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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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hier?«, fragt Carrie unschuldig.
    Janie muss lachen. »Das ist ein wenig untertrieben. Was willst du? Bier?«, fragt sie mit einem Blick auf die Flaschen auf dem Tisch. »Schnaps? Whiskey? Wodka?«
    »Hast du was von dem billigen Wein, den die Penner im Selby Park trinken?«
    »Kommt sofort.« Janie hievt sich vom Sofa und sucht nach sauberen Gläsern. In der Küche herrscht Chaos. Während der letzten zwei Wochen war Janie kaum dort. Sie findet zwei klebrige, unterschiedliche Gläser in der Spüle und wäscht sie ab, dann durchsucht sie den Vorrat ihrer Mutter nach dem Billigweinsortiment. »Ah, hier ist er ja. Boone’s Farm, nicht wahr?« Sie schraubt die Flasche auf und gießt zwei Gläser ein, ohne auf eine Antwort von Carrie zuwarten, dann stellt sie die Flasche in den Kühlschrank.
    Carrie schaltet den Fernseher ein und nimmt Janie das Glas ab. »Danke.«
    Janie nippt am süßen Wein und verzieht das Gesicht. »Und was machst du jetzt mit Stu?« Für sie klingt das wie ein Satz aus einem Country-Song.
    »Ich gehe mit ihm aus.«
    »Dein Dad bringt dich um, wenn er das erfährt.«
    »Na und? Was gibt es sonst noch Neues?« Sie machen es sich auf dem knarrenden Sofa bequem, legen die Füße auf den Tisch und schieben das Flaschenchaos geschickt in die Mitte, damit sie sich ausstrecken können.
    Der Fernseher lärmt, während die Mädchen ihren Wein trinken und lustig werden. Janie steht auf, kramt in ihrem Zimmer herum und kommt mit ein paar Snacks zurück.
    »Krass – du hast Doritos in deinem Zimmer?«
    »Notvorräte. Für Nächte wie diese.« Weil Mutter es nicht hinkriegt, uns in dem Laden, wo sie ihren Alk kauft, etwas zu essen zu besorgen , denkt Janie.
    »Aha«, nickt Carrie.

00:30 Uhr
     
    Janie ist auf der Couch eingeschlafen. Sie träumt nicht. Sie träumt nie.

05:02 Uhr
     
    Janie wird wach, als sie in Carries Traum katapultiert wird. Es ist der vom Fluss. Schon wieder. Seit dem ersten Mal, als Janie dreizehn war, ist sie zweimal dort gewesen.
    Blind für den Raum, in dem sie sich wirklich befindet, versucht Janie aufzustehen. Wenn sie sich den Weg in ihr Zimmer ertasten und die Tür schließen kann, bevor ihre Glieder taub werden, kann sie vielleicht genügend Abstand zwischen sie bringen, um die Verbindung zu unterbrechen. Mit den Zehen tastet sie nach den Flaschen auf dem Boden und läuft darum herum. An der Wand entlang findet sie den Weg in den Flur, während sie und Carrie in ihrem Traum durch den Wald laufen. Janie sucht die Türrahmen – erst den zum Zimmer ihrer Mutter (psst, nicht an die Tür poltern), dann den zum Bad, dann ihre Tür. Sie schafft es, hineinzugehen und die Tür zu schließen, gerade als Carrie und sie den Fluss erreichen.
    Die Verbindung reißt ab.
    Janie seufzt erleichtert auf. Sie sieht sich um, blinzelt, während ihr Sehvermögen langsam zurückkehrt, kriecht ins Bett und schläft ein.

09:06 Uhr
     
    Als sie aufwacht, sind Carrie und ihre Mutter in der Küche. Im Wohnzimmer stehen keine Flaschen mehr.Carrie trocknet das Geschirr in der Spüle ab und Janies Mutter mixt sich gerade ihren persönlichen Morgendrink: Wodka-Orange auf Eis. Auf dem Herd steht eine mit einem Pappteller abgedeckte Bratpfanne. Auf einem weiteren Pappteller liegen zwei Scheiben Buttertoast, zwei leicht gebräunte Spiegeleier und ein kleines Vermögen an knusprigem Speck. Janies Mutter nimmt sich ein Stück Speck und verschwindet mit ihrem Drink wortlos wieder im Schlafzimmer.
    »Danke, Carrie. Du brauchst so etwas nicht zu tun. Ich wollte heute sowieso sauber machen.«
    Carrie meint fröhlich: »Das ist doch das Mindeste. Hast du gut geschlafen? Wann bist du denn ins Bett gegangen?«
    Nachdenklich sieht Janie in die Pfanne und entdeckt Bratkartoffeln. »Wow! Hm … ist noch nicht so lange her. Es wurde fast schon hell. Aber ich war furchtbar müde.«
    »Du hast einfach irre lange gearbeitet.«
    »Ja, sicher«, sagt Janie. »College. Eines Tages. Wie hast du geschlafen?«
    »Ganz gut …« Sie zögert, als ob sie noch etwas hinzufügen wollte, lässt es aber.
    Janie nimmt einen Bissen. Sie hat schrecklichen Hunger. »Hast du gut geträumt?«
    Carrie wirft Janie einen Blick zu, greift dann nach einem weiteren Teller, um ihn abzutrocknen. »Nicht wirklich.«
    Janie konzentriert sich auf ihr Essen, aber ihr Magen macht einen Sprung. Sie wartet, bis die Stille unerträglich wird. »Willst du darüber reden?«
    Carrie schweigt eine ganze Weile. »Nein, eigentlich nicht«, meint sie schließlich.

Es
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