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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc
Autoren: Simon R. Green
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stärker, scharfsinniger, lebendiger, wie aus einem angenehmen Dösen in völlige Wachheit gerissen. Ich fühlte mich, als ob ich es mit der ganzen verdammten Welt aufnehmen und sie wie ein Baby zum Weinen bringen könnte.
    Die Rüstung ist die Geheimwaffe der Drood-Familie. Sie ermöglicht unsere Arbeit. Die Rüstung wird jedem von uns direkt nach der Geburt gegeben, gebunden auf immer an unsere Nervensysteme und unsere Seelen, und während wir die Rüstung tragen, sind wir unantastbar, geschützt vor jeder Form des Angriffs, ob wissenschaftlicher oder magischer Natur. Sie macht uns auch unglaublich stark, verblüffend schnell und völlig unentdeckbar. Meistens.
    Mit der Rüstung sehe ich aus wie eine lebende Statue, golden und prächtig, und nirgendwo an der gesamten glatten, glänzenden Oberfläche gäbe es ein Gelenk oder ein bewegliches Teil oder einen Schwachpunkt. Es gibt nicht einmal Seh- oder Atemlöcher in der goldenen Maske, die mein Gesicht bedeckt. Ich brauche sie nicht. Während ich sie trage, ist die Rüstung ich. Sie ist eine zweite Haut, die mich gegen eine gefährliche Welt abschirmt.
    Weil ich durch die Maske blickte, konnte ich jetzt deutlich den riesigen Dämonenhund sehen, der die Hintertür zu Dr. Dee bewachte. Nachtschwarz, groß wie ein Bus, muskelbepackt, lag er ausgestreckt auf dem Kopfsteinpflasterplatz und starrte argwöhnisch um sich mit seinem platten, brutalen Gesicht und den lodernden Höllenfeueraugen. Er nagte träge an einem menschlichen Oberschenkelknochen, an dem noch etwas Fleisch hing. Andere Knochen lagen vor dem Hund verstreut, aufgebrochen, um ans Mark zu kommen. Mich überkam eine flüchtige, aber sehr wirkliche Versuchung, mir einen der Knochen zu greifen, ihn zu werfen und apport! zu rufen, nur um zu sehen, was passieren würde. Aber ich schwang mich darüber empor. Schließlich bin ich ein Profi.
    Ich ging geradewegs auf den Dämonenhund zu, und er konnte mich nicht sehen oder hören oder riechen. Was auch ganz gut so war; ich war nicht auf der Suche nach einem Kampf. Nicht mit etwas so Großem und infernalisch Fiesem jedenfalls. Ich bewegte mich vorsichtig an dem Hund vorbei, sorgfältig darauf bedacht, ihn nicht zu berühren. Die Rüstung hat ihre Grenzen. Ich untersuchte die verschlossene Hintertür: sehr alt, sehr knifflig, sehr sicher. Kinderspiel. Ich langte mit meiner goldenen Hand durch meine goldene Seite, so mühelos, als ob ich die Hand in Wasser tauchte, und nahm die Hand der Herrlichkeit heraus, die mir vom Plattner und Waffenschmied der Familie eigens für diesen Auftrag geschickt worden war. Die Hand der Herrlichkeit ist eine menschliche Hand, die einem Gehenkten direkt nach seinem Tod abgeschnitten und dann auf gewisse unerfreuliche Weisen behandelt wird, sodass aus den Fingern Kerzen werden. Zündet man diese Kerzen an, auf die richtige Art und mit den richtigen Worten, kann die Hand der Herrlichkeit jedes Schloss öffnen, jedes Geheimnis offenbaren. Die Familie stellt diese schrecklichen Dinger aus den Leichen unserer gefallenen Feinde her. Wir machen auch noch andere Sachen mit den Leichen, echt ziemlich entsetzliche Sachen. Noch ein Grund, uns nicht auf sich wütend zu machen.
    Ich zündete die Kerzen an und sprach innerlich die Worte, und der Dämonenhund hob seinen plumpen Kopf und witterte misstrauisch in die unbewegte Luft. Ich erstarrte, und langsam senkte der Hund seinen brutalen Kopf wieder. Das Schloss hatte sich bereits geöffnet, also öffnete ich die Tür sacht nach innen. Der Hund blickte nicht einmal um sich. Vorsichtig schob ich mich hinein und drückte die Tür leise hinter mir zu. Sie verschloss sich wieder, und ich entspannte mich ein bisschen. Wahrscheinlich könnte ich es in meiner Rüstung mit einem Dämonenhund aufnehmen, aber ich hatte keine Lust, dieses wahrscheinlich einer Prüfung zu unterziehen, wenn es nicht absolut unumgänglich war. Dämonenhunde sind auf die Seele abgerichtet.
    Ich steckte die Hand der Herrlichkeit weg und studierte meine neue Umgebung. Bei Dr. Dee war es düster und dunkel, und die nackten Steinwände des Flurs trieften vor Wasser und anderen Flüssigkeiten. Im nackten Steinfußboden waren verrostete Eisengitter, durch die sie abliefen. Ich ging weiter, und es war, als ginge man durch ein Schlachthaus der Seele. Dies war ein Ort, wo regelmäßig schlimme Dinge geschahen. Ein Ort, wo das Geschehen echt schlimmer Dinge nur zum normalen Betrieb gehörte.
    Ich bewegte mich geräuschlos den langen
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