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Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)

Titel: Warum diese Woche völlig in die Hose ging (German Edition)
Autoren: Tom Clempson
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Schau weg! Schau weg! Ich kann nicht! So weit bin ich bei einem Mädchen noch nie gekommen! Em, lass mein Bein los, um Himmels willen! Ich kriege einen …
    » Jack, lies bitte weiter.«
    Nein, nein, nein …

2 . Stunde
Mathe
    Es ist alles vorbei. Ich habe jetzt Mathe bei Julie Quill. Die Erdkundestunde ist gelaufen, und keine Worte werden je beschreiben können, was ich gerade durchgemacht habe. Probieren wir’s trotzdem…
    » Jack, lies bitte weiter«, wiederholte die Schnarchnase, während ich hilflos in meinem Buch blätterte und keine Ahnung hatte, welche Seite ich aufschlagen sollte. Em half mir rasch beim Blättern und zeigte auf einen bestimmten Absatz. Hastig begann ich zu lesen.
    » P… Pla… Platt…«
    Was ist denn das für ein Wort?!
    » Platten… tek…«
    » Steh bitte auf, Jack«, sagte die Schnarchnase kühl.
    Was?
    Nein!
    Scheiße!
    Schwanzschmerzen! Ich hab Schwanzschmerzen!
    Jeder wird es sehen!
    Lenk sie ab. Denk dir was aus!
    » Bitte?«, fragte ich so kleinlaut wie ein betrunkener Regenwurm.
    » Steh auf!«, zischte sie wie der bösartige alte Drache, der sie ist.
    » Äh… ja…«
    Du musst Zeit gewinnen!
    Ich zog mein Sakko aus und tat so, als hätte ich den Faden verloren. Vereinzeltes Kichern. Verdammt. Em zeigte mir erneut die Textstelle. Verdammt verdammt verdammt! Die schläfrige Klasse, die nach und nach das Interesse an den Vorlesern verloren hatte, war jetzt wieder hellwach und verfolgte jede meiner unbeholfenen, panischen Bewegungen mit größter Aufmerksamkeit.
    » Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst«, quakte Driskell ungeduldig, was ein wieherndes Lachen der Klasse zur Folge hatte.
    Miststück!
    Okay, das war’s. Ich konnte die Sache nicht länger hinauszögern. War er immer noch da? Stand er immer noch stramm? Hatte er sich inzwischen zur Ruhe gelegt? Ich wusste es nicht. Die Angst betäubte mich. Blitzartig sah ich meine gesamte Zukunft vor mir, die auf immer vom Gespött meiner Mitschüler geprägt sein würde. Hörte die dreckigen Witze über meinen Ständer in meinem Kopf rotieren. In dieser Sekunde geschieht es. Wenn ich jetzt aufstehe, wird mein Leben nie wieder so sein wie zuvor, dachte ich, während ich mich langsam von meinem Stuhl erhob und mich darauf vorbereitete, im nächsten Moment zum Gegenstand hysterischen Gelächters zu werden.
    » Platten… tekonik…«, begann ich.
    » Tektonik!«, verbesserte die Schnarchnase mit einem Seufzen.
    » Plattentektonik…«
    Was zum Teufel ging hier vor? Nicht mal das leiseste Kichern! Ich war hin und her gerissen, wohin ich mein Buch halten sollte. Mein Instinkt riet mir, mein Gesicht dahinter zu verbergen, doch war es ja eigentlich nicht mein Gesicht, das ich verbergen wollte. Ich verließ mich auf meinen Instinkt, verbarg das Gesicht hinter den Buchseiten und stellte mir vor, wie der gesamten Klasse die Kinnlade runterklappte angesichts des spektakulären Anblicks, der sich ihnen bot. Ich hörte bereits die keifende Stimme der Schnarchnase: » Zum Direktor! Sofort!« Doch alles blieb still. Ich las weiter, mit zitternden Händen und wackliger Stimme, während mir das Herz bis zum Hals schlug. Fast jedes einzelne Wort sprach ich falsch aus, doch niemand lachte darüber! Ich warf einen raschen Blick hinunter auf meine Jeans…
    Puh! Es war nicht mal halb so schlimm, wie ich gedacht hatte. Ich dachte, das Ding würde mir bestimmt eine halbe Meile weit abstehen, aber soweit ich sehen konnte, war nur eine winzige Ausbeulung zu erkennen. Doch irgendwas war faul an der Sache– keinen Ständer zu haben, hat mich bisher ja auch nicht vor dem höhnischen Gelächter der anderen Kids bewahrt. Irgendwas Seltsames war im Gange.
    Plötzlich wurde mein monotones Murmeln von Driskells scharfer Stimme unterbrochen. Ich zuckte zusammen.
    » Emma?«, sagte sie.
    Em stand auf und las weiter. Ich konnte es nicht fassen! Was war passiert? Mann, hatte ich Schwein gehabt. Wie hatte ich das nur überlebt?
    » Jack«, sagte die Schnarchnase, indem sie Em unterbrach und mich aus meiner hypnotischen Fassungslosigkeit zurück in die Realität holte.
    » Hm?«, stieß ich aus, während mein Puls wieder raketenartig in die Höhe schoss. Vielleicht war mein Glück nur von kurzer Dauer gewesen. Ich glotzte die schlaffe Gesichtsmaske des Miststücks an und wartete darauf, dass sie mich wegen unsittlichen Verhaltens aus dem Zimmer schickte.
    » Du kannst dich jetzt hinsetzen.«
    Diesmal lachte die Klasse, aber es war nur ein kaum hörbares Kichern.
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