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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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sich in der ungewohnten Umgebung um. Sie erkennt ihn, obwohl seine Haare mittlerweile grau werden. Er ist älter. Zerfurcht.
    »Ich zeige Ihnen den Weg«, sagt Janie und führt ihn zu Mr McVickers Zimmer.
    Klopft leise an und öffnet.
    Der alte Johnny McVicker schaut zur Tür.
    Und sieht seinen Sohn.
    Zum ersten Mal seit fast zwanzig Jahren.
    Langsam erhebt er sich aus seinem Sessel, greift nach seinem Stock.
    Sein Tablett samt Abendessen und Löffel fällt zu Boden, aber das bemerkt er gar nicht. Er starrt nur seinen Sohn an.
    Und sagt, viel zu schnell: »Ich hatte unrecht, Edward. Du hattest recht. Es tut mir so leid. Ich liebe dich, mein Sohn.«
    Edward bleibt abrupt stehen, nimmt den Hut ab und kratzt sich langsam am Kopf.
    Den Hut zerknittert er zwischen den Händen.
     
    Janie schließt die Tür und geht wieder zum Empfang.

23:08 Uhr
     
    Sie parkt vor ihrem Haus und läuft durch die Gärten zu ihm.
    »Ich war klasse«, erzählt sie, als sie hereinkommt. »Du hättest mich mit den Bettpfannen sehen sollen!«
    Er hat auf sie gewartet. Jetzt umarmt er sie, hebt sie hoch. Sie lacht.
    »Kannst du bleiben?«, fragt er, flehend.
    »Wenn ich morgen früh vor der Schule noch mal nach Hause gehe«, erwidert sie.
    »Alles, was du willst.«
    Janie macht ihre Hausaufgaben fertig, steckt sie in den Rucksack und geht zu ihm. Er schläft. OhneT-Shirt. Sie klettert zu ihm ins Bett und bewundert schweigend seine Brust und seinen Bauch. Er atmet tief. Sie legt sich schlafen.
    Vorerst, zumindest.
    Er weiß, dass sie vielleicht weggehen muss, fort von seinen Träumen, damit sie schlafen kann.
     
    Doch als er den Traum vom Feuer träumt und sie hinter dem Schuppen trifft, sie küsst und weinend um Hilfe bittet, da fasst sie in ihrem blinden, tauben Zustand seine Finger und nimmt ihn mit sich in den Traum, damit er sich selbst sehen kann.
    Sie zeigt ihm, wie er alles ändern kann.
    Es ist dein Traum , mahnt sie ihn.
    Und sie zeigt im, wie er den Mann auf der Treppe, den mit Brennflüssigkeit und Zigarette, in einen Mann verwandeln kann, dessen Hände leer sind und der den Kopf gesenkt hält. In einen, der sagt: »Es tut mir leid.«
     
    Als sie beide aufwachen, scheint die Sonne durchs Fenster. Es ist 11:21 Uhr. An einem Mittwoch.
     
    Sie schreien auf und lachen dann, laut und lange. Denn sie haben zusammen nicht mal ein einziges Elternteil, das sich irgendwie darum scheren würde.
    Stattdessen lümmeln sie im Computerzimmer zusammen auf einem riesigen Sitzsack herum, reden und hören Musik.
    Sie spielen Wahrheit oder Pflicht.
    Aber es gibt nur Wahrheit.
    Für alle beide.
     
    Janie: Warum hast du mir an dem ersten Sonntag nach Stratford gesagt, dass du mich besuchen wolltest, und bist dann nicht gekommen?
    Carl: Ich wusste, dass ich zu dieser Party musste – ich wollte früh zurück sein. Ich wusste nicht, dass es eine inszenierte Verhaftung geben sollte. Ich wurde über Nacht ins Gefängnis gesteckt, damit es echt aussieht. Ich war völlig am Ende. Captain hat mich um sechs Uhr am nächsten Morgen rausgelassen. Da habe ich dir den Zettel an Ethels Scheibe geschrieben.
    Janie: Hast du je Drogen verkauft?
    Carl: Ja. Hasch. In der neunten und zehnten Klasse. Ich hatte … äh … damals einige Probleme.
    Janie: Warum hast du aufgehört?
    Carl: Ich wurde verhaftet und Captain hat mir einen besseren Deal angeboten.
    Janie: Seitdem bist du also ein Drogenfahnder?
    Carl: Was für ein Ausdruck! Die meisten Drogenfahnder sind junge Cops, die in eine Schule gesetzt werden, um Schüler zu schnappen. Captain hatte eine andere Idee. Sie wollte nicht die Schüler, sondern deren Lieferanten. Und das ist zufällig Shays Vater. Sie war der Meinung, das sei ein guter Ansatzpunkt, da er angefangen hat, den Kids auf PartysKoks zu verkaufen. Was bedeutet, dass er irgendwo eine Goldmine hat. Und ich soll ihn dazu bringen, das auf Band zu sagen.
    Janie: Dann bist du also ein Doppelagent?
    Carl: Klar, das hört sich sexy an.
    Janie: Du bist sexy. He, Carl?
    Carl: Ja?
    Janie: Bist du in der neunten Klasse wirklich sitzen geblieben?
    Carl: Nein. (Pause) In dem Jahr war ich die meiste Zeit im Krankenhaus.
    Janie: (Schweigen) Und daher die Drogen.
    Carl: Ja … ich habe sie gegen die Schmerzen genommen. Aber dann bin ich ein paarmal in … ähm, unangenehme Situationen geraten. Captain ist genau zum richtigen Zeitpunkt in mein Leben getreten, vor der Oberstufe, bevor ich zu tief im Schlamassel steckte. Es klingt vielleicht verrückt, aber sie wurde genau
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