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Warum Maenner mauern

Warum Maenner mauern

Titel: Warum Maenner mauern
Autoren: Scott Wetzler
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– die Macht –, aber sie geben sie auf oder auch nicht, und dann verhalten sie sich passiv-aggressiv. Der Macho ist nicht tot, sondern nur ein wenig ruhig gestellt.
    Für einen »Neuen Mann« ist es völlig normal, über die Arbeit zu klagen (früher hätte man ihn deswegen für eine »Memme« gehalten), das Schicksal zu verwünschen, zu seiner Armut zu stehen oder Schwäche zu zeigen, statt immer den überlegenen, standhaften Anführer zu spielen. In seinem Buch Power! How to Get It, how to Use It (Macht, wie man sie bekommt und wie man sie benutzt) schreibt Michael Korda, manche Männer hätten die Erniedrigung zu einem »produktiven und lohnenden System« gemacht. Früher kehrten die Männer Stolz, Autorität und Führungsstärke heraus, ohne lange darüber nachzudenken, aber heute ist das Leben anders, und »…daher stammt die Schwierigkeit, jemanden zu finden, der die Verantwortung für eine unangenehme Entscheidung übernimmt – im Gegensatz zu den alten Zeiten, als junge Männer in jeder unerfreulichen Entscheidung eine Station auf dem Weg zum Erfolg sahen und unbedingt beweisen wollten, dass sie sie allein getroffen hatten und nicht zusammen mit anderen«.
    Wenn ich die Veränderungen betrachte, die der »Neue Mann« im Privat- und Berufsleben durchgemacht hat, dann frage ich mich manchmal, ob das anklagende Etikett »passiv-aggressiv«, das heute so freizügig verteilt wird, nicht in Wirklichkeit der Ausdruck gewisser nostalgischer Gefühle für die sechziger Jahre und noch ältere Zeiten ist, als Männer noch Männer waren und genau wie die Frauen wussten, wo ihr Platz ist.
    Natürlich ist die passive Aggression keine ausschließliche Domäne der Männer; auch Frauen übernehmen sie. Auf die männliche Psyche konzentriere ich mich in diesem Buch aus einem besonderen Grund: Männer sind passiv-aggressiv auf eine besonders destruktive, plumpe Art, mit der sie Liebes- und Arbeitsverhältnisse durcheinanderbringen oder zerstören oder auch die Weltordnung. Sie quälen sich selbst und andere. Was auch die Ursachen sein mögen – Frauen sind vielleicht anders erzogen und lernen Umgänglichkeit und Diplomatie bereits in jungen Jahren, oder vielleicht liegt es auch einfach daran, dass sie weniger Testosteron besitzen –, jedenfalls ist passive Aggression für die Psyche der Frauen heute nicht so problematisch oder konfliktträchtig wie für Männer.
    Warum ein Buch über passive Aggression?
    Darauf gibt es eine einfache Antwort: An passiv-aggressivem Verhalten zerbrechen Beziehungen, die sonst gedeihen würden.
    Wenn Sie Männer wie Mark, Jack oder Eddie kennen gelernt haben, die auf den vorangegangenen Seiten beschrieben wurden, wenn ein solcher Mann Ihr Ehemann, Geliebter, Bruder, Chef, Freund oder Kollege ist, dann haben Sie erlebt, wie er Beziehungen zerstört; Sie haben beobachtet, wie er seine Fähigkeiten vergeudet. Und wahrscheinlich hat dieser Meister des Vermeidens auch Sie selbst tief greifend beeinflusst.
    Dieses Buch richtet sich an Frauen wie Sie, die mit diesem einzigartigen Charakter des passiv-aggressiven Manns umgehen und leben, die von ihm verletzt wurden und Hoffnung für ihn haben . Wenn Sie einen solchen Mann lieben, dann wissen Sie, dass er Sie scheinbar nie ganz und gar wiederliebt; er verspricht, aber er hält selten. Er sieht sich als Opfer ständiger Missverständnisse, als Bündel kompliziert geschichteter Verhaltensweisen, das niemand entflechten kann. Verwirrend ist seine Persönlichkeit, weil er einerseits passiv, schmeichelnd und schwer fassbar ist und andererseits Ihnen, jeder Intimität, Verantwortung und Überlegung aggressiven Widerstand entgegensetzt.
    Und jetzt, durch sein Verhalten verwirrt, zweifeln Sie vielleicht nicht an ihm, sondern an sich selbst. Wenn Sie es mit einem passiv-aggressiven Mann zu tun haben, kann die Aufgabe, ihn genau zu erfassen, so schwierig erscheinen wie eine Besteigung des Mount Everest. Nach meinen Erfahrungen als Psychologe geht es dem passiv-aggressiven Mann in diesem Punkt nicht besser als Ihnen – er weiß vermutlich genauso wenig wie Sie, wer er ist und was ihn antreibt. Aber die passive Aggression ist ein durchschaubares psychologisches Verhaltensmuster – Triebkraft ist der Ärger, und das verborgene Geheimnis ist Angst. Wenn Sie dieses Buch lesen und das Muster wiedererkennen, werden die passiv-aggressiven Männer in Ihrem Leben und ihre Spiele Sie weniger verwirren. Ob Ihre Beziehung letztlich gelingt oder scheitert, das hängt
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