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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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besuchen.”
    “Aber …“
    Tess mischte sich, ein. “Er muss auch ruhen”, sagte sie zu Taggarts Mutter. „Er war lange genug auf.” Sie blieb zwischen ihm und Taggarts Mutter stehen, bis er den Raum verlassen hatte.
    “Danke.”
    Sie musterte ihn verwundert. “Magst du sie nicht?”
    “Doch schon, aber es sind Taggarts Eltern.”
    “Warum … ?“
    Noah suchte nach Worten, um Gefühle auszudrücken, die er selbst nicht ganz verstand. “Sie sind nicht meine Eltern”, erklärte er ihr schließlich.
    Ihr fiel wohl wieder ein, dass seine Eltern nicht mehr lebten, denn sie bedachte ihn mit einem teilnahmsvollen Lächeln. “Komm, ich bring dich in dein Bett zurück.”

    Es war nicht viel. Tess hatte nur ein wenig Einfühlungsvermögen gezeigt. Aber Noah erkannte daran, dass er ihr nicht vollkommen gleichgültig war.

    Er dachte stundenlang darüber nach. Tagelang. Er konnte nicht anders, sonst wäre er verrückt geworden. Im Krankenhaus gab es keine andere Beschäftigung für ihn. Nach der einen Stunde, die er täglich in der Krankengymnastik verbrachte, fühlte er sich erschöpft. Doch im Großen und Ganzen ging es ihm von Tag zu Tag besser, so dass er sich in seinem Zimmer wie eingesperrt vorkam. Nur in Gedanken konnte er dieser Enge entkommen.
    Und der einzige Gedanke, der ihn beschäftigte, galt Tess.
    “Wie kommt es, dass du nicht geheiratet hast?” fragte er sie eines Morgens.
    Sie kontrollierte gerade seinen Blutdruck, aber der plötzlichen Röte ihrer Wangen nach zu urteilen, hätte eigentlich ihrer gemessen werden müssen. “Das geht dich nichts an.”
    “Mag sein.”
    “Bestimmt nicht.” Sie strich sich eine widerspenstige Strähne hinters Ohr und ging zum Fußende seines Bettes.
    Noah richtete sich auf. “Das habe ich auch nicht behauptet”, versuchte er erneut, sie in eine Unterhaltung zu ziehen. “Ich meine nur, es könnte doch so sein. Du könntest ja noch etwas für mich übrig haben.”
    “Noch etwas für dich übrig haben? Lass deinen Verstand überprüfen, Cowboy!”
    Noah grinste, wurde aber sofort wieder ernst. „Es lief gut mit uns zweien, Tess”, flüsterte er.
    Sie notierte etwas auf seinem Krankenblatt und schaute nicht mal kurz auf.
    “Du warst gut zu mir. Viel zu gut. Bist du immer noch im Kirchenchor?” Er hatte nicht vergessen, wie sehr es ihn überrascht hatte, dass, sie nach einer ausgiebigen Liebesnacht sonntags schon recht früh aus dem Bett gesprungen war. Aber er war noch erstaunter gewesen, als sie ihm dann gesagt hatte, wo sie hin wollte.
    Natürlich kannte er Leute, die an Gott glaubten. Manche von ihnen gingen auch zur Kirche. Aber niemand, den er kannte, sang im Kirchenchor mit. Er hatte sie begleitet und war begeistert, wie rein und hell Tess’ Stimme klang.
    Später hatten sie sich ins Bett gekuschelt und sie hatte noch mal gesungen, nur für ihn allein. “Gehst du noch hin?“ wiederholte er beharrlich, während sie weiterschrieb.
    „Ja.“
    “Singst du auch Weihnachten?”
    Sie nickte.
    “Du bleibst in Laramie? Fährst du nicht nach Hause?”
    “Mein Zuhause ist hier.” Er wusste, dass ihre Eltern nicht Mehr lebten, aber er erinnerte sich, dass sie irgendwo in Omaha eine Schwester hatte. “Meine Familie wohnt hier”, erwiderte sie, machte eine letzte Notiz und wandte sich zum Gehen.
    “Tess?”
    Sie sah ihn an.
    “Sing mir was vor.”

    Da verließ sie fluchtartig den Raum.

    Man mochte es Arroganz nennen. Oder Einbildung. Sicher war es von beidem etwas. Aber auch Dickköpfigkeit und Egoismus steckten dahinter. Außerdem hatte er zuviel Zeit zum Nachdenken. Doch wie immer Noah es auch betrachtete, er war überzeugt, sie mochte ihn noch.
    Sie gab sich zwar gelassen, kühl und distanziert und konnte obendrein leugnen, dass er ihr etwas bedeutete. Aber wenn es so war, warum mied sie ihn dann, ignorierte ihn und errötete jedes Mal wie ein Schulmädchen, wenn er sie an private Kleinigkeiten erinnerte, die sie miteinander verbanden?
    Sie mochte ihn noch. Und er wollte, dass sie das eingestand, Ihm gegenüber.
    Und sich selbst.
    Deshalb hatte er sie auch geküsst. Wenn man eine solche Reaktion überhaupt vernünftig begründen konnte.
    Auf jeden Fall hatte er es nicht geplant gehabt. Er hatte dagesessen und wie jeden Tag dieselben vier Wände angestarrt, sich überlegt, wie er den Arzt dazu bewegen konnte, ihn zu entlassen, und wie er zu Tanner und Maggie gelangen würde, falls es ihm gelingen sollte. Da kam Tess herein, um ihn zur
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