Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness

Titel: Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
ihn. »Kein Wunder, dass die Werwölfe beinahe ausgestorben sind.«
    Salvatore funkelte den Gargylen zornig an. Es verbesserte nicht gerade seine Stimmung zu wissen, dass der Miniaturdämon recht hatte. Er konnte eine Frau mit einem einzigen Blick verführen. Aus welchem Grund also konnte er das Bedürfnis kaum unterdrücken, zu knurren und zu fauchen?
    Weil die Frau ihm gehörte , flüsterte eine Stimme in seinem Hinterkopf. Und das würde sie verdammt noch einmal auch anerkennen.
    »Levet«, warnte er den kleinen Dämon, als dieser watschelnd auf Harley zuging.
    »Pst. Lass den Meister sein Werk tun.« Mit einem Schlag seines Schwanzes blieb Levet direkt vor Harley stehen und vollführte eine ungeschickte Verbeugung. »Bitte vergeben Sie meinem rüpelhaften Kameraden, schöne Harley. Ihn quält nie der Drang, gute Manieren an den Tag zu legen.« Er seufzte dramatisch auf. »Gekrönte Häupter, man kann nicht mit ihnen leben, und man kann sie auch nicht enthaupten. Nun ja, zumindest nicht ohne dass es mit einer Menge übertriebener Aufregung einherginge.« Er schlug mit den zarten Flügeln. »Was Salvatore eigentlich ausdrücken wollte, war, dass wir uns zutiefst geehrt fühlen würden, Ihre Gesellschaft zu genießen, damit wir uns bei einem delikaten Mahl mit Ihnen unterhalten können.« Er leckte sich die Lippen. »Vielleicht ein gebratener Ochse. Oder zwei.«
    Ein widerstrebendes Lächeln zeichnete sich auf Harleys Lippen ab, und Salvatore unterdrückte einen Seufzer. Männer wollten den Gargylen augenblicklich ertränken, Frauen hingegen fanden ihn unweigerlich charmant. Das war so unverständlich wie schwarze Löcher.
    »Sie gefallen mir«, murmelte sie.
    »Aber natürlich, ma belle . Ich bin für das andere Geschlecht einfach unwiderstehlich. Es ist ein Segen … und ein Fluch.«
    »Das reicht«, befahl Salvatore finster. »Ich habe lange Zeit nach dir gesucht, Harley. Du wirst mir jetzt nicht entfliehen.«
    »Ach ja?« Ganz langsam kräuselte ein spöttisches Lächeln ihre Lippen. »Dann kommen Sie doch und holen mich.«
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum und lief in einem verblüffenden Tempo auf das Haus zu.
    Es dauerte keinen Herzschlag und Salvatore war ihr auf den Fersen. Sein Gehirn war nun völlig ausgeschaltet, stattdessen übernahm seine Raubtiernatur die Kontrolle.
    Er wusste nicht, was er tun würde, wenn er sie einholte, ob er sie beißen, ihr beiwohnen oder sie sich über die Schulter werfen und sie in sein Versteck sperren sollte. Aber auf jeden Fall würde es zutiefst befriedigend sein.
    »Salvatore!«, rief Levet, doch seine Stimme bedeutete nicht mehr als ein entferntes Ärgernis.
    Salvatore konzentrierte sich einzig darauf, die schlanke Gestalt zu fassen zu bekommen, die um die Hausecke bog.
    Wäre er völlig bei Sinnen gewesen, so wäre er ihr niemals hinterhergelaufen. Madre del dio , es war so offensichtlich, dass er in eine Falle gelockt wurde. Doch er konnte an nichts anderes denken als an den Duft süßer Vanille und eine warme Frau.
    Als er um die Hausecke bog, blieb ihm nur eine Nanosekunde Zeit, um zu bemerken, dass Harley angehalten hatte und ihm mit einem selbstzufriedenen Grinsen entgegensah. Dann begann sich die Erde unter seinen Füßen zu bewegen, und er stürzte ins Bodenlose.
    »Idiot!«, rief Harley und verstärkte damit noch Salvatores Wut, als dieser auf dem betonierten Boden aufprallte und der Deckel des Silberkäfigs über ihm zuschlug.
    Harleys Herz schlug heftig in ihrer Brust, als sie am Eingang zum Kellergeschoss stehen blieb.
    Ein Teil von ihr war verdammt stolz auf sich.
    Nachdem Salvatore Giulianis Name viele Jahre benutzt worden war, um ihr Angst einzujagen, war sie über sein plötzliches Auftauchen nicht in Panik geraten. Tatsächlich war sie standhaft geblieben, cool, und hatte den mächtigen König der Werwölfe sogar in ihre Falle gelockt.
    Es war ein Kinderspiel gewesen.
    Harley stieß einen Seufzer aus und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Alles gelogen.
    Ihre scheinbare Selbstbeherrschung war nicht mehr als die Folge des Schocks und einer vorübergehenden Unzurechnungsfähigkeit gewesen.
    Der Schock wiederum war das Resultat der Erkenntnis, dass der mächtige Werwolf, der sie tot sehen wollte, sie schließlich und endlich aufgespürt und nur wenige Meter vor ihr gestanden hatte.
    Die Unzurechnungsfähigkeit war eine eindeutige Reaktion auf Salvatores Anwesenheit gewesen.
    Verdammt.
    Caine hatte sie gewarnt, dass Salvatore eine mächtige Bestie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher