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Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall

Titel: Warte, Bald Ruhest Auch Du: Mitchell& Markbys Dritter Fall
Autoren: Granger Ann
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beschäftigte zig Arbeiter und bot ihren Familien Unterkunft. Jetzt werden die meisten von einem Mann und seiner Frau betrieben, unterstützt von einem Hund und einem PC.«
    »Du kannst mir nicht einreden, daß es bei allen so ist.«
    »Nein, bei allen natürlich nicht. Es ist wie in anderen Betrieben auch. Einer scheitert, ein anderer hat Erfolg. Nur keine Sorge, es werden noch immer genug Farmen übrig sein, nachdem Planer und Baumeister vorbeigezogen sind. Schau mal dort drüben – Witchett Farm. Sie gehört Mrs. Carmody. Die wird nie aufgeben. Und Greyladies Farm – auch die Winthrops werden – durchhalten. Obwohl ich den Verdacht habe, daß Alwyn verkaufen würde, wenn er könnte.«
    »Ich habe Alwyn seit Urzeiten nicht mehr gesehen«, stellte Markby fest.
    »Seinen Bruder Jamie auch nicht. Als Kinder waren wir dicke Freunde.«
    »Jamie ist schon vor Jahren abgehauen und arbeitet irgendwo im Ausland. Alwyn als der ältere hat den kurzen Strohhalm gezogen und mußte bleiben. Das Mädchen ist vor nicht allzulanger Zeit auch wieder nach Hause gekommen. Ich denke nicht, daß es ihnen sehr gutgeht. Früher haben sie Mastrinder gezüchtet, aber die Preise sind so gefallen, daß es sich nicht mehr rechnete. Jetzt züchten sie Schafe, doch der Erfolg hält sich in Grenzen. Das Pech klebt an den Winthrops.«
    »Ist Mrs. Carmody auf der Witchett Farm erfolgreicher?«
    »Sie hat einen großen Teil ihres Landes als Weideland verpachtet. Außerdem ist sie alleinstehend. Greyladies muß jetzt alle Winthrops ernähren – außer Jamie.« Markby seufzte und kickte einen Stein vor sich her.
    »Hör zu«, sagte Steve beschwichtigend,
    »wir bauen hier eine hübsche Wohnsiedlung, in der du bestimmt selbst gern wohnen würdest. Gehobenes Wohnen. Häuser für leitende Angestellte, jedes einzelne individuell ausgeführt, mit einer Doppelgarage. Von Landschaftsgärtnern entworfene offene, weitläufige Grundstücke. Wir lassen Bäume pflanzen. Und es wird ein kleines, für den Verkehr weitgehend gesperrtes Einkaufsviertel geben.« Er lachte gutgelaunt.
    »Sogar du wirst dich gezwungen sehen, deine Worte zurückzunehmen.«
    »Erzähl mir nichts. Ich will es nicht wissen.«
    »Du bist ein schrecklicher alter Miesmacher. Ach, übrigens, ich habe gehört, daß deine Freundin – die beim Außenministerium arbeitet – abgehauen ist und dir den Laufpaß gegeben hat. Kann ich ihr nicht übelnehmen.«
    »Sie ist weder abgehauen, noch hat sie mich verlassen, noch ist Meredith meine Freundin in dem Sinn, den du meinst.« Steve kicherte anzüglich.
    »Laß das gefälligst bleiben«, sagte Markby kampflustig.
    »Ist deine – hm – Freundin in einem anderen Sinn ins Ausland gegangen?«
    »Nein, sie sitzt an einem Schreibtisch im Außenministerium. Sie möchte gern ins Ausland, man hat ihr jedoch keinen Posten angeboten. Das Cottage hat sie aufgegeben, weil sie das Pendeln leid war.«
    »Siehst du sie oft?«
    »Nicht oft.« Nein, nicht annähernd oft genug. Vielleicht konnte er sie überreden, ein paar Tage herunterzukommen. Vielleicht über Ostern, auch wenn er arbeiten mußte. Was er brauchte, war ein Vorwand … Finster betrachtete Markby den riesigen Bagger, der schlingernd über das offene Gelände fuhr.
    »Was macht der Kerl? Wühlt er noch ein bißchen mehr Boden auf?« Steve blickte in die angegebene Richtung.
    »Oh, ich habe ihnen vorige Woche gesagt, sie sollen die Gräben für die Fundamente hier einen Meter zwanzig tief ausbaggern. Zum Glück bin ich heute morgen hergekommen und habe es nachgeprüft. Sie haben nur neunzig Zentimeter ausgehoben. Was schlimmer ist, ich fürchte, dort unten gibt es irgendwo eine weiche Stelle. Das kommt im Lehmboden manchmal vor, deshalb ist es um so wichtiger, für das Fundament tief genug zu graben. Heute nachmittag soll der Beton gegossen werden, also habe ich Sean gesagt, er soll sich gefälligst in Bewegung setzen und noch einmal dreißig Zentimeter tiefer baggern. Wenn dieser verdammte Hersey seine Arbeit richtig getan hätte …« Steve drehte sich um.
    »Hättest du in einer halben Stunde Lust auf ein Pint?«
    »Aber gern. Wo?«
    »Fox and Hounds oben an der Hauptstraße? Wenn ich hier fertig bin, nehme ich dich mit.« Der Bagger war näher gekommen, doch jetzt verstummte das dröhnende Motorengeräusch. Sean kletterte vom Fahrersitz. Markby sah uninteressiert zu. Er vermutete, daß der Fahrer auf ein Hindernis gestoßen war.
    »Was macht er denn?« sagte Steve vor sich hin.
    »He!« brüllte
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