ich wirklich keinen Ebola-Erreger im Haus habe. Die Vollidioten. Einer kleiner Witz über hämorrhagisches Fieber und schon stempeln sie dich als ›labil‹ ab.« Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Du siehst komplett geschockt aus.«
    »Nein.« Ich war geschockt, jedenfalls ein klein wenig.
    Aber welches Recht hatte ich, bei meinen Freunden wählerisch zu sein?
    Er zwinkerte mir zu und nickte. »Na klar. Und? Was hast du als Nächstes?«
    »Biologie? Im Nebentrakt, wo der auch sein mag.«
    Jamiedeutete auf einen riesigen blühenden Strauch, der etwa dreihundert Meter entfernt stand, in entgegengesetzter Richtung. »Hinter der Bougainvillea.«
    »Danke«, sagte ich und sah hinüber. »Das hätte ich nie gefunden. Und was hast du als
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